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0338 - Falschgeldhandel 1:4

0338 - Falschgeldhandel 1:4

Titel: 0338 - Falschgeldhandel 1:4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falschgeldhandel 14
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anderer ihm folgte und…
    Da war wieder der tote Punkt. Wo sollte der andere den Boten gelassen haben?
    Ich betrat den Fahrstuhl. Mein Blick glitt über die Knöpfe mit der Bezeichnung: sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins, Erdgeschoss… Keller.
    Keller… Das musste es sein. Ich drückte diesen Knopf. Der Lift knarrte und setzte sich in Bewegung.
    Als ich die Tür öffnete, stand ich im Dunkeln. Ich nahm die Zündhölzer heraus, strich eines an und fand den Schalter.
    Ich war in einem Kellergang, zu dessen beiden Seiten rohe Holztüren abgingen, ich probierte eine nach der anderen. Sie waren versperrt, bis ich an den Heizungskeller kam. Der war offen, und links an der Wand fühlte ich den Schalter. Als das Licht aufblitzte, sah ich, dass meine Vermutung zutraf.
    In der Ecke, auf einem Berg von Koks, lag eine Gestalt in grüner Jacke mit Goldknöpfen. Es war ein Junge von höchstens sechzehn Jahren, der an Händen und Füßen mit Stricken gefesselt war und in dessen Mund man einen Knebel gestopft hatte. Als das Licht aufflammte, öffnete der die Augen und starrte mich an.
    Er lebte, und das erleichterte mich so, dass ich ihn freundlich anlächelte.
    Ich zog ihm den Knebel aus dem Mund und schnitt die Stricke durch. Trotzdem blieb er liegen und rang nach Atem. Es kostete einige Mühe, ihn auf die Beine zu stellen. Im Lift sackte er dann erneut zusammen. Ich fuhr hinauf bis zur Wohnung der Jeanette Harris und war froh, als ich ihn endlich in der Küche auf einen Stuhl gesetzt hatte.
    »Sie kommt zu sich«, meldete der Cop aufgeregt. »Was soll ich tun?«
    »Helfen Sie Sergeant Holloway dabei, den Boy hier wieder zu sich zu bringen. Ich geh mal zu ihr.«
    Vivian Baldwin hatte sich aufgesetzt. Sie blickte mich an, als habe sie mich noch nie im Leben gesehen.
    »Was… Was ist eigentlich passiert?«, fragte sie verwirrt. »Oder habe ich geträumt?«
    »Möglich«, lächelte ich. »Aber bevor Sie einschliefen, war einiges los.«
    »Ich weiß… Ich war bei Jeanette, und wir aßen Pastetchen…«
    Sie zog die Brauen zusammen.
    »Was war nur mit diesen Pastetchen?«
    »Vielleicht darf ich Ihnen etwas nachhelfen. Mr. Waters aß eines und fiel um. Ihre Freundin Jeanette war plötzlich verschwunden, während Sie an die Unfallstation telefonierten…«
    »Und dann kam die Polizei«, plötzlich schien ihre Erinnerung zurückzukehren. »Und dann war da dieser Detective-Lieutenant, der mich verdächtigte…«
    »Und dann sind Sie ohnmächtig geworden. Übrigens haben wir Jeanette 46 inzwischen gefunden. Sie lag im Bad und war bewusstlos. Ich habe sie ins Krankenhaus gebracht. Vielleicht kommt sie durch.«
    »Dann wird dieser Lieutenant mich erst recht beschuldigen«, stöhnte sie.
    »Das glaube ich nicht, denn erstens war auch Ihre Pastete vergiftet, und außerdem wurde der Bote, der den Karton brachte, wahrscheinlich im Lift niedergeschlagen und im Keller geknebelt und gefesselt zurückgelassen. Das hätten Sie nicht nötig gehabt. Sie hätten auch hier in der Wohnung eine Gelegenheit gefunden, um die Pasteten zu vergiften.«
    »Das sagen Sie, aber was wird die Stadtpolizei denken?«
    »Machen Sie sich darüber vorläufig keine Kopfschmerzen. Man wird Sie vernehmen, und alles wird gut gehen.«
    Ich fragte das Mädchen, ob sie so weit erholt sei, dass ich sie nach Hause bringen könne.
    »Ich bin froh, wenn ich hier weg kann«, antwortete sie, und das konnte ich ihr nicht verdenken.
    Sie war noch ziemlich wackelig auf den Beinen, als ich sie hinunterbrachte. Den Boten hatte ich der Obhut des Sergeanten überlassen. Der hatte bereits mit Lieutenant Crosswing telefoniert. Ich brauchte mir als um ihn keine Sorgen zu machen. Er gab übrigens an, er habe im gleichen Augenblick, in dem er den Lift betrat, einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen, und seitdem wusste er nichts mehr.
    ***
    Obwohl es schon 2.30 Uhr war, fuhr ich nochmals ins Office.
    Dort war eine unheimlich Ruhe. Unsere beiden Kollegen wurden immer noch vermisst. Benny und Dick Bird waren ebenso wenig erwischt worden wie der Rotkopf Bill, von dem der Spielhallenbesitzer Coock gesprochen hatte.
    Falsche Scheine waren nirgends auf getaucht, obwohl das Falschgeldderzernat alle seine Beamten unterwegs hatte. Ich machte also, dass ich nach Hause kam und zerbrach mir unterwegs den Kopf, warum die drei Pastetchen vergiftet worden waren-.
    Ich konnte mir vorstellen, dass man Jeanette Harris mit mir gesehen hatte und dass man fürchtete, sie werde den Mund nicht halten können.

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