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0335 - Das Säure-Attentat

0335 - Das Säure-Attentat

Titel: 0335 - Das Säure-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Säure-Attentat
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Krämpfe ließen auch nach.«
    Der Doc gab keinen Kommentar zu meiner Behandlungsmethode ab. Er klopfte an die Schlafzimmertür, nannte seinen Namen und ging gleich darauf hinein.
    »Die Sache mit den Kindern ist erledigt«, sagte Phil, als sich die Schlafzimmertür hinter dem Arzt geschlossen hatte.
    »Gut. Dann wollen wir…«
    Es klingelte schon wieder. Hackery zog die Tür auf. Draußen standen drei Kollegen,, einer von ihnen war Experte im Spurensicherungsdienst und hatte sein Köfferchen bei sich mit den nötigen Geräten. Phil winkte sie herein. Er machte sie mit dem Sergeant bekannt, der jedem stumm zunickte.
    »Ralph«, sagte ich, »mach dich an die Arbeit. Hier haben drei Burschen gehaust, das siehst du ja. Da es kaum einen Gegenstand gibt, den sie nicht abgetastet und womöglich zerbrochen haben, müssten sie doch irgendwo ein paar brauchbare Fingerspuren hinterlassen haben.«
    »Wenn sie keine Handschuhe trugen«, erwiderte Ralph Bonsei skeptisch, klappte aber schon seinen Koffer auf.
    »Du wirst es ja sehen. Bill und George, ich möchte, dass ihr vorläufig hierbleibt. Falls der Hausarzt nichts dagegen hat, wird Mrs. Wing vermutlich zum Bellevue Hospital wollen. Bringt sie hin und wieder zurück. Lasst sie nicht aus den Augen. Es besteht die Möglichkeit, dass ihr Gefahr droht. Verstanden?«
    Die beiden Kollegen nickten. Ich gab Hackery einen leichten Stoß in die Seite.
    »Kommen Sie, Sergeant!«
    Er sah mich erstaunt an.
    »Wohin?«
    »Runter auf die Straße«, sagte ich. »Dies hier ist Ihr Revier, Hackery. Sie müssen doch die Gegend und die Leute kennen.«
    »Sicher. Aber was soll das jetzt?«
    »Sie sollen sich die beiden Burschen ansehen, die in einem brandneuen Oldsmobil sitzen, das auf der anderen Straßenseite steht«, schlug ich vor. »Und danach werden wir weitersehen.«
    »Einverstanden«, knurrte er grimmig, während er sich die zu groß geratenen, knochigen Hände rieb.
    Phil blieb in der Wohnung zurück, um bei der Spurensicherung zu assistieren. Gemeinsam mit Hackery stieg ich die ausgetretenen Stufen der Treppe hinab. Das knallrote Oldsmobil stand noch immer an der anderen Straßenseite. Wortlos überquerten wir die Straße an einer Stelle, die ungefähr fünf Yards hinter dem Wagen lag. Auf der anderen Straßenseite trennten wir uns. Hackery ging auf der Fahrbahnseite, ich auf der Seite des Gehsteigs von hinten an den Wagen heran. Wir erreichten unser Ziel gleichzeitig.
    Sie hatten die Fenster geöffnet. Ihre Gesichter waren nichtssagend. Alle beide kauten pausenlos. Ich legte die Hände auf die Gummilitze, die das Fenster abdichtet.
    »Hallo«, sagte ich.
    Einer drehte mir langsam den Kopf zu. Seine Stirn war niedrig und wirkte noch schmaler, weil sein Haar sehr weit vorn ansetzte.
    »Ist was?«, fragte er mit vollem Mund.
    »Parkverbot«, sagte ich. »Darf ich mal Ihren Führerschein sehen?«
    Sein Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass jemand von hinten an Hackery herantrat. Ich wollte ihn mit einem Zuruf warnen, aber das Wort blieb mir im Hals stecken, denn im gleichen Augenblick spürte ich einen harten Druck in meiner linken Seite, nur wenig unterhalb des Schulterblattes. Und dabei sagte eine hämische Stimme: »Steig ein, aber schnell! Sonst knallt’s.«
    ***
    Der Arzt gab Phil einen Wink.
    »Mrs. Wing möchte mit Ihnen sprechen, Sir. Aber dehnen Sie das Gespräch bitte nicht über Gebühr aus. Zehn Minuten höchstens. Die Patientin braucht dringend Ruhe.«
    »Selbstverständlich, Doc«, stimmte Phil zu. Er betrat das demolierte Schlafzimmer. Mrs. Wing lag in dem breiten Bett und war mit zwei Mänteln zugedeckt, da man die Bettdecken ebenso mit Messern zerfetzt hatte wie die Kopfkissen.
    »Mr. Decker«, sagte die Halbchinesin mit einem schwachen Lächeln, »ich habe mich schlecht aufgeführt vorhin. Ich konnte mich einfach nicht mehr beherrschen. Das tut mir leid.«
    »Zerbrechen Sie sich darüber nicht den Kopf, Mrs. Wing. Das ist vergessen. Sie wollten mir etwas sagen?«
    »Ja, Mr. Decker. Nicht wahr, es ist schon früher mal einem Reporter Säure ins Gesicht geschüttet worden?«
    »Ja, es gab vor einigen Jahren einen solchen Fall, der großes Aufsehen erregte. Aber warum fragen Sie danach?«
    »Was will man mit so einer fürchterlichen Tat erreichen, Mr. Decker?«
    »Man will sich an dem Reporter rächen, man will ihn ausschalten. Damals hatte er dunkle Machenschaften im Hafen aufgedeckt. Gleichzeitig sollte das wohl auch eine

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