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0331 - Heroin in zarten Händen

0331 - Heroin in zarten Händen

Titel: 0331 - Heroin in zarten Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heroin in zarten Händen
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hinten Platz gefunden hatten. Ich nahm eingn Rotstift vom Schreibtisch und kreuzte die Sitze an.
    »Das sind die Leute, die uns interessieren«, sagte ich. »Und wo dürfte die Ladung explodiert sein?«
    Mr. Bell beugte sich über das Blatt. »Einer der Fluggäste muss sie bei sich gehabt haben!« Er deutete auf die Sitze, die Holborn und Selenski innegehabt hatten.
    Ich glaube, eine Minute sprach niemand von uns ein Wort.
    »Wenn das stimmt, dann hatte der Betreffende sicher keine Ahnung davon«, meldete sich endlich Phil. »Wer schleppt schon eine Sprengladung mit sich herum, die jeden Augenblick losgehen kann.«
    »Wahrscheinlich hatte niemand an Bord eine Ahnung davon, es sei denn, er trug sich mit Selbstmordgedanken«, meinte unser Chef.
    »Diese Annahme dürfen Sie ruhig ausschließen«, behauptete Mr. Bell. »Die Ladung wurde nämlich ferngezündet!«
    Ich glaube, ich machte in diesem Augenblick ein recht dummes Gesicht.
    »Femgezündet?«
    »Die Sache ist ganz einfach«, erklärte Mr. Bell. »Sie kennen doch sicher ferngesteuerte Flugmodelle? In dem Modell ist ein Empfänger eingebaut, der auf die Signale eines Senders anspricht. Diese Signale lösen dann den Steuervorgang aus. In diesem Fall brauchte der Empfänger sogar nur auf ein einziges Signal zu reagieren. Man kann solche-Empfänger beim heutigen Stand der Technik so klein wie eine Zündholzschachtel bauen. Auch der Sender war nicht größer. Für einen versierten Techniker die leichteste Sache der Welt. Außerdem können Sie solche Sender und Empfänger in jedem Spielwarenladen kaufen. Die Dinger dann für diesen speziellen Zweck einzurichten, erfordert nicht einmal spezielle Kenntnisse!«
    »Und woher bekamen diese Geräte ihren Strom?«, fragte ich.
    »Hast du noch nie etwas von Transistorengeräten gehört?«, brummte Phil. »Eine winzige Batterie genügt für den Betrieb!« Mr. Bell nickte ihm bestätigend zu.
    Ich verstehe zwar nichts von diesen Dingen, aber allmählich wurde mir die Sache klar.
    »Der Täter muss sich auf dem Flughafen oder in seiner unmittelbaren Nähe aufgehalten haben, denn die Reichweite solcher Geräte ist nicht sehr groß. Unsere Techniker konnten aus den gefundenen Teilen sogar die benutzte Frequenz feststellen. Es ist die gleiche wie die, die man für die Fernsteuerung von Flugmodellen benutzt.«
    »Hat man etwas über den verwendeten Sprengstoff herausgebracht?« wollte Phil wissen.
    »Es war einer der modernen knetbaren Sprengstoffe, die Sie überall auf der Welt haben können. Wenn Sie die richtigen Beziehungen haben.«
    Der Hergang war jetzt so ziemlich geklärt. Irgendjemand hatte einem der beiden Konstrukteure die Sprengladung ins Gepäck geschmuggelt. Der Attentäter hatte sie dann vom Flughafen aus ferngezündet.
    Das alles schien nun doch mehr auf einen Spionagefall als auf eine Rauschgiftgeschichte hinzudeuten. Diese Meinung brachte auch Mr. High zu Ausdruck, als Mr. Bell sich verabschiedet hatte.
    »Ich denke, wir überlassen diese Geschichte dem CIC. Sie beide befassen sich mit dem Mord an May Tool und Cobb Dolley. Wenn Sie erst einmal diesen Juan Celeste gefasst haben, werden wir weitersehen.«
    ***
    Hugh Dalton hatte gut vorgesorgt, aber nicht gut genug. Im Laufe der Jahre hatte seine Postenkette Löcher bekommen. Als sein Butler an diesem Morgen die Tür öffnete, fühlte er den Lauf einer Pistole im Rücken.
    »Hände hoch!«, zischte eine Stimme hinter ihm.
    Al Goore kannte die Bedeutung dieser Worte zu gut, um auch nur eine Sekunde zu zögern, dem Befehl nachzukommen. Er erstarrte zur Salzsäule. Seine Hände ließen die Milchflasche fallen und fuhren zum Himmel. Einen Augenblick später sackte er lautlos zusammen. Für den Kolben einer Fünfundvierziger war sein Schädel nicht hart genug. Und dann entwickelte sich eine Schlacht die jeder der berühmten Gangs in den zwanziger Jahren Ehre gemacht hätte.
    Im Handumdrehen waren die Männer in der Halle. Sie spritzten auseinander und suchten Deckung, wo sie sich ihnen bot. Der verschlafene Leibwächter in dem Sessel vor der Tür zur Bibliothek kam nicht mehr hoch. Er brachte die Waffe nicht schnell genug aus dem Schulterhalfter und brach in einer Garbe zusammen. Dem anderen rettete seine Schläfrigkeit das Leben. Bevor er noch begriffen hatte, dass er sich jetzt sein Gehalt wirklich verdienen sollte, wurde er auf die Reise ins Traumland geschickt.
    Plötzlich öffnete sich eine Tür, und eine Tommy Gun hämmerte in die Halle. Die Leute im Haus waren

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