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0333 - Das Meer der Träume

Titel: 0333 - Das Meer der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Triebwerken abverlangt werden konnte.
    „Dreiundfünfzig", sagte Frizz. „Alles in Ordnung. Ziel erfaßt und fertig zum Feuern!"
    Ein grünlicher Schimmer huschte über den Bildschirm - kräftiger als zuvor, fast schon gefährlich nahe.
    „Zweiundfünfzig", schrie Frizz. „Und weg damit!"
    Von irgendwoher kam ein kurzes trockenes Geräusch, zweimal dicht hintereinander, wie das Knallen von Sektpropfen. Auf dem Bildschirm erschienen zwei gelblichweiße Leuchtbahnen, dann noch zwei und noch zwei, weiter entfernt und weniger deutlich, als CAESAR-Eins und Drei ebenfalls ihre Torpedorohre leerten.
    Jedes der Geschosse trug einen chemischen Raketentreibsatz. Die Zieleinstellung erfolgte mit Hilfe eines Mikrorechners und eines Inertial-Lenksystems unmittelbar unterhalb des nuklearen Sprengkopfes. Torpedos dieser Art waren von einer tödlichen Zielsicherheit.
    Sekunden vergingen. Die Leuchtbahnen der Geschosse waren in der tintigen Flüssigkeit verschwunden. Don Redhorse hielt unwillkürlich den Atem an. Es kam ihm auf einmal lächerlich vor, die Geschützanlagen einer zwar längst vergangenen, aber technologisch doch überaus hoch entwickelten Rasse mit selbstgelenkten Torpedos anzugreifen. Die lemurischen Ortergeräte würden die Geschosse ausmachen, die Geschütze sich auf sie einpeilen und sie mit einer einzigen Salve vernichten. Oder, wenn das nicht geschah, würde eines der Methanmeer-Ungeheuer einem der Torpedos in den Weg kommen und den Zünder vorzeitig aktivieren - und es bedurfte nur einer einzigen Explosion, um den Rest der in dichtem Verband dahingleitenden Geschosse ebenfalls zu detonieren.
    „Verdammt", knurrte Frizz Eisner unbeherrscht. „Sie müßten schon längst am Ziel sein."
    Holl Vincent sog die Luft scharf zwischen den Zähnen ein.
    „Geduld", sagte er, „war noch niemals deine Stärke, Frizz."
    „Der Teufel soll, sholen", grollte Frizz. „Wer braucht schon Geduld, wenn er..."
    Der Bildschirm flammte auf. Von einer Sekunde zur anderen wurde aus der schwarzen Finsternis der Methansee blendend grelle Helligkeit, in der die Konturen der grotesken Meeresgeschöpfe sich wie schwarze Schatten gegen eine weiße Wand abzeichneten.
    Das Feuerwerk dauerte nur Sekunden. Dann kehrte die Schwärze zurück, um so vollkommener jetzt, da sie auf geblendete Augen traf. In der Finsternis gellte Don Redhorses entschlossene Stimme: „Höchstfahrt voraus! Achtet auf die Stabilisatoren!"
    Wie von Furien gehetzt, schossen die drei Fahrzeuge durch die dunkle Flüssigkeit. Die Schockwelle der Explosion kam ihnen entgegen und erreichte sie nach wenigen Sekunden. CAESAR-Null bäumte sich auf und machte Anstalten, sich vor dem reißenden Strom querzulegen und fortreißen zu lassen.
    Die Stabilisatoren heulten auf und zwangen das Schiff in die ursprüngliche Lage zurück. Minutenlang hatten die Triebwerke mit aller Kraft gegen den Strudel anzukämpfen, um sich wenigstens an Ort und Stelle zu halten. Dann ließ die Strömung nach. Die Jets machten wieder Vorwärtsfahrt, und von CAESAR-Eins kam die triumphierende Meldung: „Die Geschützstellungen sind vernichtet, Sir! Unser Feuer hat in die Felswand ein riesiges Loch gerissen, durch das Methan in großen Mengen eindringt."
    Frizz Eisner lachte bitter auf.
    „Manche schaffen's nie! Die Geschütze sind ausgeschaltet, dafür läuft uns der Laden voll Methan, und unser Zweitkonditionierter nimmt ein Bad."
    Redhorse antwortete nicht. Seine Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt. Er glaubte nicht daran, daß die Lemurer nachlässig genug gewesen seien, um sich nicht gegen einen Methaneinbruch abzusichern.
    „Holl", herrschte er Vincent an, „sieh nach, ob sich etwas Ungewöhnliches tut."
    „Positiv, Red", kam Holls Antwort fast noch im selben Augenblick. „Die Intensität der Streufelder hat ruckartig zugenommen. Es sind nicht alles Fusionsmeiler, die da rumoren."
    Redhorse hatte nichts anderes erwartet. Eine kriegserfahrene Technik wie die der Lemurer baute kein unterseeisches Fort, ohne es gegen Flutung zu schützen. Was Holl Vincent auf seinem Tasterschirm sah, waren die Streufelder der Aggregate, die das von den Torpedos gerissene Leck abdichteten. Und wenn sie es einmal abgedichtet hatten, würde es keinen Zugang zum Innern des Stützpunkts mehr geben. Der Robotwächter war alarmiert. Mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung standen, würde er das Fort gegen die Umwelt abriegeln und versuchen, den Gegner zu vernichten.
    Don Redhorses Hand ruhte schwer auf dem

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