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0333 - Einer blieb übrig

0333 - Einer blieb übrig

Titel: 0333 - Einer blieb übrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Einer blieb übrig
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Sündenregister umfasste Diebstahl, Betrug und Raub. Das waren die drei Verbrechen, für die er insgesamt vier Jahre seines jungen Lebens abgebrummt hatte. Auch das Kidnapping war so gut wie erwiesen. Seine eigenen Komplicen hatten ihn nach ihrer Festnahme ausgiebig belastet.
    Der einzige Haken bei dieser Sache war, dass Tonio nicht gefasst werden konnte. Er hatte damals im Eastend gewohnt und ein Verhältnis mit einem Mädchen, sie hieß Cecily Cortez, gehabt, das sogar für kurze Zeit festgenommen worden war.
    Schließlich hatte man sie wieder laufen lassen, zumal man ihr nichts Konkretes nachweisen konnte.
    Das alles war zwar dreißig Jahre her, aber ich bestellte mir beim Erkennungsdienst mal vorsichtshalber ihre Karte. Kaum hatte ich dieses Gespräch erledigt, als der Fernsprecher schon wieder klingelte.
    »Hier City Police, Lieutenant Crosswing.«
    »Ja, was kann ich für Sie tun, Lieutenant?«, fragte ich.
    Lieutenant Crosswing war Chef der Mordkommission III und ein besonders tüchtiger Cop.
    »Ich wollte Ihnen Folgendes mitteilen. Vor einer-Viertelstunde wurde ein Mann, als er aus dem U-Bahnschacht Ecke Lexington Avenue und 68. Straße kam, von einem Wagen, der das Stoppsignal überfuhr, zu Boden geschleudert und auf der Stelle getötet. Der Fahrer des Wagens, ein Thunderbird, beging Fahrerflucht. Das Kennzechen ist nicht bekannt.«
    »Und was habe ich damit zu tun?«, fragte ich.
    »Der Tote hatte einen Zettel in der Tasche auf dem Ihr Name und die Adresse des FBI stehen. Nach den in seiner Tasche gefundenen Papieren heißt der Mann Nick Kossak.«
    Anscheinend hatte der Nachtwächter des St.-Raymonds-Friedhofs mich aufsuchen wollen und war wenige hundert Fuß von unserem Office entfernt einem Unfall zum Opfer gefallen. War es ein Unfall?
    »Bitte, seien Sie so freundlich, Lieutenant, und stellen Sie möglichst genau fest, wie dieser Unfall verlief. Ich habe den Verdacht, dass er absichtlich herbeigeführt wurde.«
    »Es sieht ganz so aus. Schon die Tatsache, dass ein Kraftfahrer ein deutlich sichtbares Signal einfach überfährt, während alle anderen Wagen bereits gestoppt haben, ist verdächtig. Dass er dann noch Fahrerflucht beging, verstärkt den-Verdacht. Kannten Sie das Unfallopfer?«
    »Und ob wir ihn kannten. Phil ist gerade unterwegs zu seiner Wohnung, um ihn in einer Mordsache zu vernehmen.«
    »Soll ich Ihnen das Protokoll des Unfalls zuschicken?«, fragte Detective-Lieutenant Crosswing.
    »Seien Sie so freundlich.«
    Dann durchstöberte ich das Fernsprechbuch und fand glücklicherweise die Nummer der Pension Aston in der 147. Straße East.
    Zuerst fragte ich, ob Phil noch dort sei.
    »Der Herr ist gerade gegangen«, sagte die Schlummermutter. »Kann ich Ihnen vielleicht behilflich sein?«
    »Ja, ich möchte wissen, ob Ihr Mieter, Mr. Kossak, heute Mittag zurückgekommen ist.«
    »Ja, er kam vor ungefähr einer Dreiviertelstunde. Ich sagte ihm es seien zwei G-men hier gewesen, die ihn sprechen wollten und die ankündigten, sie wollten wiederkommen.«
    Das war offensichtlich eine Ungeschicklichkeit meiner beiden Kollegen gewesen. Aber vielleicht hatten sie sich legitimieren müssen, weil sie sonst keine Auskunft bekommen hätten.
    »Und was sagte Kossak darauf?«
    »Nichts. Ich hatte den Eindruck, dass er gewaltig erschrak. Er ging gleich darauf in sein Zimmer, und ich hörte, wie er mit Glas und Flasche hantierte. Er wird wohl einen genommen haben. Fünf Minuten später war er wieder da und schärfte mir ein: ›Wenn die zwei G-men wiederkommen, so sagen Sie ihnen, ich sei bereits unterwegs zum FBI.‹ Dann ging er und mir schien, er hatte es ziemlich eilig.«
    »Danke schön, Mrs. Aston«, sagte ich und wollte schon einhängen, da erzählte sie weiter: »Noch was: Kossak war kaum weg, als ein Herr nach ihm fragte. Er wollte wissen, wo er ihn erreichen könne und betonte, es sei sehr dringend. Ich sagte ihm, er solle es beim FBI versuchen. Kossak sei soeben dort hingefahren. Daraufhin haute der Herr wieder ab, ohne zu grüßen und ohne sich zu bedanken. Reichlich merkwürdig, nicht?«
    »Können Sie mir diesen Herrn beschreiben?«, fragte ich gespannt.
    »Ich habe ihn nur kurz im dunklen Treppenhaus gesehen. Er war groß und breit, trug ein kleines Schnurrbärtchen und eine dunkle Brille.«
    »Würden Sie den Mann wieder erkennen?«
    »Ich denke schon, aber mit Bestimmtheit kann ich das nicht behaupten.«
    Wieder schickte ich einen unserer Kollegen zur 147. Straße, um die Aussage der

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