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0334 - Im Arsenal der Giganten

Titel: 0334 - Im Arsenal der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er an. „Sie warten hier, bis ich Sie auffordere, mir zu folgen."
    „Wir wollten die Flugaggregate wegen der Ortungsgefahr nicht benutzen", erinnerte Kakuta.
    „Ich glaube nicht, daß wir uns darüber Gedanken machen müssen", antwortete der Oberst. „Hierher folgt uns niemand. Außerdem gibt es hier so viele Energiequellen, daß der Ausstoß des Aggregats nicht anzupeilen ist."
    Redhorse flog los. Nachdem er ein paar Meter zurückgelegt hatte, wurde er vollständig von der roten Masse umhüllt, die er bereits vom Dolan aus gesehen hatte. In der unteren Hälfte des Trichters schien der Einfluß der Hypereffekte besonders stark zu sein.
    Redhorse blickte nach oben. Er biß sich auf die Unterlippe, um keinen Entsetzensschrei auszustoßen. Kakuta und Lloyd schienen sich vervielfacht zu haben. Die Körper der beiden Männer glichen Vexierbildern und waren fast bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Redhorse wußte, daß er einer optischen Täuschung unterlegen war, aber seine Augen sahen weiterhin Dinge, von denen sein Verstand wußte, daß es sie nicht gab.
    Plötzlich setzte das Flugaggregat aus. Redhorse drückte den Sicherungsknopf, aber der kleine Antrieb reagierte nicht. Bewegungslos hing der Kommandant der WYOMING in der rotleuchtenden Emulsion. Er rief nicht um Hilfe, weil er nicht wollte, daß auch seine Begleiter in Gefahr gerieten. Er gab es auf, sich an dem Aggregat zu schaffen zu machen. Es war in Ordnung, aber die Ausstrahlenergie blieb in diesem Gebiet des Trichters vollkommen ohne Wirkung. Der Indianer bemerkte zu seinem Entsetzen, daß er langsam nach unten sank. Irgendwann würde er auf diese Weise den tiefsten Punkt des Trichters erreichen und endgültig in den Hyperraum gelangen. Dann war er verloren.
    „Warum kommen Sie nicht zurück?" klang Kakutas Stimme in Redhorses Helmlautsprecher auf.
    „Einen Augenblick", sagte Redhorse. „Ich sehe mich noch ein bißchen hier unten um."
    Er hoffte, daß die beiden Männer nicht merkten, daß er sie belog. Lloyd vermied es im allgemeinen, die Gedanken seiner Begleiter zu kontrollieren. Redhorse mußte eine Möglichkeit zur Umkehr finden, bevor der Telepath unruhig wurde und sich auf parapsychischem Wege in die Gedanken des Obersten einschaltete.
    Redhorse begann mit den Beinen zu strampeln. Mit den Armen machte er Schwimmbewegungen. Er kam jedoch in der zähflüssigen Masse nicht voran. Abermals blickte er nach oben. Kakuta und Lloyd hatten sich in Riesen verwandelt, die einer anderen Welt anzugehören schienen. Und das, dachte Redhorse deprimiert, traf ja auch in gewissem Sinne zu. Die Mutanten gehörten noch in die Realwelt, während er immer tiefer in eine fremde Dimension absank.
    „Was haben Sie dort unten entdeckt?" fragte Kakuta.
    „Nichts Besonderes." Redhorse bemühte sich, seine Stimme ruhig klingen zu lassen.
    „Warum antworten Sie nicht?" rief Kakuta. „Wir können Sie nicht mehr sehen. Antworten Sie, Don Redhorse."
    Ein Schauer des Entsetzens lief über Redhorses Rücken. Er hörte die Rufe seiner Begleiter, aber seine Stimme erreichte die beiden Männer nicht mehr. Das bedeutete, daß sie ihm in wenigen Augenblicken folgen würden, um herauszufinden, was mit ihm passiert war. Dazu durfte es nicht kommen, denn dann waren sie alle drei verloren.
    „Bleiben Sie, wo Sie sind!" schrie Redhorse verzweifelt.
    Keine Antwort. Redhorse glaubte in der roten Substanz ersticken zu müssen, die selbst in das Innere seines Helmes einzusickern schien.
    „Oberst!" Diesmal rief Fellmer Lloyd. „Ich empfange Ihre Gedanken nicht mehr. Ich weiß nicht, was mit Ihnen geschehen ist und ob Sie uns hören können, aber wir folgen Ihnen jetzt und versuchen; Ihnen zu helfen."
    Redhorse wußte, daß es keinen Sinn hatte, eine Antwort zu geben. Er war ein Gefangener der 5-D-Treppe, und es war nur eine Frage von Sekunden, bis Fellmer Lloyd und Tako Kakuta in die gleiche Falle gehen würden, die auch ihm zum Verhängnis geworden war.
     
    *
     
    Alles ereignete sich so schnell, daß Zachary Parral sich später nicht an Einzelheiten erinnern konnte.
    Dabei schienen während des Geschehens alle Vorgänge von entsetzlich langer Dauer zu sein.
    Zacharys Hand und der Abzug des Impulsstrahlers wurden von einer viel zu großen Entfernung getrennt, und die Bewegung, mit der Zachary nach der Waffe griff, schien von quälender Langsamkeit zu sein, obwohl es die Bewegung eines Mannes war, der nichts zu verlieren hatte und daher mit der Entschlossenheit und dem Mut eines zum Tod

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