0334 - Im Arsenal der Giganten
an.
„Bist du verrückt?" knurrte er. „Glaubst du, mir fielen die Patentlösungen nur so in den Schoß, weil ich ein Mensch bin."
„Natürlich", sagte Spinoza voller Überzeugung. „Konfuzius wußte auf alle Fragen eine Antwort. Er war ein Mensch. Also darf es auch für Sie keine Probleme geben Captain Tick-Tack."
„Sehr scharfsinnig!" sagte Zachary wütend. „Was hätte denn dein vielgelobtes Vorbild in meiner Situation getan?"
„Woher soll ich das wissen?" fragte Spinoza beleidigt. „Bin ich ein Mensch?"
„Nein!" Zachary schüttelte energisch den Kopf. „Du bist der unfähigste Roboter, der jemals die Fabriken der Whistler-Company verlassen hat."
„Ich kann aber meditieren", verteidigte Spinoza sich. Eifrig fügte er hinzu: „Wenn Sie möchten, denke ich über Ihre Schwierigkeiten nach."
„Um Himmels willen", stöhnte der Captain. „Verschone mich mit deinen Wahnsinnsideen."
„Aber etwas muß ich doch tun!"
„Ja", sagte Zachary drohend. „Schweigen!"
Spinoza murmelte etwas, das wie „eingebildeter Ignorant" klang, aber Zachary konzentrierte seine Aufmerksamkeit bereits wieder auf den Dimoschützen.
Ich werde es tun! dachte er mit plötzlicher Entschlossenheit.
Seine Hand wanderte weiter abwärts.
Wenig später mußte sie das kalte Material des Impulsstrahlers berühren.
Unwillkürlich hielt Zachary den Atem an. Er ließ Vrollguarth nicht aus den Augen. Der Dimoschütze stand bewegungslos im Eingang. Seine gefährliche Waffe hielt er lässig in der Klaue.
Zachary fühlte, daß er an der Schwelle zwischen Leben und Tod stand.
*
Das Explosionsgeräusch der drei Mikrobomben übertönte das Zischen der Strahlwaffen und das Prasseln des Feuers. Aus trägen Rauchschwaden zuckten den drei Männern Flammenzungen entgegen. Einige verstümmelte Roboter taumelten aus dem Qualm und brachen nur wenige Schritte vor Redhorse und den beiden Mutanten zusammen.
Der Oberst blickte sich um. Die Sicht war stark behindert, aber das war für die Verfolger ebenso ein Nachteil wie für die Verfolgten. Redhorse hoffte, daß es ihnen gelungen war, den Vormarsch der Roboter für kurze Zeit zu stoppen. Wahrend der erzwungenen Atempause mußten sie einen neuen Fluchtweg finden.
„Wir werden eingekreist", alarmierte Fellmer Lloyd seine beiden Begleiter. „Ich kann die Impulse einiger Wesen spüren, die sich der Halle von der anderen Seite nähern."
„Ich teleportiere mit Ihnen in einen anderen Teil der Paratronblase", erbot Tako Kakuta sich erneut.
„Hier können wir uns nicht länger verteidigen."
„Schonen Sie Ihre Kräfte", sagte Redhorse. „Sie werden sie noch brauchen."
Er überlegte einen Augenblick, in welcher Richtung sie fliehen konnten. Der Haupteingang des Gebäudes war von Robotern besetzt. Von der anderen Seite näherten sich Fremde, über deren Absichten keine Zweifel bestanden.
„Wir bewegen uns an der Hallenwand entlang", entschied Redhorse. „Vielleicht entdecken wir einen Zugang in die benachbarten Gebäude."
Redhorse wußte, daß er seine Kräfte nicht überschätzen durfte. Lloyd und Kakuta waren Zellaktivatorträger. Sie konnten die Strapazen besser ertragen als der Kommandant der WYOMING.
Das war auch der Grund, warum Kakuta bereits zweimal vorgeschlagen hatte, die Flucht durch eine Teleportation fortzusetzen. Die psionische Energie des Mutanten war jedoch nicht unerschöpflich, und Redhorse glaubte nicht daran, daß der Japaner sich schon von den beiden Sprüngen von der WYOMING an Bord des Dolan erholt hatte.
Die drei Männer gelangten in einen Teil der Halle, wo die Rauchentwicklung noch nicht so stark war.
Redhorse erblickte einen schmalen Durchgang in einen anderen Raum und blieb stehen.
„Was können Sie spüren?" fragte er Lloyd.
„Niemand scheint vor uns zu sein" sagte der Telepath. „Vergessen Sie aber nicht die Roboter.
Positronische Gehirne kann ich nicht orten."
Redhorse schüttelte den Kopf. Er hatte den Eindruck, als würden die Verfolger jetzt zurückbleiben.
Nach der Explosion der drei Bomben hatten die Roboter keinen neuen Angriff unternommen. Auch die von Fellmer Lloyd georteten Fremden näherten sich offenbar nur langsam. Redhorse fragte sich beunruhigt nach dem Grund für diese Vorsicht. Befürchteten die Bewohner des Arsenals, daß die Flüchtlinge noch stärkere Bomben bei sich trugen und schwere Schäden anrichten konnten, oder näherten sich die drei Männer einer Falle, die eine weitere Verfolgung überflüssig machte?
Der
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