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Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Titel: Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Taranuschi

    Die Zwillinge John und Philippa verließen ihr Haus in der East 77th Street in New York und gingen zum Hotel Carlyle um die Ecke, wohin sie ihr Onkel Nimrod, der dort mit seinem Butler Groanin abgestiegen war, zum Mittagessen eingeladen hatte.
    Nach dem vollständigen und unwiderruflichen Verzicht auf ihre Dschinnkräfte hatte Nimrods Schwester Layla, die Mutter der Zwillinge, ihrem Bruder hinlänglich klargemacht, dass die bloße Erwähnung von Dschinnangelegenheiten in ihrer und in Gegenwart ihres Mannes nicht länger erwünscht war. Und obwohl Nimrod strikt dagegen war, dass ein Dschinn seine beziehungsweise
ihre
wahre Natur verleugnete, verlangten es seine tadellosen englischen Manieren, dass er die Entscheidung seiner Schwester respektierte – jedenfalls weit genug, um ihr in einer kurzen Mitteilung genau zu erläutern, aus welchem Grund er ihre Kinder zum Mittagessen eingeladen hatte.
    Da kein Einwand gegen das Essen erfolgt war, hatte Nimrod einen Tisch im protzigen Restaurant des Hotels reserviert, wo er und Groanin die Zwillinge nun empfingen.
    Nach einem ausgiebigen Festmahl aus Kornischer Hummersuppe, Peeky-Toe-Krabben aus Maine, gebratener Hudson-Valley-Gänseleber (die Philippa nicht aß), Brathähnchen nach Art der Amish und Nachspeisen vom Servierwagen kam Nimrodschließlich auf das Thema zu sprechen, das er mit seiner Nichte und seinem Neffen besprechen wollte.
    »Da ihr beide vor Kurzem vierzehn geworden seid«, sagte er, »ist es Zeit, dass ihr einer alten Tradition der Marid nachkommt, die
Taranuschi
genannt wird.«
    »Warum wird sie denn so genannt?«, wollte John wissen.
    »Nun«, sagte Nimrod. »Wie ihr vielleicht wisst, war Taranuschi der Name des ersten großen Dschinn. Bevor es die sechs Stämme gab, hatte er die Aufgabe, die anderen Dschinn zu kontrollieren, doch er wurde von einem bösen Dschinn namens Azazal bekämpft und geschlagen. Der Stamm der Marid pflegt die Taranuschi-Tradition, im Gedenken an seinen Sturz durch böse Dschinn.«
    »Und warum wurde er bekämpft?«, fragte Philippa.
    »Einfach deshalb, weil er versucht hat, den Irdischen ihr Schicksal zu erleichtern.«
    Nimrod warf einen Blick auf Groanin, der gerade einen Hosenknopf öffnete, um seinem vollgestopften Bauch mehr Platz zu verschaffen. »Entschuldigen Sie, Groanin, ich habe gerade von Menschen gesprochen. Das war nicht böse gemeint.«
    »Keine Ursache, Sir.«
    »Also«, fuhr Nimrod fort. »Wie ich gerade sagte, hat Taranuschi versucht, den Menschen ihr Schicksal zu erleichtern, indem er hin und wieder einigen von ihnen drei Wünsche gewährte. Im Grunde genommen war er es, der die Tradition der drei Wünsche einführte.«
    »Und worin besteht nun diese Tradition?«, fragte John.
    »Sie besteht darin, dass sich jeder von euch an einen Ort seiner Wahl begeben und dort jemanden suchen muss, der seiner Meinung nach drei Wünsche verdient hat. Allerdings sollte sichdiese Person wirklich verdient gemacht haben, denn ihr müsst euch nach eurer Rückkehr vor einem Richtergremium verantworten, dem ich angehöre, Mr   Vodyannoy   …«
    »Aber
erst
, wenn ich aus dem Urlaub zurück bin«, warf Groanin ein. »Erst dann, sage ich. Und nicht früher. Es ist Ewigkeiten her, seit ich das letzte Mal richtig Urlaub gemacht habe.«
    Nimrod fuhr fort, die Namen des
Taranuschi
-Richtergremi ums aufzuzählen. »Dann wären da noch Jenny Sacstroker und Uma Ayer, die Eremitin. Außerdem sollte das Ziel eurer Reise geheim bleiben, für den Fall, dass jemand versucht, drei Wünsche zu ergattern. Selbst ich sollte daher nicht Bescheid wissen. Auch wenn das keine große Rolle spielt, da es sich um mich handelt. So oder so seid ihr diesmal ziemlich auf euch selbst gestellt.«
    »Wohin wir wollen?«, hakte John nach.
    »Wohin ihr wollt«, bestätigte Nimrod.
    »Vielleicht sollte ich mit Ihnen in Urlaub fahren, Groanin«, sagte John. »Es muss doch etwas geben, was ich für diese komische kleine Stadt in Yorkshire tun kann, wo Sie Ihren Urlaub verbringen. Bumby heißt sie, nicht wahr?«
    »Oh nein«, sagte Groanin. »Du fährst nicht dorthin und damit basta! Bumby ist gerade richtig, so wie es ist, auch ohne dass du den Ort mit drei Wünschen auf den Kopf stellst.«
    »Aber irgendwas muss ich für die Stadt doch tun können«, neckte ihn John.
    »Nichts«, sagte Groanin. »Nicht das Geringste. In Bumby ist alles bestens, so wie es ist.«
    »Wie Sie meinen.« John zuckte die Schultern. »Besonders kompliziert klingt die Sache

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