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0338 - Die stählerne Zitadelle

Titel: 0338 - Die stählerne Zitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte er. „Darauf ist zu erkennen, daß es sich um ein Walzenschiff handelt, das sich nicht von den Modellen der Skoars unterscheidet. Alles deutet darauf hin, daß dieses Schiff eine Bruchlandung gemacht hat. In der Außenhülle sind mehrere Lecks zu erkennen, die von Strahlschüssen herrühren."
    „Das Schiff des Skoartos", murmelte Jyll Ahnt Aymar ehrfürchtig. Er näherte sich dem Tisch und strich mit einer Hand über das Bild, als könnte er auf diese Weise eine Verbindung zu seinem Oberbefehlshaber herstellen.
    Rhodan nahm an, daß der Funkspruch, den sie am 15. Februar aufgefangen hatten, von diesem Schiff ausgegangen war. Der Skoarto war offenbar auf Truktan zur Landung gezwungen worden. Es war fraglich, ob er sich noch an Bord des Wracks befand.
    „Es ist sicher, daß der Skoarto sich auf Truktan aufhält", sagte Jyll. „Er ist in Gefahr. Wir müssen ihm helfen."
    Rhodan dachte angestrengt nach. Er wollte jetzt nicht umkehren Nicht nur der Skoarto, sondern auch die Bewohner dieser Festung interessierten ihn. Er ahnte, daß er auf der Spur mächtiger Weser war, die ihnen unter Umständen helfen konnten. Der Erfolg, den er sich erhoffte, war ein Risiko wert. Es kam jetzt darauf an, einen Weg zu finden, um ein paar Männer auf Truktan abzusetzen, die unbehelligt Untersuchungen anstellen konnten.
    Rhodan zog die Photographie des Blauen wieder hervor.
    Er deutete auf das fremdartig aussehende Gesicht.
    „Wir brauchen einen Gefangenen!" sagte er.
     
    3.
     
    Bei Nacht, dachte Tschai Kulu, sehen alle Planeten gleich aus. Es war etwas Tröstliches, zu wissen, daß Dunkelheit Schönheit und Schrecken gleichermaßen verbarg, daß sie ihren Mantel bereitwillig über allem ausbreitete, ob es nun gut oder schlecht war.
    Tschai Kulu saß im Pilotensessel der gleichen Space-Jet, mit der er bereits den ersten Erkundungsflug unternommen hatte. Außer ihm hielten sich John Marshall, Ralf Marten und zwei Spezialisten an Bord auf. Das Diskusschiff hing dreihundert Meter über der Oberfläche unbeweglich in der Nacht. Der Ortungsschutzdeflektor war eingeschaltet. Trotzdem behielt der Major ständig die Kontrollen in den Augen, weil er mit einer Entdeckung rechnen mußte.
    Truktan besaß keine natürlichen Satelliten, aber das Licht der Sterne reichte aus, daß die Besatzung des Beiboots auf der Oberfläche des Planeten schattenhafte Umrisse erkennen konnte.
    Sie befanden sich jetzt unmittelbar über einer Plantage des Sub-Nordkontinents.
    Diesmal waren sie jedoch nicht hier, um Aufnahmen zu machen.
    Sie waren gekommen, um einen Blauen zu entführen.
    John Marshall und einer der Spezialisten, ein kahlköpfiger Mann, der Malvas hieß, trugen flugfähige Kampfanzüge, mit denen sie die Space-Jet verlassen würden. Jeder der beiden Männer hatte eine Spezialausrüstung bei sich, zu der Funkgerät, Mikrodeflektor und verschiedene Lähmungswaffen gehörten. Es waren auch Anzüge für Kulu, Marten und den zweiten Spezialisten an Bord, aber diese waren nur für den Notfall gedacht.
    „Sie erinnern sich an Rhodans Befehl", sagte Marshall, der in den Augen des Majors einer der gelassensten Männer war, die er jemals kennengelernt hatte. „Wenn Malvas und ich in Schwierigkeiten geraten, fliegen Sie los, ohne sich um uns zu kümmern."
    Marshall nahm offenbar an, daß es Tschai Kulu schwerfallen würde, in einem solchen Fall die Flucht zu ergreifen und er hatte, wie sich Kulu eingestand, damit nicht unrecht.
    „Ich kenne die Befehle genau", sagte er daher trotzig, ohne seine Augen von den Bildschirmen zu wenden.
    Irgendwo dort unten waren Blaue und andere Lebewesen, die jetzt ihre verdiente Ruhe genossen oder irgendwelchen Freizeitbeschäftigungen nachgingen. Kulu grinste schwach. Es war erstaunlich, daß er menschliche Angewohnheiten so selbstverständlich auf fremde Intelligenzen übertrug. Dabei hätte er annehmen müssen, daß in den Plantagen auch während der Nacht gearbeitet wurde, daß die Arbeiter nicht schliefen, sondern Dinge taten, die einem Menschen unverständlich bleiben mußten.
    „Sobald wir einen Blauen gefangen und an Bord gebracht haben, treten wir den Rückflug an", sagte Marshall.
    „Ich hoffe, daß es so einfach sein wird, wie es klingt", meinte Malvas.
    Tschai Kulu sah den Spezialisten zum erstenmal. Seither war dieser Mann eines von jenen Besatzungsmitgliedern gewesen, die kaum aus den Labors hervorkamen und deren Anwesenheit an Bord der CREST IV sich weniger durch persönliche Auftritte, als durch eine

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