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0333 - Einer blieb übrig

0333 - Einer blieb übrig

Titel: 0333 - Einer blieb übrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Einer blieb übrig
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hinauszuwerfen.«
    »Gut, Sie werden die Belohnung erhalten. Was haben Sie zu sagen?«
    »So geht das nicht. Ich gebe die Auskunft nur Zug um Zug. Zahlen Sie mir das Sümmchen in bar, und Sie erfahren, wem der Dolch gehört.«
    »Kommen Sie hierher ins Office«, schlug ich ungeduldig vor.
    »Ich denke gar nicht daran. Ich kenne eure Tricks. Sie können mich in dem Drugstore an der Ecke 23. Straße und Third Avenue treffen. Aber vergessen Sie die Bucks nicht.«
    »Wie erkenne ich Sie?«, fragte ich.
    »Gar nicht. Stecken Sie ein weißes Taschentuch in die linke Brusttasche und lassen Sie es recht auffällig heraushängen. Ich werde zu Ihnen kommen.«
    »Und wann?«
    »Am liebsten sofort. Ich bin in einer Viertelstunde da. Vergessen Sie die Scheinchen nicht, sonst sage ich nichts.«
    Das konnte natürlich der Trick irgendeines raffinierten Frauenzimmers sein, das auf leichte Art zu einigen Dollars kommen wollte, aber ich glaubte nicht daran.
    Wäre sie intelligent gewesen, sie hätte wissen müssen, dass sie wegen Zurückhaltung von Beweismitteln in einer Mordsache jederzeit eingesperrt werden konnte.
    Vorsichtshalber bat ich meinen Kameraden Walter, mich zu begleiten. Er blieb, ein paar Schritte vom Drugstore entfernt, in der Nähe des Wagens stehen. Ich ging hinein. Das verabredete weiße Taschentuch hing aus meiner Brusttasche.
    In dem Laden befanden sich ungefähr zwanzig Leute. Fünf Männer saßen auf Hockern an der Theke, ein paar verzehrten im Stehen Hamburger oder Hot Dogs. Der Rest saß herum. Unter diesem Rest befanden sich drei Frauen, und ich wusste sofort, welche die Anruferin war.
    Die zwei jungen Mädel, die da vergnüglich kicherten, konnten es nicht sein. Es blieb also nur ein grobknochiges, ungefähr vierzig Jahre altes Frauenzimmer übrig, das hinter einer Tasse Kaffee saß.
    Ich steuerte darauf zu, und da verzog sie ihren schmallippigen Mund zu einem nicht gerade sympathischen Grinsen. »Sind Sie der G-man?«, fragte sie und machte mit der keineswegs sonderlich reinen Hand eine offenbar einladend gemeinte Bewegung zu dem Stuhl, der ihr gegenüberstand.
    Ich setzte mich.
    »Wo sind die versprochenen Bucks?«, fragte sie.
    Ihre Augen funkelten vor Habgier.
    »Wer sind Sie?«, fragte ich, aber sie gab keine Antwort. Sie streckte nur die Hand mit den Krallenfingern aus.
    »Sie haben sich geirrt, gute Frau«, grinste ich. »Sie haben sich das einfacher vorgestellt, als es ist. Sie werden mich jetzt zum FBI begleiten und dort Ihre Aussage machen.«
    »Gar nichts werde ich«, zischte sie. »Kein Mensch kann mich zwingen, etwas zu sagen, was ich nicht sagen will. Wenn Sie mich mit Gewalt mitnehmen, so nehme ich mir einen Rechtsanwalt. Ich kenne die Gesetze. Sie können mir gar nichts wollen.«
    Sie stand auf und ging hinaus. Wahrscheinlich glaubte sie, ich werde jetzt klein beigeben, aber sie wusste nicht, dass sie gerade das tat, was mir in den Kram passte.
    Hätte sie in dem Drugstore ein großes Geschrei angefangen, so wäre das unangenehm gewesen. Auf der Straße war alles bedeutend einfacher. Sie ging genau in die Richtung, wo mein Wagen und daneben mein Kollege stand.
    Ich legte ihr die Hand auf die Schulter und sagte: »Als wichtige Zeugin eines Mordfalles sind Sie verhaftet.«
    Im nächsten Augenblick hatten wir sie verfrachtet und brausten ab. Im Office wurde sie dann recht kleinlaut. Allerdings weigerte sie sich so lange, etwas zu sagen, bis ich ihr den Ernst der Sache klarmachte.
    Endlich packte sie heulend und wütend aus.
    Sie hieß Dina Phlox und war Putzfrau in dem Apartmenthouse in Palisade Avenue, in dem Carlo Scillo wohnte. Sie hatte auch dessen Wohnung in Ordnung gehalten und behauptete, den Dolch mit der dreieckigen Schneide und dem ziselierten Griff zu kennen. Sie gab an, dieser Dolch habe bis vor Kurzem auf Scillos Schreibtisch gelegen. Jetzt sei er verschwunden.
    Ich zeigte ihr den Dolch, und sie erklärte sich bereit zu beschwören, es sei der, den sie bei Scillo gesehen habe.
    Das musste sich schnell herausstellen. Wenn der Dolch Scillo gehörte, so musste er auch der Erpresser sein, und den wollten wir ja heute Abend schnappen.
    Vorsichtshalber hielt ich die Phlox als wichtige Zeugin fest. Ich war sicher, es würde nicht lange dauern, bis wir sie wieder loslassen konnten.
    ***
    Phil und ich, wir nahmen uns den Stadtplan vor, um die nötigen Dispositionen für den Abend zu treffen. Der Erpresser hatte sich zweifellos einen günstigen Platz ausgesucht. Das Stadion lag auf Randalls

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