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0331 - Ninja, Zombies und Shimada

0331 - Ninja, Zombies und Shimada

Titel: 0331 - Ninja, Zombies und Shimada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Er kroch auf allen vieren hervor, und gemeinsam liefen wir dem Highway entgegen, wo einige Fahrer angehalten hatten, denn mein »Felsenkuß« war nicht unbeobachtet geblieben.
    Es war wie im Kino.
    Als ich mich noch einmal umdrehte, sah ich die Flamme aus dem Ford lecken.
    Jetzt wurde es wirklich Zeit.
    Wir rasten und schafften es doch nicht mehr. Den Feuerball sahen wir nicht, nahmen nur seinen Widerschein wahr, der über die Felsen zuckte.
    Gleißendes Licht breitete sich aus, hüllte uns ein, die Explosion schleuderte nicht nur die Druckwelle nach allen Seiten weg, sondern auch glühende Blechteile und brennendes Benzin in die Höhe, wo es wie eine Fontäne in der Luft stehenblieb und loderte, bevor es als flackernder Regen zu Boden fiel.
    Auch wir lagen lang.
    Beide hofften wir, nicht von irgendwelchen glühenden Teilen getroffen zu werden. Da hatten wir Glück, aber wir bekamen einige brennende Benzinspritzer ab, die nicht allein unsere Haut ansengten, sondern auch in der Kleidung Löcher hinterließen.
    Sicherheitshalber rollten wir uns ein paarmal über den Boden. Danach standen wir auf, schauten uns an, und ein jeder sah bei dem anderen den Widerschein der zuckenden Flammen über die Gesichtshaut huschen, wobei diese eine rötliche Färbung bekam.
    »Geschafft«, sagte Yakup.
    Ich nickte nur, atmete tief durch und hielt mir mein Kreuz, denn dort verspürte ich Schmerzen.
    Ich schaute zurück.
    Der Polizeiwagen brannte lichterloh. Fetter, schwarzer Rauch wölkte aus dem oberen Drittel der dunkelroten Flammen, füllte den Weg aus, bevor er an den Felswänden hochkroch und sich verteilte, nachdem er sie hinter sich gelassen hatte.
    Die Fahrer der parkenden Wagen hatten ihre Autos verlassen. Sie blieben aber in respektvoller Entfernung stehen. Ich war sicher, daß sehr bald die Highway Police auftauchen würde. Dann bekamen wir unangenehme Fragen gestellt, deshalb war es besser, wenn wir uns verzogen und so einen zeitlichen Vorsprung gewannen.
    Von dem Hubschrauber war nichts mehr zu sehen.
    Auf einen Mann, der einen Feuerlöscher in der Hand hielt und mit seinem weißen Stetson aussah wie ein Akteur aus der Dallas-Serie, liefen wir zu.
    Ich hoffte, daß er unter einem gewissen Schock stand, zeigte ihm kurz meinen Ausweis und sagte: »Polizei!«
    »Sir?« fragte er.
    »Fahren Sie nach Frisco?«
    »Ja, ich…«
    »Nehmen Sie uns mit. Wir haben es eilig!«
    Yakup nahm dem Mann den Feuerlöscher aus der Hand, was er mit einem erstaunten Blick quittierte, aber ruhig blieb, als er das Grinsen meines türkischen Freundes sah.
    Er fuhr einen weißen Cadillac. Die Polster bestanden aus Leder. Wir sahen ziemlich schmutzig aus und hinterließen Spuren. Zum Glück ließen sich die Polster abwaschen.
    Der Mann startete.
    Als wir uns in den fließenden Verkehr eingereiht hatten, hörte ich aus Richtung Frisco das Heulen der Polizeisirenen.
    Zwei Wagen jagten an uns vorbei.
    Ich atmete schnaufend aus. Wir hatten wirklich im allerletzten Augenblick reagiert. Irgendwann und viel später würde ich die Sache aufklären. Nur jetzt nicht, denn die Zeit drängte…
    ***
    In unserem Hotel wurden wir ein wenig komisch angesehen, als wir die Halle betraten.
    An der Rezeption fragte ich nach einer Nachricht.
    »Ich werde nachsehen, Sir.«
    In meinem Schlüsselfach lag tatsächlich ein Briefumschlag.
    Ich schlitzte ihn im Lift auf, holte einen Zettel hervor und las die wenigen Worte halblaut vor.
    »Alles konzentriert sich auf den Schiffsfriedhof. Wir erwarten dort Shimada.«
    Ich ließ den Zettel sinken und blickte Yakup an. »Du kennst den Ort sicher – oder?«
    »Natürlich weiß ich, wo der Schiffsfriedhof liegt.«
    »Weit von hier?«
    Die Antwort bekam ich im Gang. »Wie man’s nimmt. Zu Fuß können wir nicht hin, und der Leihwagen…«
    »Wir nehmen ein Taxi.«
    »Und wann fahren wir?«
    »Wenn wir unsere Wunden geleckt haben.«
    »Aber sehr schnell lecken.«
    »Sogar noch schneller.«
    Im Zimmer erwartete uns keine Überraschung. Wir duschten beide.
    Ich stellte fest, daß Yakups Wunden zwar noch nicht verheilt, aber dennoch gut geschlossen waren. Die Salbe hatte wirklich ein kleines Wunder bewirkt.
    Danach schlüpften wir in frische Kleidung. Ich steckte noch meinen Bumerang ein. Als Yakup die silberne Banane sah, bekam er große Augen. »Was ist das denn?«
    Ich erklärte es ihm.
    »Kannst du auch damit umgehen?«
    »Wahrscheinlich werde ich es dir beweisen können. Der Bumerang wirkt, wenn er hart genug geschleudert worden

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