Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0339 - Die Kammer der tausend Schrecken

Titel: 0339 - Die Kammer der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nötig massive Stahlkonstruktionen zu verwenden. Aber vielleicht war das lediglich eine Frage des Geschmacks. Viel wesentlicher erschien es Rhodan, daß die meisten Bauwerke überhaupt keinem sinnvollen Zweck dienten. Sie waren entweder leer oder enthielten lediglich hin und wieder winzige Schaltkonsolen, die eine hochstehende Technik zu Tausenden in einem einzigen Raum untergebracht haben würde.
    Konnte es sein, daß die Festung ursprünglich einem anderen Zweck gedient hatte? Daß die Erbauer und eigentlichen Besitzer längst ausgestorben waren und daß die jetzigen Beherrscher die Festung von ihnen übernommen hatten?
    Für einen Mann wie Perry Rhodan waren diese Fragen zwar niemals dominierend, aber sie beschäftigten ihn unaufhörlich und würden ihn so lange nicht loslassen, bis er eine Lösung gefunden hatte.
    Wie tief reichte der Liftschacht eigentlich noch?
    Der Großadministrator merkte, daß die Luft immer schlechter wurde. Undefinierbare Gerüche hüllten ihn ein. Offenbar arbeiteten die Klimaanlagen dieses Sektors nicht mehr einwandfrei. Das schien seine Vermutung über die ursprüngliche Natur der Festung zu bestätigen.
    Von Zeit zu Zeit entdeckte er sogar glitzernde Feuchtigkeit an den Metallwänden. Die Arbeitsgeräusche irgendwelcher Aggregate nahmen zu.
    „Gehirnimpulse!" meldete Marshall. „Intelligente Lebewesen denken mit Trotz und Furcht an eine falsche Einstufung."
    Rhodan runzelte die Stirn.
    Falsche Einstufung..? Konnte das bedeuten, daß hier eine herrschende Schicht die Angehörigen von einigen Dutzend verschiedener Rassen willkürlich in Klassen oder Kasten einstufte? Das wäre ein unlösbarer Widerspruch zu der vorhandenen Supertechnik. Schon allein die friedliche Nutzung der Fusionsenergie vertrug sich nicht mit feudalen Gesellschaftsformen. Eines schloß automatisch das andere aus. Nur ein von außen einwirkender Machtfaktor konnte derartige anachronistische Zustände für einige Zeit gewaltsam herstellen und aufrechterhalten.
    „Wer denkt?" flüsterte er.
    „Eine unglaublich fremdartige Identität", kam die Antwort. „Ein Wesen mit gespaltener Persönlichkeit und dennoch mit geistiger Einheit. Es gibt keinen bekannten Ausdruck dafür, Sir."
    Natürlich! dachte Rhodan. Nur in Romanen ließen sich fremdartige Intelligenzen mit bekannten Begriffen beschreiben. Die Wirklichkeit pflegte anders auszusehen. Etwas tatsächlich Fremdes sprengte stets die Vorstellungswelt desjenigen, der ihm zum erstenmal begegnete.
    Er verzichtete darauf, dem Telepathen Anweisungen zu erteilen. John Marshall wußte von selbst, was er zu tun hatte.
    Deutlich war nun aus den vielfältigen Geräuschen das Tosen von Kraftfeldleitern und Plasmaeinengern herauszuhören. Die Festung selbst konnte nicht allzuviel Energie verbrauchen.
    Wahrscheinlich waren es die starken Energieschirme, für die die Kraftwerke arbeiteten.
    Mit sanftem Ruck kam die Plattform zum Stehen.
    Die Schweberoboter dirigierten die Bahren auf eine Öffnung in der Schachtwand zu. Dahinter lag eine Halle mit undefinierbaren Maschinen. Ihre Konturen wirkten leicht verzerrt.
    Energiesperren! durchzuckte es den Großadministrator.
    Der Verzerrungseffekt erlosch, als sie sich kurz vor der Sperre befanden. Nachdem sie von den Robotern durch die Öffnung geschoben worden waren, baute sich der energetische Vorhang knisternd wieder auf. Es roch stark nach Ozon.
    Sie passierten insgesamt achtzehn solcher Energiesperren. Perry Rhodan wurde immer nachdenklicher. Der Widerspruch, der sich aus der Konstruktion der Festung und der Hochenergietechnik ergab, wurde immer krasser. Wenn die Fremden energetische Sperren kannten, warum bauten sie dann massive Stahlwände von vielen Metern Dicke? Diese Wände reichten doch, was ihre Widerstandsfähigkeit anging, nicht annähernd an die Wirksamkeit von Energiesperren heran.
    Seine Überlegungen wurden jedoch abrupt unterbrochen, als sie nach weiteren drei Energiesperren in einen Raum gelangten, in dem sich ein unglaublich fremdartiges Lebewesen unter violetten Strahlenbündeln krümmte.
     
    *
     
    Ras Tschubai und Ralf Marten starrten verblüfft auf die Stelle, an der sich Jefferson aufgehalten hatte.
    „Er kann doch nicht teleportiert sein, oder...?" fragte Marten.
    Tschubai schüttelte den Kopf.
    „Zumindest ist es unwahrscheinlich, obwohl ich einen Teleportersprung nur dann anmessen kann, wenn ich mich auf eine solche Parawahrnehmung konzentriere. Außerdem würde das bedeuten, daß auf Truktan laufend

Weitere Kostenlose Bücher