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0338a - Handlanger des Todes

0338a - Handlanger des Todes

Titel: 0338a - Handlanger des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Handlanger des Todes
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hatte, klingelte das Telefon. Das Revier von Leesburg war an der Strippe. Ich ließ mir unseren Piloten Micy geben, der den Auftrag hatte, dort zu warten, Micy meldete sich sofort. Ich bat ihn, mit dem Hubschrauber zum Flugplatz in Tampa zu starten.
    Headly, Fieldman und Buster brachten Gunny-Fred ins Gefängnis. Mit dem schweren Polizeifahrzeug brausten sie von da aus nach Belleview.
    Micy erschien eine Viertelstunde nach meinem Anruf. Der Hubschrauber hatte noch nicht aufgesetzt, als Phil und ich zustiegen. Sofort riss Micy die Mühle wieder hoch. Mit Vollgas kurvten wir nach Belleview. Neben der Route Leesburg-Belleview war eine Wiese hell erleuchtet. Ein Landekreuz zeigte uns die Stelle, wo wir aufsetzen konnten. Der Captain vom Leesburger Revier war zur Stelle, ebenso der von Belleview. Wir begrüßten uns.
    »Wie sieht es aus?«, fragte ich.
    »Das Hotel liegt eine Meile von der Straße entfernt«, antwortete der Captain des Leesburger Reviers und zeigte mir die Landkarte, auf der das Hotel eingezeichnet war.
    »Das Palm Grove hat zwanzig Zimmer. Der Besitzer ist ein Mann von sechzig Jahren, der zu trinken pflegt.«
    Er schilderte mir das Gebäude. Die Gästezimmer befanden sich im zweiten und dritten Stock.
    »Um diese Zeit ist tiefste Ruhe im Hotel«, fuhr der Captain fort, »der Besitzer hat einen Schlaf wie ein Murmeltier. Das Hotel ist geschlossen. Eine Rezeption oder so etwas Ähnliches gibt es nicht.«
    »Können wir mit dem Palm Grove telefonieren?«, fragte ich.
    »Ausgeschlossen. Wir würden das ganze Hotel aufwecken, nur nicht den Besitzer. Ich kenne die Verhältnisse sehr genau.«
    »Wie weit sind Sie bis zum Hotel vorgedrungen?«, fragte Phil.
    »Zwei unserer Leute, die mit tragbaren Sprechfunkgeräten ausgerüstet sind, haben sich bis in die Nähe der Garagen vorgeschoben, um eventuelle Fluchtversuche zu melden«, erklärte der Captain. »Sie können die beiden selbst fragen. Mein Wagen steht an der Zufahrtsstraße auf der gegenüberliegenden Seite.«
    »Danke, ich werde mich selbst überzeugen«, erwiderte ich. Er bot mir einen Jeep an. Ich lehnte ab. Phil und ich würden am schnellsten und am sichersten zu Fuß vorwärtskommen. Denn ich war überzeugt, dass Fishback mit entsicherter Pistole am offenen Fenster saß und in die Nacht lauschte.
    Ich bat den Captain, Fieldman, Headly und Buster nachzuschicken, sobald sie ankamen.
    »Geben Sie Ihren Leuten Anweisung, von jetzt ab auf keinen Fall zu schießen«, sagte ich.
    Phil und ich gingen los. Wir dachten beide an Asheville. Kamen wir wieder zu spät? Hatte der Gangster die beiden Frauen ermordet, um Mitwisser auszuschalten?
    Die Straße war glatt. Wir gingen über den schmalen Grünstreifen, der sich an der linken Seite hinzog.
    Nach gut zehn Minuten lag das Hotel vor uns. Es war ein lang gestreckter Kasten, der weiß getüncht war. Auf dem Vorplatz standen Palmen - schließlich befanden wir uns in Florida. Der gelbe Mond brach durch die Wolken und ließ die Szene mehr romantisch als gefährlich erscheinen. Links lagen die Garagen. Über dreißig Yards trennten sie vom Haus.
    Die Eingangstür war zweiflügelig und wurde zu beiden Seiten von Ölbäumen flankiert, die in Holzkübeln standen. Ich ging mit den Blicken die Fensterreihe ab. Nach Kranskys Schilderungen musste das Zimmer direkt über dem Eingang liegen. Ich täuschte mich nicht. Das Fenster war einen Spalt geöffnet.
    Ich machte Phil darauf aufmerksam.
    »Okay, versuchen wir, von hinten ranzukommen«, flüsterte mein Freund.
    »Unten steht ebenfalls ein Fenster offen«, sagte Phil und deutete auf das Erdgeschoss.
    Die beiden unteren Scheiben waren weiß gestrichen. Demnach musste es sich um einen Wirtschafts- oder Lagerraum handeln.
    »Okay«, sagte ich, »uns bleibt keine andere Wahl. Wir müssen einsteigen.«
    Wir gingen bis zur linken Hausecke zurück und schlichen uns dann dicht an der Hausmauer entlang, bis wir das Fenster erreichten. Das geringste Geräusch würde uns jetzt verraten denn die Entfernung zu dem geöffneten Fenster im zweiten Stock betrug keine sieben Yards.
    Die Unterkante des Erdgeschossfensters lag zwei Yards über dem Erdboden. Ich stieg in Phils verschränkte Hände, schwang mich auf die Brüstung und schob vorsichtig das Fenster auf. Ein Geruch von Brot und geräucherter Wurst schlug mir entgegen. Lautlos ließ ich mich ins Vorratslager gleiten. Vorsichtig bewegte ich mich an den Regalen entlang zur Tür. Sie war nicht abgeschlossen. Ich ging zum offenen Fenster

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