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0339 - Die Kammer der tausend Schrecken

Titel: 0339 - Die Kammer der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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brauchen Sie ja nicht dauernd in Ihren Taschenspiegel zu sehen", ergänzte Ralf Marten.
    Tschai Kulu brummte etwas, das nicht gerade sehr gesellschaftsfähig klang, und zog sich in das Innere der Höhle zurück. Er schaltete seinen Brustscheinwerfer ein und musterte die Kristalle an den Höhlenwänden, die das Licht seiner Lampe vielfältig reflektierten.
    Etwa fünf Meter vor Jefferson hockte er sich auf den Boden. Er riß ein Päckchen mit Konzentratwürfeln auf und schob sich einen der Würfel in den Mund.
    Jefferson stand aufrecht da; eines seiner Beinpaare hing reglos herab, während das obere leicht angezogen war, wodurch das Tier verblüffende Ähnlichkeit mit einem männchenmachenden terranischen Bären erlangte.
    Tschai zwinkerte dem Wesen zu.
    „Mir scheint, du könntest einen kleinen Happen ganz gut vertragen", murmelte er.
    Zögernd entnahm er der Packung einen weiteren Konzentratwürfel und warf ihn Jefferson zu.
    Der Schneegorilla entblößte ein raubtierhaftes Gebiß. Geschickt fing er den Würfel zwischen zwei Reißzähnen auf. Die breiten Tatzen des oberen Beinpaars griffen zu und nahmen den Nahrungswürfel behutsam auf. Gleich danach fuhr eine lange blaue Zunge aus dem dampfenden Maul und strich vorsichtig über den Konzentratwürfel. Ein zufriedenes Brummen ertönte. Erneut schnellte die Zunge vor, ergriff den Würfel und schleuderte ihn ins Maul. Die Kiefer klappten zusammen.
    „Na, wie schmeckt dir das terranische Wurstbrötchen des 25. Jahrhunderts?" fragte Kulu ironisch.
    Jefferson wiegte den Oberkörper hin und her, schnalzte lautstark mit der Zunge und setzte sich in Bewegung. Im Bärengang kam er auf den Afro-Terraner zu.
    Tschai Kulu wich einen Schritt zurück.
    „Heh, Jefferson! So haben wir nicht gewettet!" Er machte eine abwehrende Handbewegung. „Kusch!
    Zurück in deine Ecke!"
    Aber entweder verstand Jefferson kein Interkosmo, was eigentlich nicht verwunderlich gewesen wäre, oder er mißdeutete die Handbewegung des Majors. Jedenfalls schnellte seine Zunge plötzlich einige Meter weit vor und entriß Tschai Kulu das ganze Päckchen mit Konzentratwürfeln.
    Der Major sprang vor und versuchte, dem Tier die kostbaren Nahrungskonzentrate wegzunehmen, die einen Menschen vierzehn Tage lang ernähren konnten. Doch Jefferson war schneller. Er zermalmte die Würfel mitsamt der umhüllenden Hermetikfolie zwischen seinen mächtigen Zähnen.
    Unbeherrscht hieb Tschai Kulu dem zweieinhalb Meter großen Wesen die Faust gegen die weißbehaarte Brust.
    Jefferson schien es nicht als feindselige Handlung zu betrachten. Liebkosend fuhr seine Zunge über Kulus Gesicht. Die kräftigen Schulterarme umschlangen den Major und drückten ihn sanft an die zottelhaarige Brust.
    Dafür brachte jedoch der Afro-Terraner kein Verständnis auf. Er versuchte sich loszureißen, und als ihm das nicht gelang, schrie er um Hilfe.
    Ras Tschubai und Ralf Marten stürzten sofort in die Höhle.
    Aber weder von Jefferson noch von Tschai Kulu war eine Spur zu finden; es schien, als hätten sich die beiden in Luft aufgelöst.
     
    *
     
    Perry Rhodan war überrascht, als die Detektorhaube von seinem Kopf glitt.
    Sollte das bisherige Verhörergebnis den Fremden wirklich schon genügen?
    Er wunderte sich darüber, daß man sie nicht danach gefragt hatte, wie sie nach Truktan gekommen waren, ohne von der Robotüberwachung erfaßt zu werden.
    Die Schweberoboter eilten herbei, zogen die beiden Männer aus den Sesseln und legten sie wieder auf ihre Antigravbahren zurück. Erneut ging es zwischen bizarren Gebäudekomplexen hindurch, über weitgespannte Brücke hinweg und an riesigen Türmen vorbei.
    Schließlich schwebten sie in eine kreisrunde Kuppelhalle. Der Raum war völlig leer - bis auf eine Plattform von zirka zwanzig Metern Durchmesser, die in der Mitte der Halle auf einem flimmernden Feld schwebte.
    Die Roboter dirigierten ihre Gefangenen auf die Plattform. Im nächsten Augenblick senkte sich die Platte bis zum Boden der Halle, glitt scheinbar durch das feste Material hindurch und sank tiefer. Der Großadministrator erkannte, daß unter der Plattform kein fester Boden gewesen war, sondern eine Öffnung. Sie befanden sich also auf einer Liftplatte, die in einem Antigravschacht bewegt wurde.
    Wieder wunderte er sich darüber, daß außer dem rotblau leuchtenden Stahl kein anderes Material zum Bau der Festungsanlagen verwandt worden war. Lebewesen, die über eine Hochenergie - Schutzschirmtechnik verfügten, hatten es nicht

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