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0329 - Ein Planet läuft Amok

Titel: 0329 - Ein Planet läuft Amok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die langen, knochigen Finger gegen Rhodans Wangenknochen, zwang so die Zähne auseinander und schob den wassergetränkten Schwamm hinein. Gegen seinen Willen mußte der Großadministrator die belebende Flüssigkeit schlucken.
    Szator nahm den Schwamm zurück und versenkte ihn in einem gefüllten Wasserbeutel, den er an einer Schnur um den Hals trug.
    „Sie bilden durchaus keine Ausnahme, Sir", sagte er ernst. „Ich labe stets denen geholfen, die diese Hilfe am dringendsten brauchten. Und Sie werden mich nicht daran hindern, nach dem gleichen Rezept weiter zu verfahren!"
    Perry Rhodan richtete sich aut. widerstreitende Gefühle beherrschten ihn.
    „Wo.. woher haben Sie das Wasser?" fragte er mit erwachendem Mißtrauen. „Seit gestern morgen hat es keine Zuteilung mehr gegeben."
    Szators bronzefarbenes Gesicht wurde noch faltiger, als es ohnehin schon immer war.
    „Sie verdächtigen mich zu Unrecht. Sir. Ich habe alle meine Rationen gespart, weil ich mir dachte, daß der Tag kommen würde, an dem ich anderen Menschen damit helfen kann."
    „Aber Sie...?"
    Der Auroranier zuckte die schmalen Schultern.
    „Sie erinnern sich vielleicht noch daran, daß ich mich gegen das Nervengift immun erwies, als ich es unwissentlich mit den Algen aus dem Versuchstank zu mir nahm. Nun, ich habe bisher von vergiftetem Wasser und vergifteten Vollkonserven gelebt und lebe noch immer. Warum also sollte ich kostbares unvergiftetes Trinkwasser verschwenden?"
    Rhodan begriff daß der kleine Kolonialterraner wie ein Held gehandelt hatte. Denn es gehörte eine gehörige Portion Mut dazu, täglich neu eine tödliche Vergiftung zu riskieren. Die Tatsache, daß er einmal überlebt hatte, stellte schließlich keine Garantie für das zweitemal dar.
    „Ich danke Ihnen", sagte er. „Erzählen Sie mir etwas von Ihrem Heimatplaneten, ja? Mich interessiert es, wie ihr dort lebt."
    Tar schüttelte den Kopf, der im Vergleich zu seinem schmächtigen Körper ungewöhnlich groß war.
    „Auroranier reden nicht unnötig viel, Sir. Sehen Sie bitte im Handbuch nach."
    Mit träge wirkenden Schritten begab er sich zum Platz Moghus, um dort die Prozedur zu wiederholen, die er an dem Großadministrator praktiziert hatte.
    Kopfschüttelnd blickte Perry Rhodan ihm nach.
    Er würde sich das Handbuch über die Kolonialwelten des Imperiums bringen lassen, sobald er einmal Zeit fand, darin zu lesen.
    Er runzelte die Stirn.
    Zeit...?
    Nein, er würde es sich niemals bringen lassen, wenn er es nicht sofort tat.
    Er stellte eine Interkomverbindung zur Bordbibliothek her.
    „Schicken Sie mir die Spule Aurora aus dem HÜK!" befahl er dem diensttuenden Bibliothekar.
    Eine Minute später spie die Rohrpostöffnung eine silbrig schimmernde Röhre aus. Er öffnete sie und fand in ihr das übliche Lesebesteck sowie die Mikrofilmspule über den Kolonialplaneten Aurora.
    Als Atlan eine Viertelstunde später am Kartentisch eintraf und sah, womit sich der Freund beschäftigte wölbte er verwundert die Brauen. Doch er war zu erschöpft, um eine Bemerkung zu machen.
     
    *
     
    „Vierzigtausend Lichtjahre Entfernung bis zum Zentrum, Sir", meldete Oberst Merlin Akran.
    Perry Rhodan blickte konzentriert auf den Bildschirm des Interkoms. Dennoch sah er statt des Gesichts seines Kommandanten nur eine Ballung flimmernden Nebels. Sein Schädel dröhnte zum Zerspringen.
    „Das... müßte... genügen, wie?" fragte er mit schwerer Zunge.
    „Sonnenabstand nur 1,5 Lichtjahre", meldete Akran. „Massetaster arbeiten. Erhoffe..."
    Der Rest ging in einen trockenen Husten über.
    „Ende!" krächzte Rhodan und schaltete den Interkom aus.
    Neben ihm ließ sich Roi Danton in einen Kontursessel fallen. Rhodan merkte es erst, als der Freihändlerkönig ihn ansprach.
    „Bonjour, Grandseigneur! Comment allez - vous?"
    „Was soll der... Blödsinn?" flüsterte Rhodan. Seine Stimmbänder schmerzten und er konnte sich nicht vorstellen, daß es dem Freihändler anders ging.
    „Oh, Pardon!" sagte Roi. „Ich wußte nicht, daß Sie ungnädig gestimmt sind. Ich habe nur gefragt, wie es Ihnen geht."
    „Es ist mir schon besser gegangen", erwiderte Rhodan ironisch. Er hustete trocken. „Und wie geht es Ihnen, Monsieur Danton?"
    „Bis auf eine absolute Konstipation ganz ausgezeichnet."
    „Konsti... was...?"
    Der Freihändlerkönig hüstelte.
    „Verstopfung, Grandseigneur. So-zusagen... äh... fehlender Stuhlgang mangels Masse."
    Gegen seinen Willen mußte der Großadministrator lachen. Er hörte jedoch

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