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0338 - Die stählerne Zitadelle

Titel: 0338 - Die stählerne Zitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Flut von Daten und Berechnungen äußerte.
    Was mochte diesen kleinen, kahlköpfigen Mann jetzt bewegen? fragte sich Tschai Kulu.
    „Öffnen Sie die Schleuse!" unterbrach Marshalls Stimme seine Gedanken.
    Zum erstenmal löste der Major seine Blicke länger als für ein paar Sekunden von den Kontrollen. Er beobachtete, wie Marshall und Malvas den Kontrollraum verließen. Er wünschte, er hätte Marshall begleiten können. Er lehnte sich im Sessel zurück.
    Rhodans Plan, einen Blauen von Truktan zu entführen, erschien dem Major gefährlich, aber sie konnten nicht anders handeln, wenn sie mehr über diese Welt erfahren wollten.
    Durch die offene Schleuse drang kühle Nachtluft ins Innere des Diskusschiffs. Eine genaue Analyse hatte ergeben, daß die Atmosphäre Truktans für Menschen atembar war.
    „Wir funken nur, wenn wir in Not sind", sagte Marshall von der Schleusenkammer aus. „Werden Sie nicht unruhig, wenn es ein bißchen länger dauert."
    Ich bin jetzt schon unruhig, dachte Kulu grimmig.
    Er vernahm ein seltsames Geräusch, als würde jemand mit den Fingernägeln über Metall kratzen.
    Marshalls oder Malvas Stiefelsohlen hatten den Rand der Schleuse berührt, als die beiden Männer abgesprungen waren.
    Tschai Kulu versuchte sich vorzustellen, wie sie nebeneinander durch die Nacht flogen, zwei einsame und entschlossene Männer in der fremdartigen Umgebung eines rätselhaften Planeten.
     
    *
     
    Marshalls parapsychische Sinne waren auf die verschiedenartigen Bewußtseinsströmungen eingestellt die aus der Plantage kamen. Es war schwer für den Mutanten, bestimmte Gefühle zu lokalisieren, aber er glaubte, in dem Durcheinander an Gedankenmustern Emotionen zu erkennen, die sich immer wiederholten. Er fühlte die Zufriedenheit von Arbeitern, die ihre Aufträge erfüllt hatten, und die nun in ihren Unterkünften schliefen. Dazwischen mischte sich Erheiterung und Spannung jener, die irgendeiner Beschäftigung nachgingen. Außerdem spürte Marshall eine nie ermüdende Wachsamkeit der blauhäutigen Aufseher.
    Er beschleunigte, bis er direkt neben Malvas flog.
    „Es wird schwer sein, einen Blauen zu fangen", sagte er leise. „Die Burschen sind auch während der Nacht vorsichtig. Wenn mich nicht alles täuscht, wohnen sie nicht mit den Arbeitern zusammen. Von ihrer Unterkunft aus unternehmen sie ständig Wachgänge durch die Felder."
    „Damit mußten wir rechnen", antwortete Malvas.
    Marshall konnte das Gesicht des Spezialisten nicht erkennen, und es widerstrebte ihm, sich in die Gedanken des Mannes einzuschalten, um herauszufinden, ob er Angst hatte.
    In unmittelbarer Nähe Marshalls entstand ein kleines helles Viereck: Malvas hatte den tragbaren Infraorter kurzfristig eingeschaltet.
    „Nirgends sind einzelne Impulse" stellte Malvas enttäuscht fest. „Links von uns bewegen sich drei Wesen. Ich nehme an, daß es Aufseher bei einem Kontrollgang sind."
    Marshall überlegte.. Es war zu gefährlich, drei Blaue gleichzeitig anzugreifen. Außerdem würde das Verschwinden von drei Personen zuviel Aufsehen erregen.
    „Wir müssen es auf der anderen Seite der Gebäude versuchen", entschied Marshall.
    Halten Sie das nicht für zu gefährlich?"
    „Natürlich ist es gefährlich. Aber was sollen wir tun? Wir müssen einen Blauen finden, der allein unterwegs ist."
    Malvas schwieg. Sie flogen weiter. Tschai Kulu würde ihnen mit dem Diskusschiff ständig folgen, so daß sie jederzeit blitzschnell an Bord zurückkehren konnten.
    Als sie über die Häuser dahinflogen, schaltete Malvas das Ortungsgerät aus, denn jetzt kamen so viele Impulse durch, daß es unmöglich war, den Aufenthaltsort eines einzelnen Wesens zu bestimmen.
    Verschiedene Geräusche drangen von den Unterkünften der Plantagenarbeiter zu ihnen herauf.
    Wieder schaltete Marshall seine telepathischen Sinne in die Vielzahl der mentalen Strömungen ein. Die Intelligenzen, die sich in den Gebäuden aufhielten, schienen mit ihrem Los zufrieden zu sein. Sie beschäftigten sich in Gedanken mit der Arbeit, die sie verrichtet hatten und die sie am nächsten Tag erledigen wollten. Hinzu kamen eine Reihe anderer Gefühle. Wenn Marshall erwartet hatte, das eine oder andere Wesen würde sich innerlich mit der Festung oder gar mit dem Skoarto beschäftigen, so sah er sich enttäuscht.
    Er hoffte, daß dies bei den Aufsehern anders war. Die Wohnungen der Blauen lagen auf der anderen Seite der Plantage. Marshall wollte jedoch nicht riskieren, diese Gebäude direkt

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