0337 - Kontakte mit Unbekannt
hoffnungslos unterlegen."
Roscoe Poindexter mußte zugeben, daß er unrecht hatte. Es war völlig sinnlos, die Vruun-Jäger bis zur Schleuse zu verfolgen. Sie konnten nicht verhindern, daß Rhodan, Marshall und Kasom entführt wurden. Tatsächlich blieb ihnen nichts anderes übrig, als auf die Ankunft der Korvette zu warten. Auf diese Art und Weise ausgeschaltet zu werden, erschien Roscoe Poindexter alles andere als schmeichelhaft.
*
Jyll Ahnt Aymar blickte aus seinen vier Augen nachdenklich auf die riesige Gestalt des Fremden hinab. Die beiden anderen Gefangenen befanden sich bereits an Bord des Beiboots. Mit diesem bewußtlosen Koloß hatten die Skoars jedoch unerwartete Schwierigkeiten. Er ließ sich nicht so leicht durch die Schleuse des Flugbalkens bringen.
Beim ersten Versuch hatten die Skoars Kasom mit dem Kopf zuerst in ihr Kleinstraumschiff bringen wollen. Jetzt lag der Ertruser wieder in der Luftschleuse des Walzenschiffs. Das äußere Schott war geöffnet. Jyll Ahnt Aymar konnte den Weltraum und die offene Schleuse des Beiboots sehen.
Vran Kaytar Am schwang sich vom Flugbalken herüber.
„Wollen wir ihn nicht liegenlassen?" fragte er.
Jyll Ahnt Aymar bewegte eines seiner Ärmchen, was eine Ablehnung des Vorschlags bedeutete.
„Dieser Riese ist ein wichtiger Mann bei den Fremden", sagte Jyll. „Wir müssen ihn auf jeden Fall mitnehmen."
Jyll winkte den anderen, die sich im Beiboot aufhielten. Wenige Augenblicke später waren alle Skoars in der Schleuse des Walzenschiffs versammelt. Sie umringten Melbar Kasom und diskutierten, wie sie ihn am besten in ihr kleines Schiff bringen konnten.
„Wir müssen es noch einmal probieren", forderte Jyll. „Diesmal schieben wir ihn mit den Beinen zuerst in die Schleuse. Dann versuchen wir, seine Beine zu knicken, damit wir ihn in den Hauptraum bringen können."
„Er ist zu dick", wandte Sgran Taylas Bran ein. „Ich, schlage vor, daß wir ihn am Flugbalken festbinden und durch den Weltraum nachziehen."
„Das würde er nicht überleben" lehnte Jyll ab. Sein Sauerstoffvorrat reicht nicht für den gesamten Flug aus."
Er seufzte, weil die anderen die Notwendigkeit der Gefangennahme dieses Fremden nicht begriffen.
Jyll wünschte, er hätte ein paar klügere Begleiter bei sich gehabt. Allerdings hatte er bei seinem Aufbruch nicht damit gerechnet, auf solche Schwierigkeiten zu stoßen. Die Skoars, die ihn begleiteten, waren für die Vruun-Jagd intelligent genug.
Jyll deutete auf den Bewußtlosen.
„Also los!" befahl er entschlossen.
„Packt ihn. Ich gehe in die Schleuse des Beiboots, um zu dirigieren."
Zwei Skoars packten Kasom an den Schultern, zwei ergriffen seine Beine.
Jyll fragte sich, ob sie ihr Ziel leichter erreicht hätten, wenn der Fremde keinen Helm und keinen Schutzanzug getragen hätte. Warum unterschied sich dieser Gefangene überhaupt von den neunzehn anderen Wesen, die die Skoars an Bord des Walzenschiffs entdeckt hatten? Befand er sich in einem anderen Entwicklungsstadium?
Nicht zuletzt, weil er Antworten auf diese Fragen zu bekommen hatte, wollte Jyll den Riesen mitnehmen.
Er hakte sich in der Schleuse fest und winkte den vier Skoars zu.
„Kommt jetzt langsam mit ihm herüber!" rief er. Sein Helmfunkgerät knackte und rauschte. Jyll fragte sich erbittert, wann es endgültig ausfallen würde. Seine Vorfahren hatten sich nicht frühzeitig um die Sicherstellung einiger Ersatzschutzanzüge gekümmert, und so waren diese ein Opfer der Vruuns geworden.
Die Füße des Gefangenen erreichten die Schleuse des Beiboots. Jyll unterbrach seine düsteren Überlegungen.
„Halt!" rief er. „Wir müssen ihn schräg hereinschieben, sonst reicht der Platz in der Schleuse nicht, um den Fremden zu drehen."
Folgsam schwenkten die vier Skoars mit dem großen Körper herum. Jyll packte einen der Füße und begann zu ziehen. Es gelang ihnen, den Fremden bis zum Halsansatz in die Schleuse zu ziehen. Dann ging es nicht weiter, obwohl Jyll die Beine des Gefangenen eingeknickt hatte.
„Die Schleuse läßt sich nicht schließen!" rief Vran, der intelligenteste von Jylls Begleitern.
„Natürlich nicht!" antwortete Jyll heftig. Die Schultern des Fremden waren förmlich festgekeilt. Jyll wußte, daß mit Gewalt nichts zu erreichen war. Sie würden den Schutzanzug des Fremden zerstören, wenn sie nicht vorsichtig waren.
„Wir müssen ihn drehen", entschied er.
„Drehen?" wiederholte Vran. „Wie sollen wir ihn drehen?"
Jyll wollte nicht
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