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0339 - Die Kammer der tausend Schrecken

Titel: 0339 - Die Kammer der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verlaufen. Sie befanden sich mitten in einer unzugänglichen Festung - ausgerüstet mit einem ganzen Arsenal von Mikrowaffen und -instrumenten, von dem der Gegner nichts ahnte.
    Noch weniger ahnte er etwas von der CREST, die sich seit der Gefangennahme Rhodans und Marshalls bereithielt, mit ihren vielfältigen Waffen einzugreifen. Ihr würde nicht einmal diese Superfestung widerstehen können.
    Man durfte also optimistisch sein.
    Der Stollen endete bereits nach wenigen hundert Metern. Die Bahren schwebten dicht über dem Boden in eine zylindrische Halle von ungefähr hundert Metern Durchmesser. Im Zentrum dieses Zylinders stand ein kegelförmiges Gebäude, wie alles in der Festung ebenfalls aus Stahl gebaut. An den Wänden der Decke liefen zwanzig Rundgänge entlang. Sie waren mit starken Gittern gegen die Halle zu abgesichert, und von ihnen aus hatte man Zugang zu ungezählten Stahltüren, die zweifellos jeweils in eine Gefängniszelle führten.
    John Marshall bestätigte Rhodans Vermutung.
    „Es ist ein großes Gefängnis", teilte er mit. „Die Gehirnwellenimpulse kommen aus den Zellen. Die Gefangenen strahlen Schmerz, Trauer, Verzweiflung und ohnmächtige Wut aus. Wieder dominieren die Gedanken an eine falsche Einstufung."
    Der Großadministrator hatte es nicht anders erwartet. Die große Zahl der falschen Einstufungen brachte ihn allerdings auf einen neuen Gedanken. Da die Einstufungen bestimmt nach einem Katalog vorgenommen wurden, der von den Beherrschern der Festung aufgestellt worden war, mußte mit der ganzen Sklavenhalterorganisation selbst etwas nicht stimmen, denn die Gefangenen schienen sich ja nicht gegen das Einstufungssystem an sich zu empören, sondern gegen seine Nichteinhaltung.
    Die Roboter führten die beiden Männer noch nicht zum Zellentrakt, sondern schoben sie auf die kegelförmige Konstruktion in der Mitte der Halle zu.
    Eine Tür öffnete sich vor ihnen.
    Die Roboter gaben den Bahren einen Stoß, so daß sie bis ungefähr in die Mitte eines kleinen, erleuchteten Raumes schwebten, dann schloß sich die Tür wieder.
    Rhodan und Marshall waren allein.
    Nach einiger Zeit öffnete sich die Tür erneut, die Schweberoboter glitten herein und schoben die Bahren wieder hinaus.
    Offenbar hatte eine Automatik lediglich die Gehirnwellenmuster der beiden Neuzugänge registriert.
    Perry Rhodan wartete mit Spannung darauf, ob irgend etwas Außergewöhnliches geschähe. Als nichts geschah, war er fast enttäuscht. Normalerweise hätte die Registratur feststellen müssen, daß die beiden „Blauhäute" atypische Gehirnwellenmuster aufwiesen, denn die Unterschiede in dieser Beziehung waren gravierend. Aber entweder war die Registrierungspositronik nicht zu Entscheidungen befähigt oder es war den Herrschern der Festung völlig egal, wer ins Gefängnis eingeliefert wurde.
    „Sehen Sie mal, Sir!" flüsterte John Marshall, nachdem die Roboter ihre Bahren zur linken Seite des Untergeschosses geschoben hatten.
    Der Großadministrator nickte.
    Ihm war die Anordnung der zahllosen Rohre an den Wänden ebenfalls aufgefallen. Jeweils zwischen zwei Türen führte ein solches etwa fünfzig Zentimeter durchmessendes Rohr von der Stahldecke der Halle nach unten und verschwand im Boden. Wahrscheinlich handelte es sich um Versorgungsleitungen und Abfallschächte, eine Lösung der Wartungsfrage, wie sie bei vielen intelligenten Rassen üblich war. Jedes dieser Rohre schien zwei Zellen zu versorgen.
    Vergeblich suchte Rhodan nach Aufzügen oder Antigravplattformen. Statt dessen entdeckte er zahllose eng gewendelte Metalltreppen die die einzelnen Etagen miteinander verbanden. Er registrierte es mit abfälligem Lächeln.
    Eventuelle Ausbruchsversuche der Gefangenen würden sich viel leichter verhindern lassen, wenn es nur Antigravplattformen gäbe, die man nur außer Betrieb zu setzen brauchte.
    „Sein" Roboter umschlang ihn mit seinen Tentakeln und setzte ihn auf dem Hallenboden ab. Durch leichte Stöße in den Rücken bedeutete er ihm, die nächstliegende Wendeltreppe zu besteigen.
    Jetzt, da er stand, spürte er wieder die Schwäche in den Gliedern, die von den Vibratorstrahlen hervorgerufen worden war. Er mußte sich zusammenreißen, um halbwegs normal gehen zu können.
    „Ich fühle mich wie ein Tattergreis!" stöhnte John Marshall.
    Der Großadministrator lächelte verzerrt.
    „Diese Vibratorwaffen verhindern, daß ein Gefangener auf dumme Gedanken kommt - jedenfalls taten sie das, bevor wir auftauchten..."
    Der

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