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0331 - Ninja, Zombies und Shimada

0331 - Ninja, Zombies und Shimada

Titel: 0331 - Ninja, Zombies und Shimada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegenseitig viel Glück. Sie wußten, was auf sie zukam, streckten die Arme aus und legten die Hände zusammen.
    So bildeten sie eine verschworene Gemeinschaft. Einer würde für den anderen in den Tod gehen. Wenn die Ninja auftauchten, sollten sie es nicht leicht haben…
    ***
    Vor meinen Augen rollte ein unheimlicher Selbstmord ab.
    Totsprechen, nannte sich das. Bisher hatte ich geglaubt, daß diese Totsprecher nur andere umbringen konnten, nun wurde ich eines Besseren belehrt und bekam jede Einzelheit mit.
    Die anderen schauten ebenso starr zu wie ich. Niemand griff ein.
    Wenn das Schicksal oder die Regeln der Lebensphilosophie etwas beschlossen hatten, wurde dies hingenommen.
    Zu stand unter dem Baum. Die mageren Arme und die nagellosen Hände hielt er gestreckt, als wollte er mit seinen Händen die Äste fassen und sich daran hochziehen.
    Der Mund stand weit offen. Kein Laut drang daraus hervor, obwohl er ihn bewegte. Wahrscheinlich redete er lautlos.
    Später vernahmen wir ein Flüstern.
    Heiser hörte es sich an, manchmal auch krächzend. Immer dann sprühte Speichel vor seinen Lippen und bildete einen zu Boden fallenden Schirm.
    Es war eine Sprache, die ich nicht verstand. Ich konnte nur zuschauen und diesen seltsamen Lauten horchen, die jetzt lauter gesprochen wurden, so daß sie durch die Höhle hallten und seltsamerweise nicht nur von uns verstanden wurden, sondern auch von den in ihren Baumgräbern liegenden Toten.
    Sie begannen, sich zu bewegen. Arme reckten sich in die Höhe, Hände wurden zu Fäusten, Finger streckten sich. Sie schleiften über die Zweige und Äste, Nägel kratzten, und einige Körper drehten sich auf den Bauch.
    Zu hielt sich weiterhin auf den Füßen, obwohl es ihm schwerfallen mußte, denn je mehr Worte aus seinem Mund drangen, um so stärker wurde er durchgeschüttelt. Sein Körper geriet in hektische Zuckungen.
    Er schlenkerte mit Armen und Beinen. Beinahe wirkte er wie ein Kasper, doch der Vergleich hätte nicht gepaßt, die Lage war einfach zu ernst.
    Die übrigen Mönche hatten Fackeln aufgenommen und leuchteten ihren Abt an. Der Körper wurde vom hellen und dunklen Licht umzuckt und umschmeichelt. Durch die tanzenden und sich ständig neu formierenden Schatten sah er noch schlimmer aus, als er tatsächlich schon war. Jetzt glich Zu einem dämonischen Geschöpf aus einer Urwelt, das in die Gegenwart gekommen war, um dort seine Lehren zu verbreiten.
    Er tanzte, und er sprach.
    Hektische Worte. Die Silben überschlugen sich. Mal redete er kreischend, dann wieder dumpf und begleitete jeden Satz mit dem wilden Aufstampfen seines rechten Fußes.
    Sein Gesicht war verzerrt. Für mich hatte sich der menschliche Ausdruck verflüchtigt, es glich nun einer Horror-Maske, in der die Augen wie zwei Schächte wirkten.
    Selten in meiner Laufbahn hat mich etwas so beeindruckt wie dieses Totsprechen und der damit verbundene makabre Tanz.
    Für einen Moment blieb Zu auf der Stelle stehen, senkte seinen Kopf und begann den Tanz von neuem. Diesmal anders, er blieb auf dem Fleck. Er hob nur mehr seine Füße und stampfte wütend auf, als wollte er alles zertreten.
    Dabei schrie er wilde Worte. Satzfetzen überschlugen sich.
    Sie waren wohl ein Beispiel für seinen Körper, denn Zu blieb nicht mehr auf den Beinen.
    Er schleuderte sich selbst zu Boden.
    Das geschah mit einer ungeheuren Wucht. Wir hörten etwas Brechen, rechneten damit, daß Zu liegenbleiben würde, das trat auch ein, aber er bewegte sich weiter.
    Zu den Leichen und deren herabhängenden Armen rief er hoch. Seine Worte drangen noch hektischer aus dem Mund, sie gingen einen Rhythmus ein, der von den umstehenden Mönchen genau verstanden wurde, denn nun griffen auch sie ein.
    Die Fackeln warfen sie hinter sich, damit sie die Hände freihatten, um den Takt zu schlagen.
    Sie klatschten Zu in den Tod!
    Bei jedem Zusammentreffen der Hände bewegten sich auch ihre Körper ruckartig nach vorn. Es war schwer für mich, da ich mich aus der Reihe gelöst hatte, eine Lücke zu finden, durch die ich schauen konnte.
    Und ich sah ihn.
    Der Zustand, in den Zu gefallen war, glich dem einer Ekstase. Er wälzte sich am Boden, trommelte mit den Fäusten, schrie und sprach Worte, die wohl nur er verstand.
    Vielleicht trug das Fackellicht die Schuld, ich aber glaubte, daß sein Gesicht knallrot angelaufen war und sich unter seiner Haut dick die Adern abzeichneten.
    Er brüllte.
    Es waren hohe, schrille Schreie, die seinen Mund verließen.
    Sie hörten sich

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