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0338 - Die stählerne Zitadelle

Titel: 0338 - Die stählerne Zitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von oben seltsam verzerrt. Sie waren ausnahmslos aus einem rotblau schimmernden Material erbaut, das sich im Aussehen kaum von Terkonitstahl unterschied.
    Jedes Festungsgebäude schien von einem anderen Architekten erbaut worden zu sein. In dieser Stadt aus Stahl existierte kein Bauwerk zweimal. Es gab Hallen, Kuppeln, quadratische Blöcke und Türme, die teilweise durch freischwebende Brückenkonstruktionen miteinander verbunden waren. Trotzdem war auf den ersten Blick zu erkennen, daß die Erbauer weder Zeit noch Material für Spielereien vergeudet hatten. Jedes einzelne Gebäude war zweckbestimmt.
    Die Ortungs- und Tastergeräte der Space-Jet sprachen pausenlos an, ein sicheres Zeichen dafür, daß es hinter der Stahlmauer die verschiedensten Energie- und Abwehranlagen gab.
    Vor den Wällen zählte Tschai Kulu über 2000 ausfahrbare Geschützkuppeln, die gleichmäßig um den gesamten Komplex verteilt waren. Eine weitere Abwehreinrichtung war ein grünblau leuchtender Schutzschirm, der an die HÜ-Schirme terranischer Raumschiffe erinnerte.
    „Sehen Sie die hohen Türme?" fragte Marshall, und seine Stimme kam dem Flottillenchef seltsam verzerrt vor. „Sie müssen mindestens achthundert Meter hoch sein."
    Tschai Kulu hatte diese innerhalb der Festungsanlagen dominierenden Bauwerke bereits entdeckt und fragte sich, für welchen Zweck man sie errichtet hatte. Durch den Energieschutzschirm sah man den Gebäudekomplex wie durch einen Wasserschleier, so daß Kulu den Eindruck hatte, in einen billigen Spiegel ungeheuren Ausmaßes zu blicken. Unwillkürlich erinnerte der Major sich an die Mythen und Legenden über alte Burgen, die man ihm in seiner Kindheit erzählt und für die er sich immer besonders empfänglich erwiesen hatte.
    Die Festung unter der Space-Jet sah unwirklich aus, man konnte sich nicht vorstellen, daß sie in jahrzehntelanger Arbeit entstanden war vielmehr schien sie der Laune eines allmächtigen Magiers entsprungen zu sein, der mit seinem goldenen Zauberstab über das Land geflogen war.
    Die Hochebene schien die Inkarnation aller versunkenen Welten zu sein; Wanagi Yata, das Totenreich der Indianer; E1 Dorado, die Sehnsucht aller Schatzsucher und Glücksritter; der Olymp, der Sitz mächtiger Götter und das Wolkenreich unzähliger Märchen und Geschichten.
    Während er nachdachte, arbeitete Tschai Kulu fieberhaft. Er machte von der Festung mehr Aufnahmen als von allen Plantagen zusammen.
    „Was halten Sie davon Ras?" fragte John Marshall den Teleporter.
    „Es sieht beeindruckend aus", antwortete Tschubai ruhig. „Ich kann mich nicht erinnern, jemals etwas Ähnliches gesehen zu haben. Wahrscheinlich ist diese Festung unangreifbar."
    „Das ist sie gewiß nicht", mischte Gucky sich ein. „Ich kann es nicht mehr mitansehen, wie ihr fast ehrfürchtig auf die Bildschirme starrt. Ras, wenn du dir nur Mühe geben würdest, könntest du dich bestimmt daran erinnern, daß du in deinem Leben mindestens hundert Dinge gesehen hast, die mindestens genauso gefährlich waren wie dieses Bauwerk."
    „Vielleicht", sagte der Teleporter ohne Überzeugung.
    „Es ist nur der Gegensatz, der uns fasziniert", sagte Gucky. „Der Gegensatz zwischen den Plantagen und diesem Gebäudekomplex. In diesem Land ist die Festung ein Anachronismus. Keiner von uns hätte erwartet sie ausgerechnet hier zu finden. Sie würde eher in eine düstere Bergwelt passen.
    Ich werde euch beweisen, daß sich diese Festung nicht von unzähligen anderen Bauwerken unterscheidet", sagte der Mausbiber abschließend.
    Marshall sprang auf.
    „Mach keine Dummheiten, Kleiner!" rief er.
    Doch seine Warnung kam zu spät. Gucky entmaterialisierte. Tschubai stoppte den Flug des Diskusschiffs und blickte Marshall abwartend an.
    Der Mutant schüttelte ärgerlich den Kopf.
    „Er ist in die Festung teleportiert" sagte er. „Er hat gegen den ausdrücklichen Befehl Rho..."
    Ein Aufschrei unterbrach ihn. Gucky war inmitten des Kontrollstandes materialisiert und wand sich am Boden. Er mußte qualvolle Schmerzen haben.
    Marshall beugte sich über ihn und löste die Schnallen des Spezialanzugs. Er tätschelte den Ilt am Kopf.
    „Komm zu dir, Kleiner!" rief er. „Was ist passiert?"
    Gucky schrie. Die Geräusche ließen Tschai Kulu erschauern.
    „Wahrscheinlich wurde Gucky von dem Schutzschirm der Festung zurückgeschleudert", vermutete John Marshall. „Hoffentlich hat er sich keine gefährlichen Verletzungen zugezogen." Er blickte auf den Mausbiber hinab, jetzt

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