0331 - Aufstand der Menschheit
Caarn gegenüber den begeisterten Mitarbeiter zu heucheln, aber er tat es, um das stets wache Mißtrauen dieser beiden Männer zu zerstreuen und um seine Chance zu behalten.
Von draußen drang Motorenlärm herein. Sofort erhob sich Ahnquork und trat ans Fenster.
„Eine Transportmaschine von Terra-Television", sagte er. „Die Techniker geben sich viel Mühe, um diese Umgebung etwas dekorativer zu gestalten."
Caarn schlug sich auf die fetten Schenkel, daß es klatschte.
„Sie bauen ein Podium auf", berichtete Ahnquork weiter. Er blickte zu Croton Manor. „Wir machen Sie zum bekanntesten Mann der Galaxis."
„Ja", sagte Manor. Er gab sich Mühe, Wärme und Dankbarkeit aus seiner Stimme klingen zu lassen.
Aber er war nicht dankbar, denn es lag ihm nichts daran, auf diese Weise bekannt zu sein, die Ahnquork meinte. Es war jedoch sinnlos, das einem Mann wie Ahnquork erklären zu wollen, der die Botschaft der glückbringenden Wolken niemals verstehen würde.
„Was machen sie jetzt?" erkundigte sich Caarn. Seine Frage bezog sich auf die Männer draußen im Freien.
„Warum stehen Sie nicht auf und sehen sich die Sache selbst an?" knurrte Ahnquork, als habe ihn ein plötzlicher Ärger über Caarns Bequemlichkeit erfaßt.
„Ich laufe nicht gern herum", sagte Caarn, „nur um ein paar unwichtige Dinge zu sehen."
Ahnquork schüttelte den Kopf. Er verließ seinen Beobachtungsplatz und schaltete das Fernsehgerät ein. Eine hübsche Sprecherin erschien auf dem Bildschirm.
„Wir weisen nochmals darauf hin daß wir in ungefähr drei Stunden mit einer Originalübertragung aus Watan beginnen, wo sich nach Aussage Gwydlin Gricherts der Maler und Sektenführer Croton Manor aufhalten soll. Er wurde dorthin gebracht, nachdem ihn Freunde aus der Gefangenschaft der Solaren Abwehr befreit hatten."
Caarn kicherte triumphierend.
„Sie wiederholen diese Durchsage jede halbe Stunde", sagte er. „Wir brauchen nicht zu befürchten, daß irgend jemand die Sendung nicht sehen wird. Heute abend erhalten unsere Freunde in der Solaren Administratur den Todesstoß."
Das Fernsehen brachte jetzt Berichte aus den Streikgebieten, und Ahnquork schaltete wieder aus.
„Sehen Sie zu, daß Sie keinen Fehler begehen, wenn Sie auf dem Podium stehen", sagte Ahnquork drohend. „Sie sind unser Verbündeter aber wir gehen kein Risiko ein. Während Sie sprechen, werden ständig ein paar Waffen auf Sie gerichtet sein. Wir können Sie erschießen und die Schuld der Regierung zuschieben."
„Warum trauen Sie mir nicht?" fragte Manor mit gespielter Empörung. „Sie wissen, daß ich ein Gegner des falschen Perry Rhodans bin. Ich habe bereits gegen ihn gekämpft, als wir noch keine Verbindung miteinander hatten. Es gibt keinen Grund für mich, meine Ansichten zu ändern."
„In meinem Leben sind mir viele Menschen begegnet, die plötzlich ihre Meinung änderten", sagte Ahnquork. „Fragen Sie Caarn, ob ich ihm traue."
„Für ihn ist jeder Mitarbeiter ein potentieller Verräter", erklärte Caarn erheitert. „Jook Ahnquork traut sich selbst nicht."
Manor wußte, daß Ahnquork ihn für einen Verrückten hielt. Er hatte das verschiedenen Bemerkungen des Mannes entnommen. Nun wußte er daß Ahnquork überall Wächter aufgestellt hatte.
Beim ersten verkehrten Wort würden sie das Feuer auf ihn eröffnen. Manor erschauerte. Er fürchtete den Tod nicht, aber der Gedanke, daß er sterben konnte, bevor er alles in Ordnung gebracht hatte, ließ ihn fast verzweifeln. Es mußte eine Möglichkeit geben, trotz Ahnquorks gewissenhafter Vorbereitungen etwas zu tun.
Jemand klopfte gegen die Tür.
„Ja?" rief Caarn.
Ein hagerer Bengale mit einer Pelzkapuze auf dem Kopf trat ein.
Seine Jacke beulte sich auf einer Seite aus. Dort trug er seine Waffe.
„Was ist los?" erkundigte sich Caarn unfreundlich.
„Mr. Grichert ist sieben mit einem Gleiter gelandet", sagte der Fremde.
„Sagen Sie ihm, wo wir uns aufhalten", befahl Ahnquork. „Er soll hierher kommen."
Die Tür schlug zu. Manor hörte den Mann davonrennen.
„Grichert hat sich mächtig beeilt", stellte Ahnquork fest. „Er muß große Angst haben, etwas zu versäumen."
Manor hatte längst festgestellt daß die Beziehungen Gricherts zu den Männern der Verbrecherorganisation alles andere als freundschaftlich waren. Beide Parteien kämpften um die Macht. Manor wußte, was Grichert erreichen wollte, dagegen waren ihm die Ziele Caarns und Ahnquorks noch unklar. Er ahnte daß es um große Dinge ging.
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