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0338 - Falschgeldhandel 1:4

0338 - Falschgeldhandel 1:4

Titel: 0338 - Falschgeldhandel 1:4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falschgeldhandel 14
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»Welcher Anwalt war es denn?«
    Er blätterte im Besucherverzeichnis.
    »Herbert Stockton, Gold Street 237.«
    Ich ließ mir das Telefonbuch geben und rief dort an.
    »Hier Rechtsanwaltsbüro Stockton«, meldete sich ein Mädchen.
    »Bitte verbinden Sie mich mit Mr. Stockton.«
    »Der Chef hat gerade eine Konferenz. Kann ich zurückrufen?«
    »Nein, Sie können nicht. Hier spricht Cotton vom FBI. Ich muss Mr. Stockton dringend sprechen, und zwar sofort.«
    »Einen Augenblick.«
    Es dauerte eine halbe Minute, dann meldete sich der Anwalt.
    »Sie vertreten Thomas Hansom, der zur Zeit im Untersuchungsgefängnis sitzt?«, fragte ich.
    »Das stimmt. Worum handelt es sich?«
    »Sie haben Hansom vor einer halben Stunde besucht. Wie war seine Stimmung, als Sie ihn verließen?«
    »Erstens habe ich meinen Klienten noch nicht besucht, und zweitens möchte ich erst mal wissen, wer Sie sind.«
    Ich sagte es ihm, und da meinte er: »Wie kommen Sie darauf, dass ich Mr. Hansom besucht haben könne? Zwar bat er mich, seine Vertretung zu übernehmen, und ich holte beim Districts-Attomey Besuchserlaubnis ein, die ich heute Morgen erhielt. Ich bat das Office des Staatsanwalts, die Gefängnisverwaltung telefonisch davon zu verständigen. Ich wollte Hansom um neun Uhr dreißig aufsuchen, wurde aber durch den Besuch eines anderen Klienten aufgehalten.«
    »Sie waren also noch nicht im Untersuchungsgefängnis?«
    »Nein. Ich habe das doch bereits gesagt.«
    »Sie werden meine Hartnäckigkeit gleich verstehen«, sagte ich. »Es war in der Zwischenzeit nämlich jemand unter Ihrem Namen hier, und jetzt ist Ihr Klient tot.«
    »Was sagen Sie da? Ich komme dorthin, sobald ich mit meinem Klienten hier fertig bin.«
    Ich hörte undeutlich, wie er mit seiner Sekretärin sprach und dann fuhr er fort: »Das ist merkwürdig. Der Mann ist, während ich telefonierte, weggegangen.«
    »Dann kommen Sie bitte, so schnell es geht. Ich warte hier auf Sie.«
    Mein nächstes Gespräch war mit unserem Arzt, Doc Baker, den ich ersuchte, sofort herzukommen.
    »Was haben Sie denn? Fehlt Ihnen etwas?«, fragte er.
    »Nein, aber es liegt hier ein Mann, von dem ich wissen möchte, warum er so plötzlich das Zeitliche gesegnet hat.«
    ***
    Noch ehe der Doc eintraf, kam Rechtsanwalt Stockton. Als er seinen Namen nannte, blickte ihn der Büroangestellte konsterniert an.
    »Sind Sie sein Kompagnon? Der Rechtsanwalt Stockton, der Hansom besuchte, sah ganz anders aus.«
    »Haben Sie sich seine Legitimation zeigen lassen?«, fragte ich.
    »Warum sollte ich? Er war mir ja vom Office des Districts-Attomey angekündigt.«
    »Aber Sie kannten ihn doch nicht?«
    »Ich kann doch nicht alle Anwälte von New York persönlich kennen.«
    Die Bequemlichkeit des Mannes hatte dem Mörder Gelegenheit gegeben, einzudringen und Hansom zum Schweigen zu bringen. Wahrscheinlich würde gegen den Beamten ein Disziplinarverfahren eingeleitet werden können, aber für meine Ermittlungen konnte dabei nicht viel herauskommen.
    »Wer war eigentlich der Klient, der gerade bei Ihnen war, als Sie Hansom besuchen wollten?«, fragte ich den Anwalt.
    »Er heißt Jim Brown und gab als Adresse irgendeine Nummer in der 71. Straße East an.«
    »Und was wollte er von Ihnen? In diesem Eall bitte ich Sie, Ihre Schweigepflicht außer Acht zu lassen.«
    »Er erzählte mir eine reichlich verworrene Geschichte von einer Bürgschaft, die er übernommen hatte und mit der er hineingefallen war. Ich war gerade im Begriff, die Einzelheiten herauszubekommen, als Sie anriefen. Und als ich dann in mein Sprechzimmer zurückkam, war Mr. Brown schon gegangen.«
    Ich brauchte nicht lange zu überlegen, um zu begreifen, dass der Besuch dieses Mr. Brown nur den Zweck gehabt hatte, den Anwalt festzuhalten, bis der Mörder seine Arbeit getan hatte.
    Fraglich war nur, woher der Mörder von dem beabsichtigten Besuch Wusste.
    »Wie sind Sie überhaupt mit Hansom in Verbindung gekommen?«, erkundigte ich mich.
    »Ich wurde gestern angerufen, ich möge mich um ihn kümmern. Der Anrufer stellte sich als Freund von Hansom vor und versprach mir für heute einen Vorschuss von fünfhundert Dollar.«
    »Hat er dieses Versprechen eingehalten?«, fragte ich.
    »Bisher noch nicht, aber er teilte meinem Büro heute Vormittag telefonisch mit, er habe die fünfhundert Dollar bereits auf mein Konto überwiesen. Zugleich fragte er, wann ich Hansom besuchen werde. Meine Sekretärin gab ihm die Auskunft, dass ich für zehn Uhr angemeldet sei. Ich

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