0333 - Das Meer der Träume
von dem wir..."
„Haben Sie es ausprobiert?" unterbrach Bull ihn hart.
Waringer wirkte einen Augenblick verblüfft dann schüttelte er den Kopf.
„Nein. Wir hatten keine Gelegenheit."
„Woher wissen Sie dann, daß es wirkt?" Waringer sah plötzlich sehr überlegen aus.
„Manche Theorien sind so solide fundiert und so unanfechtbar, daß sie auf den experimentellen Beweis verzichten können. Zumal wenn der Gegenstand, an dem der Versuch durchgeführt werden soll, nicht beschaffbar ist."
Reginald Bull runzelte die Stirn.
„Sie können kein Paratronfeld herstellen, aber Sie wissen, daß dieses Zusatzgerät energetische Strahlung befähigt, ein Paratronfeld zu durchdringen. Ist es das, was Sie mir klarmachen wollen?, „ Abel Waringer hob abwehrend die Hand.
„Bitte ziehen Sie keine voreiligen Schlüsse. Die Wissenschaft lernte, ein Atom zu zertrümmern, bevor sie ein Atom herstellen konnte, nicht wahr?"
Reginald Bull verzog das Gesicht, als empfände er Schmerz.
„Ich und die anschaulichen Vergleiche", antwortete er nicht übermäßig freundlich", haben uns noch nie miteinander angefreundet."
Waringer bemerkte, daß er auf diese Weise nicht vorwärtskam. Hastig, fast überstürzt begann er zu erklären: „Paratronfelder und ihre Reaktion auf energetische Einstrahlung sind in der jüngsten Vergangenheit mehrere Male beobachtet worden. Die Unterlagen liegen uns vor. Eine intensive Studie der Phänomenologie von Paratronfeldern begann auf Last Hope vor wenigen Monaten. Daß der Erfolg sich so schnell einstellte, hängt hauptsächlich damit zusammen, daß die Energiestruktur des Paratronfeldes in Wirklichkeit nichts vollständig Neues ist. Das Paratronfeld fällt in die Klasse der Hyperfelder. Es unterscheidet sich also von den Hochüberladungsschirmen, die die Schiffe des Imperiums im Augenblick benützen, nicht im Wesen, sondern nur in seiner Intensität oder in seinem Energiegehalt.
Sie wissen, wie ein Schirmfeld erzeugt wird. Aus einer Anzahl von Antennen wird multifrequente Hyperstrahlung radial ausgesandt. Die Frequenzen sind so gewählt, daß die Strahlung sich in jeder beliebigen Entfernung von der Antenne, mit einer einzigen Ausnahme durch Interferenz selbst auslöscht und nicht in Erscheinung tritt. An dem Ort, der die Ausnahme bildet, überlagern sich die Schwingungen jedoch, so daß dort ein Feld von höchster Stärke entsteht. Da es ein Hyperfeld ist, äußert sich seine Wirkung im vierdimensionalen Raum-Zeitgefüge als Schwerkrafteffekt mit einer Feldstärke von mehreren Trillionen Einstein pro Zentimeter, die ausreicht, um jedes von außen her eindringende Objekt, ob materiell oder energetisch, zu vernichten.
Das Paratronfeld funktioniert auf dieselbe Weise. Es unterscheidet sich von unseren Hochüberladungsfeldern durch die Frequenzen der verwendeten Hyperstrahlung. Sehen Sie", er breitete die Hände aus, „es ist genauso, als ob wir Lichtwellen zur Erzeugung unserer Feldschirme benützen, und die Zweitkonditionierten Röntgen- oder Gamma-Strahlen."
Reginald Bull begann zu verstehen. Das Ergebnis der Untersuchungen, die man auf Last Hope angestellt hatte, wäre selbst dann von größter Bedeutung gewesen, wenn sie nicht zur Entwicklung eines Geräts geführt hätten, das, wie Waringer versprach, die Paratronschirme der Zweitkonditionierten durchdringen würde.
„An der Stelle", fahr Waringer fort", an der durch Interferenz der beteiligten Wellenzüge das Paratronfeld in der Form einer Kugelschale mit der Antennenanordnung als Zentrum entsteht, ist seine Intensität so groß, daß innerhalb der Spanne von wenigen Zentimetern, die die Dicke des Feldes ausmacht, von einem Gegenstand infolge der ungeheuren Beschleunigungen Geschwindigkeiten erreicht werden können, die jenseits der Lichtgeschwindigkeit liegen. Gleichfalls müßte ein von außen kommendes Objekt, wenn es den Schirm durchdringen wollte und genügend Festigkeit besäße, der Schwerkraftwirkung zu widerstehen, schneller sein als das Licht, um überhaupt eine Chance zu haben.
Das sei nur am Rande bemerkt. Die merkwürdigen Phänomene, die beim Beschuß von Paratronfeldern beobachtet wurden, erklären sich aus diesen hyperrelativistischen Eigenschaften des Feldes.
Das Feld kann mühelos durchdrungenwerden, wenn es gelingt, eine Serie von Frequenzen zu finden, die mit der Hyperstrahlung des Feldes Interferenz erzeugt, und sie an der Stelle, an der sich das Feld befindet, auslöscht."
Reginald Bull wandte ein: „Sie
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