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0330 - Ein Mann wie Rhodan

Titel: 0330 - Ein Mann wie Rhodan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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riefen ihm ins Gedächtnis zurück, daß der schwierigste Teil seiner Veränderung noch bevorstand. Er sah jetzt wie Perry Rhodan aus, aber in seinen Handlungen und Bewegungen war er noch immer Heiko Anrath.
    „Mr. Mercant erwartet Sie in meinem Büro", hörte er Nabore sagen. „Sie werden jetzt aus der Klinik entlassen. Der Solarmarschall wird sich um Ihre weitere Ausbildung kümmern."
    Der Chirurg hatte seinen Teil zur Veränderung von Anraths Persönlichkeit beigetragen; alles, was danach kam, schien ihm mehr oder weniger gleichgültig zu sein. Wahrscheinlich beschäftigte er sich in Gedanken bereits mit seinem nächsten Patienten.
    In Gedanken versunken folgte Anrath dem Professor in das Büro der Klinik. Mercant und ein hoher Offizier der Abwehr erwarteten ihn. Der Offizier war ein großer, blondhaariger Mann, der ihn unverwandt anstarrte.
    „Sie haben sich gut gehalten", begrüßte ihn Mercant. „Wenn weiterhin alles so gut klappt, werden wir keine Schwierigkeiten haben."
    Anrath fragte sich, ob diese Worte ehrlich gemeint waren. Mercants Gesicht war undurchdringlich.
    Die Blicke des Offiziers waren Anrath unangenehm.
    „Das ist Major Santanjon", stellte Mercant den Abwehrmann vor. „Er wird sich von nun an Ihrer annehmen."
    Santanjon nickte langsam, als könnte er sich erst nach längerer Bedenkzeit mit seiner Aufgabe einverstanden erklären.
    „Seine Bewegungen sind eine Katastrophe", sagte er zu Mercant.
    „Wir haben eine Anzahl Filme vorbereitet, an denen Mr. Anrath studieren kann, wie Perry Rhodan sich bewegt", berichtete Mercant. „Die Wissenschaftler und Offiziere, die ihn in den nächsten Tagen unterrichten werden, sind alles Männer, die den Großadministrator genau kennen."
    „Besteht nicht die Möglichkeit, daß ich alles unter Hypnose lerne?" wollte Anrath wissen.
    Mercant schüttelte nachdrücklich den Kopf.
    „Wir können Ihnen einen Teil von Rhodans Wissen hypnotisch übermitteln", sagte er. „Was wir Ihnen auf diese Weise nicht beibringen können, ist, wie Sie dieses Wissen anzuwenden und wie Sie sich zu verhalten haben. Wir könnten Sie einem hypnotischen Zwang aussetzen, sich wie Perry Rhodan zu benehmen, aber dabei kann es immer zu Zwischenfällen kommen, die Sie verraten würden.
    Selbstverständlich werden unsere besten Psychologen für Sie eingesetzt. Diese Männer können Sie jedoch nur unterstützen."
    Mercant holte zwei kleine Gegenstände aus seiner Tasche. Einer davon war ein eiförmiger Behälter, der an einer Kette hing.
    „Das ist Ihr Zellaktivator", erläuterte der Abwehrchef. „Natürlich besitzt das Gerät keine lebensverlängernden Kräfte, Dafür strahlt es Impulse aus, die denen von Rhodans Aktivator ähnlich sind. Gewöhnen Sie sich daran, dieses Gerät ständig zu tragen."
    Anrath fühlte die Metallkapsel kalt in seiner Hand liegen. Er war jetzt ein wichtiger Mann, aber nicht so wichtig, daß man ihm einen echten Zellaktivator überreicht hätte. Er verzog das Gesicht.
    Mercant überreichte Anrath den zweiten Gegenstand. Es war ein Armbandgerät.
    „Das ist ein Allzweckgerät, wie es vom Großadministrator am linken Handgelenk getragen wird", erklärte Mercant. „Allerdings erfüllt diese Anfertigung besondere Aufgaben. In der kleinen Hülse befindet sich ein Schwingungsmodulator, der genau jene Individualimpulse ausstrahlt, die auch von Rhodans Gehirn und seinem Zellgewebe erzeugt werden."
    „Die Abwehr vergißt nichts", fügte Santanjon hinzu.
    Anrath fragte sich, was ihn an diesem gutaussehenden Offizier abstieß. Er wünschte, Mercant hätte einen anderen Begleiter für ihn ausgesucht. Es erschien ihm jedoch kindisch, gegen Santanjons Anwesenheit zu protestieren. Er wünschte, er hätte die lähmende Benommenheit von sich abschütteln können, die von ihm Besitz ergriffen hatte. Dieses Gefühl resultierte aus dem Wissen, daß er mit Sicherheit versagen würde. Außerdem kämpfte sein Unterbewußtsein verzweifelt um die Persönlichkeit des Heiko Anrath. Wie alle Menschen, die eines tiefen Empfindens fähig sind, sträubte sich auch Anrath gegen jede Veränderung seines innersten Ichs. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren hinweg hätte er es vielleicht verstanden, seine Persönlichkeit aufzugeben. Ihm standen jedoch nur ein paar Tage zur Verfügung. Der Zeitdruck, dem er unterworfen war, machte alles nur viel schlimmer.
    „Wir werden Ihnen Ihren liebsten Patienten jetzt entführen", drang Mercants Stimme in Anraths Gedanken.
    „Es kommt nicht alle

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