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0331 - Ninja, Zombies und Shimada

0331 - Ninja, Zombies und Shimada

Titel: 0331 - Ninja, Zombies und Shimada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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widerlich vor mir stehen sah, fiel mir wieder ein, daß dieser Mensch Polizist war und auf den Allerweltsnamen Myer hörte.
    Er schwitzte. Das Wasser rann wie Öl über sein dickes Gesicht. Die breiten Hosenträger spannten sich über seinem Bauch, das Gesicht war zu einer widerlichen Grimasse verzerrt. Es schien nicht mehr aus einer normalen Haut zu bestehen, sondern aus Teig.
    Myer strömte einen säuerlichen Geruch aus. Sein Hemd zeigte starke Schwitzflecken, die Jacke saß zu eng, und der verdammte Revolver in seiner Faust gefiel mir überhaupt nicht. Mit dem Kaliber konnte er Elefanten umhauen. Er nickte und gab sich so eine Selbstbestätigung.
    »Euch verdammten Vögeln habe ich nicht getraut. Im Gegensatz zu Lieutenant Gomez. Es war schon gut, daß ich mich auf eure Fersen gesetzt habe. Hat verdammt lange gedauert, bis ich euch erwischen konnte, aber jetzt wird die Sache ganz anders aussehen. Ich bin gespannt, wie ihr die Leichen erklären wollt.«
    »Wir haben die Mönche nicht getötet.«
    Sein Gesicht wurde lang. »Was du nicht sagst, du Superpolizist. Wer denn? Deine Geister?«
    »So ungefähr.«
    »Dann zeig sie mir doch.«
    »Schauen Sie sich die Toten an, Myer. Keiner hat eine Kugel mitbekommen. Sie sind auf andere Art und Weise getötet worden.«
    »Durch Pfeile, wie?«
    »Zum Beispiel.«
    »Das ist toll. Die schauen bei deinem Kumpan aus dem Köcher.« Myer lachte. Es würde schwer sein, ihn zu überzeugen, und es würde Zeit kosten. Die hatten wir nicht. Also mußte es einen anderen Ausweg geben.
    Myer war unsicher. Wir sahen es ihm an. Seinen Blick konnte man als unstet bezeichnen. Auch seine Haltung war nicht die bequemste. Er stand breitbeinig da, seine Fettmassen drückten auf die Hüften. Die Arme hatte er ausgestreckt. Mit der linken Hand stützte er die rechte ab.
    Der Revolver zitterte. Ich wußte, wie er weiterhin reagieren würde. Er mußte dafür sorgen, daß wir unsere Waffen loswurden. Dabei konnten wir ihn vielleicht überraschen.
    »Und jetzt weg mit den Kanonen, Kollegen!« flüsterte er und begann heftig zu keuchen. »Aber hübsch vorsichtig. Keine dummen Bewegungen, sonst explodiert mein kleiner Freund hier, den ich in der Hand halte.«
    Ich traute Myer zu, daß er schießen würde. Der brachte alles fertig.
    Wenn die Polizei schon auf solche Typen zurückgreifen mußte, war es schlecht um sie bestellt. Leute wie Myer gingen in den Staatsdienst, um eigene Aggressionen abzulassen und dabei ihrer Gewalttätigkeit einen legalen Anstrich gaben. Zum Glück waren diese Typen Ausnahmen.
    Ich wandte den Kopf nach links, drehte mich dabei und fing Yakups Blick auf, wobei ich auch sein Nicken bemerkte.
    Ein kaum erkennbares Zeichen, für mich der Beweis, daß er die Sache in die Hand nehmen und ich sie ihm auch überlassen wollte.
    »Los!« keuchte Myer, der allmählich ungeduldig wurde.
    »Weg mit den Kanonen!«
    Was ihn so nervös machte, konnte ich nicht genau sagen.
    Vielleicht war es die Situation an sich, möglicherweise auch nur unsere Sicherheit, denn Angst zeigten wir nicht. Er war es wahrscheinlich gewohnt, daß die Leute, die in die Mündung seiner Kanone schauten, anfingen zu zittern.
    Zudem bewegte ich mich langsam. Da Yakup sich nicht rührte, war Myers Blick zwangsläufig auf mich fixiert. Ich sah, daß er schluckte.
    Dabei bewegte sich der Speck an seinem Hals. Er schaukelte auf und nieder. Zudem stand sein Mund offen. Kleine Speichelbläschen sah ich auf den dicken Lippen. Sie sahen aus wie winzige, durchsichtige Perlen.
    Myer sprach wieder. »Soweit kommt es noch«, flüsterte er.
    »Die Leute abknallen und dann noch versuchen, sich zu verdrücken. Nette Kollegen seid ihr, wirklich.«
    Durch seine eigenen Worte schien er sich beruhigen zu wollen. Ich holte die Beretta hervor. Dabei ging ich nach wie vor sehr behutsam zu Werke, der Kerl vor mir gehörte zu den Typen, die einen nervösen Zeigefinger besaßen.
    Ich hielt die Beretta am Lauf gepackt. Dann winkelte ich den Arm ab, und zwar in die Richtung, die von Yakup am weitesten entfernt lag.
    Zwangsläufig folgte Myers Blick meinem Arm.
    Das konnte die Chance für den Türken sein!
    Es war sie auch!
    Yakup hatte mich verstanden. Urplötzlich, als die Konzentration des Polizisten zwangsläufig nachließ, reagierte er.
    Er huschte zur Seite, fiel ineinander und hielt plötzlich eine Waffe in der Hand.
    Es war kein Revolver, er verließ sich auf seine Nunchaki.
    Ich hörte den Schrei, hechtete zu Boden, drehte mich dabei und

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