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0330 - Ein Mann wie Rhodan

Titel: 0330 - Ein Mann wie Rhodan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Raumschiff unangemeldet ins Sonnensystem ein, eröffneten die Plattformen sofort das Feuer. Der Angriff unterblieb nur, wenn die Transformkanonen von den verschiedenen Leitstellen aus stillgelegt wurden. Diese Stationen befanden sich auf allen neun Planeten und deren Monden, sowie auf zahlreichen Raumstationen, die mitten im Transmiform-System standen.
    Auch sechzigtausend Flugkörper wirkten in der Weite des kosmischen Raumes wie verstreute Staubpartikel. Da die Plattformen nicht allein innerhalb der flachen Ekliptik standen, sondern optisch gesehen auch über und unter dem Sonnensystem, war eine Kollision mit irgendwelchen Raumschiffen fast ausgeschlossen.
    Reginald Bull wußte, daß die Raumstationen keinen ausreichenden Schutz boten. Es waren zu wenig, um OLD MAN aufhalten zu können.
    „Worüber denken Sie nach, Sir?" fragte Tifflor.
    „An die Verletzbarkeit unseres Sonnensystems", gestand Bull. „Wir haben unseren Raumsektor nach bestimmten Vorstellungen zu einer kosmischen Festung ausgebaut. Allerdings haben wir nie mit Gegnern wie OLD MAN und der Zeitpolizei gerechnet."
    „Trotzdem müssen Sie jetzt Großalarm geben, Sir", drängte Tifflor.
    Bull gab sich einen Ruck.
    „Sie haben recht. Ich werde die nötigen Anordnungen erteilen. Solange ich in Terrania bin, behalten Sie den Befehl über die fünfzigtausend Einheiten der Heimatflotte."
    Auf Tifflors Stirn erschien eine steile Falte.
    „Mit den Schiffen allein können wir die Erde nicht retten", sagte er. „Sobald OLD MAN im Sonnensystem auftaucht, wird es auf Terra zu Unruhen kommen. Ich wage zu prophezeien, daß wir ohne Perry Rhodan die Kontrolle verlieren."
    Bulls Miene verdüsterte sich. Er dachte an diesen Mann aus New-Tripolis, der jetzt auf dem Mond war, um sich in Perry Rhodan zu verwandeln. Die Nachrichten, die Bull von Mercant erhielt, waren mehr oder weniger nichtssagend. Er hatte lediglich von Mory erfahren, daß der Ingenieur beim Quistair-Test durchgefallen war.
    „Welche Fortschritte macht Heiko Anrath?" fragte Tifflor, als hätte er die Gedanken des Staatsmarschalls erraten.
    „Mercant hüllt sich in Schweigen", sagte Bull. „Ich bezweifle jedoch, daß wir mit Anrath Glück haben werden."
     
    *
     
    „Ist das der Mann?"
    „Ja Sir!" Dr. Copson nahm Haltung an, als General Marus Otirian, Oberbefehlshaber auf dem Mond, den Schaltraum betrat. Otirian war untersetzt. Sein massiges Kinn ließ einen starken Willen erkennen.
    Der General war als unhöflicher Mann verschrien, der seinen Aufgabenbereich jedoch in jeder Beziehung ausführte.
    Jetzt blickte Otirian auf den schlafenden Heiko Anrath hinab und runzelte nachdenklich die Stirn. Die Ähnlichkeit des Ingenieurs mit Rhodan war tatsächlich vollkommen. Obwohl ein Teil von Anraths Gesicht von der Hypnohaube bedeckt war, hätte Otirian geschworen, den Großadministrator vor sich liegen zu sehen.
    „Wie kommen Sie voran, Doc?" brummte der General.
    Copson errötete und fuhr mit den Händen nervös über die Brusttaschen seines Umhanges.
    „Ich weiß es nicht, Sir."
    „Sie wissen es nicht!" wiederholte Otirian grollend. „Was wollen Sie damit sagen?"
    „Ich bin überzeugt, daß Anrath schon über ein beträchtliches Wissen verfügt", versicherte der Wissenschaftler hastig. „Er wendet es jedoch nicht an."
    „Wie?" Otirian schien verwirrt.
    „Anrath benimmt sich noch immer wie ein Mann, der die Bildung eines Ingenieurs von durchschnittlicher Begabung besitzt", erklärte Copson. „Er ignoriert alles, was wir ihm beibringen. Major Santanjon klagt ebenfalls darüber, daß Anrath keinerlei innere Beziehung zu seiner Rolle findet."
    „Das heißt, er will sie nicht finden", meinte der General.
    „Er muß sich selbst überwinden", sagte Copson.
    Marus Otirian warf einen schnellen Blick auf die Uhr.
    „Wie lange schläft er noch?"
    „Zweieinhalb Stunden, Sir."
    Otirian machte eine entschiedene Handbewegung.
    „Nehmen Sie ihm die Haube ab", befahl er. „Ich will mit ihm sprechen."
    „Aber... „, begann Copson. Er unterdrückte die weiteren Worte, weil er genau wußte, daß Otirian einen ausgesprochenen Befehl nicht zurücknehmen würde. Gesundheitlichen Schaden konnte Anrath durch diese Unterbrechung nicht erleiden. Lediglich das Lehrprogramm wurde durcheinandergebracht.
    Aber das, so dachte Dr. Copson ironisch, war nicht besonders tragisch.
    Er nahm Anrath die Haube ab und weckte ihn. Der Mann, der als Rhodans Doppelgänger auftreten sollte, blickte ins Leere. Die beiden Männer

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