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0335 - Zentaurenfluch

0335 - Zentaurenfluch

Titel: 0335 - Zentaurenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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von selbst in ihre alte Lage zurückkehrten. Dabei waren diese Zeichen alles andere als lose aufgesetzt. Sie saßen bombenfest auf ihrem Untergrund.
    Zu fest!
    Sie ließen sich nicht verschieben!
    Das Amulett weigerte sich, aktiv zu werden!
    In seiner Halbtrance konnte Zamorra keinen Ärger darüber empfinden, aber er fühlte einen Hauch der Enttäuschung. Das Amulett war unzuverlässig. Immer wieder mal versagte es den Dienst, aber wenn es aktiv war, dann war es superstark und mächtiger denn je. Doch was nützte es, wenn er sich nicht darauf verlassen konnte?
    Es war wie blockiert.
    Zamorra gab es auf. Statt dessen verstärkte er seinen eigenen Einsatz und zog auch weitere parapsychische Energie von Nicole ab. Die Luft zwischen ihnen schien zu flimmern. Plötzlich sah Zamorra Schatten. Die Vision nahm Gestalt an, wie er sie im Flugzeug gesehen hatte. Der Angriff des Zentauren auf die Drachenechse…
    Aber -da war noch etwas. Ein Gesicht, das geisterhaft durchscheinend vor der Vision schwebte. Das Gesicht eines hübschen Mädchens mit langem blonden Haar.
    Zamorra kannte es. Er war nur nicht sicher, welches der beiden Mädchen es war, die nicht voneinander zu unterscheiden waren.
    »Peters!« stieß er hervor.
    ***
    »Ah«, raunte ein schwarz gekleideter Mann, der sich über eine metergroße Kristallkugel beugte. Seine Fingerspitzen drangen in die Kugel ein, und wabernde Flammenzungen glitten suchend über die Oberfläche. In der Tiefe der Kugel sprühten grelle Funken, aber sie konnten den Mann nicht blenden.
    Der Fürst der Finsternis zeigte ein bösartiges Lächeln, als er den Kopf drehte und den Mann, der neben ihm stand und sein Gesicht hinter einer Silbermaske verbarg, ansah. »Er beißt an - und er wird relativ wehrlos sein. Sein Amulett ist abgeschaltet.«
    Der Maskierte nickte unterwürfig.
    »Soll ich mich weiter um ihn kümmern?«
    »Ja«, sagte der Fürst der Finsternis. »Dir kann er mit dem Ju-Ju-Stab, falls er ihn benutzt, nichts anhaben. Übernimm du, was getan werden muß.«
    »Ich höre und gehorche«, sagte der Maskierte.
    Der Fürst der Finsternis beobachtete weiter, was die Kugel ihm zeigte. Am deutlichsten war das Amulett zu sehen, die Personen ringsum waren Schatten und die Umgebung kaum zu sehen. Aber Leonardo deMontagne kannte seinen Gegner gut genug, um selbst aus kleinsten Gesten wie Hochziehen der Brauen, Fingerbewegungen, zu erkennen, was Professor Zamorra plante.
    Leonardo, der Fürst der Finsternis, kannte Zamorra viel besser, als dieser ahnte! Denn Leonardo beobachtete ihn nicht zum ersten Mal auf diese Weise…
    ***
    »Magie?« stieß Tony Cramert hervor. »Glaubst du etwa an so was? Gehörst du auch zu diesen Irren, die Teufelsmessen abhalten und Ritualmorde begehen und so?« Er wich ein wenig vor Uschi Peters zurück.
    Das Mädchen schüttelte den Kopf.
    »Nein, Tony«, sagte sie ernsthaft. »Zu diesen Leuten gehöre ich weiß Gott nicht. Und Magie muß nicht unbedingt gleichbedeutend mit Teufels- und Hexenkulten sein. Tony, es gibt unglaublich viele Dinge, die in der Tiefe des Geistes schlummern. Nenne mir eine vernünftige andere Erklärung dafür, daß Moni verschwunden ist, oder daß deine Hände in der Wand steckenblieben.«
    Tony betrachtete seine geröteten Hände.
    »Eine Halluzination«, sagte er.
    »Glaubst du das wirklich?« fragte Uschi leise.
    Er betrachtete die Abdrücke seiner Hände an der Fototapete. »Ich weiß nicht, was ich glauben soll«, sagte er.
    »Du hast also von Magie keine Ahnung«, erkannte Uschi. »Okay, da kann man nichts machen. Ich nehme an, daß es sich um eine Art Weltentor handelt. Aber ich weiß auch nicht, wie man das öffnen kann.«
    »Weltentor? Ich verstehe das alles nicht. Sag mal, hast du etwa Erfahrung mit solchen Dingen? Kommen die öfters vor?«
    Uschi hob die Schultern.
    »Manchmal. Ich glaube, wir werden jemanden holen müssen, der Experte für solche Sachen ist. Bist du einverstanden?«
    »Holen? Hierher?«
    »Natürlich. Von Frankreich aus dürfte er kaum etwas unternehmen können, wenn sich das Weltentor hier befindet.«
    Tony Cramert seufzte. Aber er sagte nichts mehr dazu. Er nickte nur und zeigte sich damit einverstanden, daß jemand aus Frankreich geholt wurde.
    »Ich muß telefonieren«, erklärte Uschi. »Hast du Kleingeld?« In Tonys Wohnung gab es keinen Fernsprecher, aber hundert Meter vom Haus entfernt stand eine Telefonzelle. Unwillkürlich griff Tony in die Tasche, zog die Geldbörse und fischte einige Markstücke

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