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0330 - Ein Mann wie Rhodan

Titel: 0330 - Ein Mann wie Rhodan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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alten Verdacht, daß Grichert mit den Akonen eng zusammenarbeitet. Zweifellos starb Sergeant Kim Schachtner an Bord eines akonischen Schiffes. Nur so ist es zu erklären, daß Administrator Grichert die richtigen Individualimpulse dieses Raumfahrers angeben konnte. Ich bezweifle jedoch, daß Schachtner irgendein Geständnis ablegte, es sei denn, man hat ihn dazu gezwungen. Ich will Sie jedoch nicht durch Worte überzeugen. Ich bitte zwanzig Administratoren mit wissenschaftlichen Fähigkeiten hierher zu kommen. Vor Ihren Augen werde ich mich einer gründlichen Untersuchung unterziehen. Ich bitte den Saaldienst, ein Durchleuchtungsgerät und einen Impulsaufzeichner hereinzubringen."
    „Das wagen Sie nicht!" zischte Grichert. „Ich werde die zwanzig Männer auswählen, die Sie untersuchen."
    „Das ist Ihr gutes Recht", gab Anrath zurück.
    Während das Durchleuchtungsgerät hereingeholt wurde, versammelten sich zwanzig Administratoren neben dem Rednerpodium. Grichert redete heftig auf sie ein.
    Heiko Anrath stellte sich schweigend vor das Durchleuchtungsgerät.
    „Wie Sie sehen, haben Sie keinen Roboter vor sich", sagte Reginald Bull.
    „Stellen Sie fest, ob er eine Skelettmaske trägt!" rief Grichert dazwischen.
    Zwei Männer machten sich an Anrath zu schaffen.
    „Das ist ein Mensch", sagte einer der beiden mit rauher Stimme.
    Anrath warf den auf dem Podium versammelten Männern einen bedeutsamen Blick zu.
    „Diesmal sind Sie über das Ziel hinausgeschossen", sagte er zu Grichert.
    „Die Durchleuchtung hat nichts zu sagen", erklärte Grichert. „Warten wir ab, wie das Diagramm der Individualimpulse ausfällt."
    Anrath war so in seiner Rolle aufgegangen, daß er sich nicht einmal darüber wunderte, mit welcher Sicherheit er jetzt auftrat. In einem verborgenen Winkel seines Gehirns suchten noch immer die alten Ängste und Bedenken nach einer Ausbruchsmöglichkeit, aber Anrath unterdrückte jedes Gefühl, das ihn verraten konnte. Die ganze Zeit über spürte er nicht, unter welch ungeheurer seelischen Spannung er stand.
    Der Individualaufzeichner sank auf einem Schwebefeld herab. Anrath stellte sich bereitwillig unter die Haube. Auf dem oberen Teil der Automatik leuchtete der Diagrammschirm auf. Für jeden der elfhundert Administratoren gut sichtbar, erschienen dort die ermittelten Werte. Anrath wußte, daß Rhodans Impulse allgemein bekannt waren.
    Da sein Kopf sich unter der Haube befand, konnte er nicht sehen, was im Saal vor sich ging. Bald ließ der Druck des weichen Bandpolsters nach. Die Haube glitt nach oben.
    Anrath blickte in das blasse Gesicht Gwydlin Gricherts. Das Kinn des Administrators war herabgesunken. Noch immer starrte er auf den Diagrammschirm.
    „Die Zuverlässigkeit Ihrer akonischen Freunde scheint mir mehr als zweifelhaft zu sein", sagte Anrath ironisch. „Sie selbst haben uns mit Ihrer Geschichte des Sergeanten Kim Schachtner bewiesen, wie sehr Sie von der Richtigkeit solcher Diagramme überzeugt sind."
    Grichert wich bis zu den Mikrophonen zurück. Anrath begriff, daß dieser Mann seiner Sache sicher gewesen war. Das konnte nur bedeuten, daß er seine Informationen von höchsten akonischen Stellen bezogen hatte. Es war nicht ausgeschlossen, daß sich das Energiekommando der Akonen oder die Condos Vasac eingeschaltet hatten.
    Anrath fragte sich, mit welchen Mitteln die Akonen den schiffbrüchigen Schachtner zum Sprechen gebracht hatten.
    „Zweifellos wurde Sergeant Schachtner gefoltert", fuhr Anrath fort. „Die Akonen glaubten, daß die Unruhen auf der Erde noch gesteigert werden könnten, und Mr. Grichert war ihr williges Werkzeug."
    Grichert hob abwehrend beide Arme.
    „Das ist alles ein entsetzlicher Irrtum!" stieß er hervor. „Geben Sie mir ein paar Tage Zeit, um die Sache aufzuklären. Auf jeden Fall muß der Plan bestanden haben, einen Doppelgänger des Großadministrators vor dem Parlament sprechen zu lassen."
    „Seit Monaten erzählen Sie dem Parlament von geheimnisvollen Plänen der Solaren Administratur", meinte Anrath verächtlich. „Ich kann mich nicht erinnern, daß sich eine Ihrer Prophezeiungen jemals bewahrheitet hat."
    Grichert warf den Kopf in den Nacken. Langsam gewann er seine Fassung zurück.
    „Ich habe nur im Interesse der Menschheit gehandelt", sagte er trotzig. „Meine Methoden mögen manchen Abgeordneten falsch erscheinen, aber ich bitte Sie zu bedenken, was alles auf dem Spiel stand."
    Vereinzelte Pfiffe wurden hörbar. Gricherts Freunde wagten nicht,

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