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0329 - Ein Planet läuft Amok

Titel: 0329 - Ein Planet läuft Amok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sehr schnell wieder auf damit, denn in seinem Hals schienen glühende Messer zu wüten.
    „Ihr Humor ist sehr makabrer Natur", murmelte er.
    „Sozusagen, Grandseigneur."
    Roi hüstelte wieder.
    „Die Besatzung befindet sich in einem... äh... Zustand der progressiven Indisposition, Grandseigneur.
    Um es in der Sprache des gemeinen Volkes auszudrücken: Sie ist fertig. Unter diesen Umständen..."
    Perry Rhodan brachte es fertig, die flimmernden Nebel vor seinen Augen zu verdrängen und sich aufzurichten.
    „Was wollen Sie eigentlich? Sagen Sie es knapp und präzise oder ich stoße Sie eigenhändig aus Ihrem Narrenkostüm! Nun...?"
    Er erhaschte einen Blick auf Rois Gesicht.
    Der Freihändler saß mit schwankendem Oberkörper im Nebensessel. Seine Wangen waren eingefallen Nase und Lippen aufgesprungen und geschwollen, die Augen so rot wie überreife Erdbeeren. Dennoch brachte er es fertig, sich mit einer Puderquaste über die Wangen zu tupfen.
    Perry Rhodan war nahe daran, seinen Sohn zu bewundern. Mike war nicht nur der ehrgeizige Sohn, der inkognito Abenteuer bestehen wollte, soviel hatte er sofort gewußt, als Roi ihm gegenüber die Maske ablegte - Mike war zu einem Mann herangereift, der sich selbst in aussichtsloser Lage seine Menschenwürde zu bewahren wußte.
    „Nun...?" fragte er noch einmal, diesmal aber nicht mehr drohend.
    Roi lächelte - und tupfte mit der Puderquaste über den Blutfaden, der aus der frisch aufgeplatzten Unterlippe übers Kinn hinabrann.
    „In dem raumtüchtigen Gehäuse auf unserer oberen Polkuppel sitzen zwei Überwesen, Grandseigneur, sozusagen die beiden einzigen Wesen, die noch voll funktionsfähig sind. Ich schlage vor, daß wir die Haluter auf Planetensuche schicken, sobald wir eine Sonne ausgemacht haben, die uns hoffen läßt."
    Wieder versuchte er einen Hustenanfall durch - affektiertes Hüsteln zu überspielen. Doch diesmal gelang es ihm nicht. Er wand sich in Krämpfen und röchelte. - Sein Gesicht lief blau an.
    In diesem Augenblick tauchte der Auroranier mit seinem Schwamm auf.
    Nachdem der erschöpfte Freihändler einigermaßen ruhig atmete sagte Tar Szator leise: „Das waren die letzten Wassertropfen, die ich besaß, Sir. Bitte beeilen Sie sich. Wenn wir nicht bald einen Planeten mit Frischwasser finden, dann..."
    Perry Rhodan verstand.
    Er stellte die Verbindung zu den Halutern her und unterrichtete sie von Dantons Vorschlag. Icho Tolot und Fancan Teik waren sofort einverstanden damit.
    „Endlich kann ich etwas für meine Kinder tun", röhrte Tolot. „Geben Sie uns sofort Bescheid, wenn Ihre Leute etwas ermittelt haben. Unsere Massetaster arbeiten selbstverständlich ebenfalls seit dem Eintritt in den Normalraum."
    Der Großadministrator lächelte dankbar.
    Es war schön, wenn man sich in der Not auf jemanden verlassen konnte.
    Eine halbe Stunde später entdeckten die Orter eine rote Riesensonne. Sie stand in einer Entfernung von nur acht Lichtmonaten an Backbord. Die Massetaster wiesen aus, daß sie über mindestens vier große Planeten, wahrscheinlich aber über mehrere kleine und, große Planeten verfügte.
    Die Astrophysiker bestätigten die Analyse anhand der Aufzeichnungen.
    Zur gleichen Zeit meldeten die Haluter das gleiche Ergebnis.
    Icho Tolot bat darum, das Magnetfeld auszuschalten, das ihr kleines Schiff auf der oberen Polkuppel festhielt.
    Der Großadministrator gab die entsprechenden Anweisungen. Dann sagte er mit matter Stimme: „Viel Glück, Tolot!"
    Der halutische Gigant ging ganz dicht an die Bildaufnahme heran.
    „ Wir werden uns beeilen, Sir! Halten Sie durch. Es kann nicht mehr lange dauern!"
    „Je me sens mal", flüsterte Roi Danton. „Ich fühle mich schlecht."
    Besorgt blickte Rhodan den Freihändler an.
    „Soll ich einen Medo-Roboter rufen?"
    Roi winkte ab.
    „Nur dann, wenn er mir ein schönes, kühles Bier mitbringt, Grandseigneur. - Aber das Bier hat man ja 'regeneriert', damit die Besatzung nicht betrunken wird."
    Er hustete.
    „Reden Sie nicht zuviel!" herrschte Atlan ihn an.
    Der Lordadmiral setzte sich in einen Kontursessel und rang keuchend nach Luft.
    „Ich war... in der Bordklinik. Schlecht, Perry...! Gucky... ist dort. Phantasiert!"
    „Wann tut er das nicht", bemerkte Roi anzüglich.
    Atlan holte aus, ließ aber die Hand wieder sinken.
    „Meine Energie ist zu schade um..."
    Seine Stimme erstarb in einem Röcheln.
    „Faites une compresse froide autour du cou!" sagte Roi halb ironisch, halb mitleidig. „Machen Sie einen

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