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0333 - Einer blieb übrig

0333 - Einer blieb übrig

Titel: 0333 - Einer blieb übrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Einer blieb übrig
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habe eine große Bitte an Sie. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie dafür sorgen könnten, dass die Zeitungen nicht über diese furchtbare Angelegenheit berichten. Auf alle Fälle muss die Nennung des St.-Raymonds-Friedhofs weggelassen werden. Sie müssen verstehen, G-man, dieser Friedhof ist, ich möchte sagen: exklusiv. Nur Leute von Rang und mit gutem Ruf lassen ihre Toten hier bestatten.«
    »Und müssen natürlich entsprechend dafür bezahlen«, entgegnete ich. »Ich weiß, Mr. Spencer. Es geht ums Geschäft. Wenn weniger Leute hier beerdigt werden, verdienen die, denen das Grundstück gehört, weniger Geld.«
    Damit ließ ich Spencer stehen und wandte mich dem Arzt zu, der mit gerunzelter Stirn meinte: »Soweit ich es ohne Obduktion beurteilen kann, ist der Tod ungefähr zwischen 3 und 5 Uhr gestern Nachmittag eingetreten, also vor zehn bis zwölf Stunden. Ich bin der Überzeugung, dass der Mord nicht hier begangen wurde. Andernfalls müssten sich Blutspuren auf den Blumen oder der Erde befinden.«
    »Das heißt also, dass man die Ermordete nach Einbruch der Dunkelheit hierher geschafft hat«, sagte ich. »Ist denn das Tor über Nacht nicht verschlossen, Mr. Spencer?«
    »Selbstverständlich«, antwortete er entrüstet. »Das Portal wird bei Eintritt der Dunkelheit verschlossen und verriegelt. Während der ganzen Nacht patrouilliert hier ein Wächter.«
    »Dann können Sie mir vielleicht erklären, wie die Leiche hier hereinkam.«
    »Fraglos hat sie jemand hereingebracht, obwohl das Portal verschlossen war.«
    »Sie wollen also sagen, dass einer mit der Toten in den Armen über die Mauer gesprungen ist? Wie stellen Sie sich das vor. Mr. Spencer?«
    Er gab keine Antwort.
    Stattdessen meldete sich der Doktor.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich den Dolch aus der Wunde ziehe? Auf dem ziselierten Griff dürften sich sowieso keine Abdrücke befinden.«
    Er griff bereits danach, ohne eine Antwort abzuwarten.
    »Stopp, einen Augenblick bitte.«
    Mit Hilfe einer Taschenlampe untersuchte ich den Griff. Der Doktor hatte recht. Er war über und über mit Ziselierungen bedeckt, sodass Fingerspuren bestimmt nicht zu finden waren. Trotzdem wickelte ich ihn in ein Tuch, bevor ich ihn herauszog.
    Zu meinem Erstaunen war die Klinge nicht länger als ungefähr viereinhalb Inches. Es war eigentlich gar keine Klinge, der Stahl war dreikantig geschliffen. Der Arzt machte ein dummes Gesicht.
    »Das begreife ich nicht«, sagte er. »Die Wunde lässt wegen ihrer Größe auf ein zweiseitig geschliffenes, flaches Messer als Waffe schließen.«
    »Das heißt also, dass dieser Dolch nicht die Mordwaffe ist.«
    »Das muss ich annehmen«, sagte der Arzt.
    »Warum sollte er die Mordwaffe entfernt und statt dessen diesen Dolch zurückgelassen haben?«, meinte Lieutenant Huber ungläubig.
    Ich ließ diese Frage vorläufig auf sich beruhen, ebenso auch die, ob man das Mädchen absichtlich auf das Familiengrab des Senators Blackpoint gelegt hatte.
    Tom Walker hatte sich niedergebeugt und den Erdboden studiert.
    »Sieh hier, Jerry. Die Blumen sind zu beiden Seiten der Toten niedergedrückt. Und hier im Boden ist der Abdruck eines Gegenstandes, der aussieht wie ein Brett.«
    »Auf der anderen Seite sieht es genauso aus. Mr. Spencer, wo gibt es hier Bretter?«
    »Wir haben hier starke Bohlen, die bei Beerdigungen rechts und links über die ausgehobene Grube gelegt werden, damit beim Versenken des Sarges die Erde an den Kanten nicht nachgibt oder abrutscht«, erklärte er. »Diese Bretter liegen hinter dem Leichenhaus.«
    Es war nur eine kurze Strecke bis zu dem flachen Gebäude. Wir fanden dort die Bretter, sie waren ziemlich schwer. Zwei lagen allerdings nicht auf dem Stapel, sondern daneben. An einer dieser Bohlen fand ich ein rotes Blumenblatt, das von den Astern auf dem Familiengrab herrühren konnte.
    »Das bedeutet also, dass die Leiche wahrscheinlich von zwei Männern hierher gebracht wurde. Man hat, um Fußspuren zu vermeiden, die Bretter über das Beet gelegt und dann erst die Tote dort deponiert. Ich möchte wissen, warum die Leute sich so viel Arbeit gemacht haben.«
    Es war ein rätselhafter Fall.
    Ich wandte mich an Huber.
    »Nehmen Sie’s mir nicht übel, Lieutenant, aber das FBI wird diesen Fall übernehmen. Uns stehen mehr Mittel zur Verfügung, um diesen Fall zu lösen. Vielleicht sind Sie jetzt nicht erfreut darüber, aber ich glaube, Sie werden mir eines Tages dafür dankbar sein.«
    »Ich bin es jetzt schon«, grinste der

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