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0339 - Die Kammer der tausend Schrecken

Titel: 0339 - Die Kammer der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aufenthalt auf Truktan erinnerte.
    „Heh, Jefferson! Wie hast du das gemacht?" fragte er, denn ihm war klargeworden, daß diese ganzen verworrenen Ereignisse unmittelbar mit dem Schneegorilla aus den Bergen von Truktan zu tun haben mußten.
    Jefferson grunzte behaglich und streckte seine lange Zunge aus. Sie war dunkelgrün, obwohl Kulu sich entsann, daß sie ursprünglich blau ausgesehen hatte.
    Er betrachtete sich selbst und stellte fest, daß seine ehemals lindgrüne Einsatzkombination jetzt knallrot war; seine Haut hatte die Farbe von leicht oxydiertem Silber angenommen und die roten Stiefel waren grün geworden.
    Major Tschai Kulu gehörte zu der Generation von Terranern, die in erster Linie nach Vergrößerung ihres Wissensschatzes strebte. Das hatte in den schulischen Einrichtungen begonnen und sich fortgesetzt, als er in die Raumakademie aufgenommen worden war. Ein großer Teil der Ausbildung bestand aus positronischen Planspielen, Frage- und Antwortspielen zwischen Mensch und Positronengehirn und wissenschaftlicher Aus- und Weiterbildung. Tschai Kulu hatte nicht nur gelernt, ein Kleinraumschiff ganz allein zu fliegen und mit Strahlwaffen umzugehen; er wußte auch, wie man ein Problem anzupacken hatte, um den Kern immer mehr einzukreisen, bis die erreichte Erkenntnisqualität die entscheidende Frage gestattete, von der letzten Endes die richtige Antwort abhing.
    Aus diesem Grund wußte er, daß er sein augenblickliches Problem nicht dadurch lösen konnte, daß er die Beine bewegte, sondern daß er sich rein geistig bis zum eigentlichen Kern des Rätsels vortasten mußte.
    Er verschränkte die Arme vor der Brust, stellte sich vor, er säße einer hochwertigen Positronik gegenüber und versuchte, seine Fragen so zu formulieren, daß die Positronik etwas damit anfangen konnte.
     
    *
     
    Das Wesen hatte keinerlei Ähnlichkeit mit einer bekannten Lebensform. Dennoch wußte Perry Rhodan sofort, daß es intelligent war.
    Die violetten Strahlen schienen zu einem besonders wirksamen und der terranischen Psychotechnik noch unbekannten Gehirnwellendetektor zu gehören. Und sie schienen dem befragten Wesen furchtbare Qualen zu bereiten.
    Plötzlich stieß das Lebewesen einige unartikulierte Schreie aus. Sofort erloschen die violetten Strahlen, in deren Schnittpunkt das Wesen lag.
    Die Schreie wurden artikulierter. Rhodan vermochte die im Zentrums-Idiom vorgebrachten Argumente einigermaßen zu verstehen. Demnach beteuerte das fremdartige Wesen, die Anklage sei konstruiert und beruhe auf einer grundsätzlich falschen Einstufung.
    Als die Strahlbahnen erneut aufflammten, schwoll das Schreien zu einem tierhaften Gebrüll an, das nach wenigen Sekunden jäh abbrach. Die Bewegungen des Wesens erstarben. Es war tot.
    Der Großadministrator unterdrückte den Zorn gegen diejenigen die andere Lebewesen offenbar sinnlos zu Tode quälten. Er versuchte, durch logische Überlegungen herauszufinden, welche Bedeutung die Beteuerung des Wesens, es sei falsch eingestuft worden, für die Einschätzung der gesellschaftlichen Organisation in diesem Sternsystem haben könnte.
    Erhärtete es den bereits bestehenden Verdacht, in M-87 gäbe es nur hochspezialisierte Rassen, die von einer übergeordneten Macht beherrscht und eingesetzt würden oder hatte die Aussage lediglich lokale Bedeutung?
    Über eine Tatsache war sich der Großadministrator allerdings endgültig klargeworden: Zumindest auf Truktan wurde diktatorisch regiert, und es würde nicht allzu schwer sein Verbündete zu finden.
    Im nächsten Augenblick verwarf Rhodan diese Schlußfolgerung wieder. Wie viele Unterdrückte es auf Truktan auch immer geben mochte, sie besaßen höchstwahrscheinlich nichts von dem, was die Besatzung der CREST so dringend benötigte, nämlich die technischen Möglichkeiten zur Überbrückung der riesigen Entfernung zwischen der Galaxis M-87 und der heimatlichen Milchstraße.
    Folglich würde nichts weiter übrigbleiben, als sich mit den Diktatoren zu arrangieren, so sehr das auch den moralischen Grundsätzen Rhodans widersprach.
    Er seufzte.
    Vielleicht würde ihm das erspart bleiben. Noch brauchte er sich ja nicht zu entscheiden, denn er war für die Herren der Festung weiterhin ein Blauer.
    Aufmerksam hob er den Kopf, als die Schweberoboter seine Bahre auf einen Stolleneingang zudirigierten. Dabei erhaschte er einen Blick auf Marshalls blauhäutiges Gesicht.
    Der Telepath blinzelte ihm zu.
    Perry Rhodan blinzelte zurück.
    Bis jetzt war alles nach Plan

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