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0338 - Falschgeldhandel 1:4

0338 - Falschgeldhandel 1:4

Titel: 0338 - Falschgeldhandel 1:4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falschgeldhandel 14
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geschlungen, als hätte sie sich daran festhalten wollen.
    Ihr musste schlecht geworden sein, bevor sie die Besinnung verlor. Ich erfasste ihr Handgelenk und fühlte keinen Puls. Jetzt konnte ich einen Teil ihres Gesichts sehen. Es war Jeanette Harris.
    Hinter mir hörte ich Sergeant Holloway murmeln. Es war ein ganzer Strom von Selbstanklagen, außerdem schimpfte er auf die Dummheit seiner sämtlichen Kollegen, die das Badezimmer nicht entdeckt hatten.
    ***
    Schritte stampften durch die Wohnung, und ein Cop, den man als Wache zurückgelassen hatte, kam herein, seine Pistole in der Hand. Er hatte den Krach gehört, als Holloway die Tür rammte.
    »Was ist denn da los?«, fragte er entgeistert. »Was haben Sie denn da?« Und dann fragte er mich leise: »Schlägt ihr Puls noch?«
    »Ich kann nichts fühlen, aber sie scheint noch zu atmen. Alarmieren Sie einen Unfallwagen und einen Arzt.«
    »Bis der kommt, ist es vielleicht schon zu spät«, meinte er »Wollen wir sie nicht in Ihrem oder meinem Wagen ins Hospital bringen?«
    Der Detective hatte recht. Der Cop riss die Türen auf. Wir schleppten sie zu meinem Wagen. Aber der Jaguar war nicht geräumig genug, und so nahmen wir den Polizeiwagen.
    »Gehen Sie wieder hinauf und passen Sie auf das Mädchen auf der Couch auf«, rief ich dem Polizisten zu. »Lassen Sie sie auf keinen Fall weg, und passen Sie auf, dass sie keine Dummheiten macht.«
    Wir legten die Bewusstlose in den Fond, und ich kletterte hinterher, um sie festzuhalten. Holloway startete und schaltete Sirene und Rotlicht ein.
    Der Wagen machte einen Satz und brauste davon. Eines musste ich dem Sergeanten lassen, er konnte fahren. Vor dem Schrillen der Sirene gefror der Verkehr zu beiden Seiten.
    Am St.-Trinity-Krankenhaus stoppten wir.
    Holloway öffnete die Tür. Ohne auf eine Bahre zu warten, trugen wir Jeanette hinein.
    »Arsenikvergiftung! Machen Sie schnell«, rief ich, und die Schwester am Empfang griff nach dem Haustelefon.
    Der Rest ging rasend schnell.
    »Wie lange wird es dauern, bis Sie uns etwas sagen können?«, fragte ich einen vorbeieilenden Arzt.
    »Mindestens eine Stunde.«
    Um halb zwei kamen wir wieder in der 149. Straße an. Vivian Baldwin schlief immer noch. Der Cop hatte den Telefonhörer in der Hand.
    Als er uns sah, sagte er: »Einen Augenblick bitte!« Er deckte die Hand über die Hörmuschel und raunte uns zu. »Da ist Tony’s Grill. Sie behaupten, sie hätten vor zwei Stunden einen Boy mit einem Karton hierher geschickt. Sie fragen, ob er gut angekommen ist.«
    Ich nahm ihm den Hörer aus der Hand.
    »Hallo, was ist das mit Ihrem Boy?«, fragte ich.
    »Er ging gegen halb zwölf mit drei Pasteten, die Miss Harris bestellt hatte, dorthin und ist bis jetzt noch nicht zurückgekommen. Hat er die Bestellung abgeliefert?«
    »Ja, das hat er. Ich weiß nicht, wo er geblieben ist, aber ich werde nachfragen.«
    Um weiteren Fragen aus dem Weg zu gehen legte ich auf.
    Diese Entwicklung war überraschend und warf alle bisherigen Kombinationen über den Haufen. Entweder der Junge, der die Pasteten gebracht hatte, war bestochen worden, damit jemand sie unterwegs vergiften konnte und war dann ausgerückt, oder aber man hatte sie ihm mit Gewalt abgenommen. Das allerdings war kaum anzunehmen.
    Die Gegend um die 149. Straße zwischen der Amsterdam Avenue und dem Broadway ist um diese Zeit belebt. Ein Überfall bleibt da nicht unbeobachtet. Also musste der Junge mit dem Mörder im Bund gewesen sein, und das schien mir unmöglich.
    Es gab noch eine andere Möglichkeit. Ich dachte an den Weg von der Haustür bis zum zweiten Stock.
    Dann aber musste…
    Ohne auf den Lift zu warten, rannte ich hinunter. Zu beiden Seiten der Straße standen Wagen von Anwohnern, und zwischen diesen Wagen fand ich, was ich suchte. Es war ein Fahrrad, an dessen Rahmen zwischen Lenkstange und Sattel ein Schild angebracht war, und darauf stand Tony’s Grill Amsterdam Avenue.
    Dieses Fahrrad musste der Bote benutzt haben. Warum war er nicht zurückgefahren?
    Nach menschlichem Ermessen musste er sich im Haus befinden. Ich musterte jeden Zoll des geräumigen Hausflurs. Es gab keine Tür, die Treppe schwang sich rechts und links des Lifts nach oben. Ich wollte nicht glauben, dass jemand den Jungen, und sei es unter Anwendung von Gewalt, die Treppe hinauf in eine der Wohnungen geschafft haben könne. Es blieb nur der Lift.
    Ich stellte mir vor, wie er, den Karton mit den Pasteten in der Hand balancierend, eingestiegen war, wie ein

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