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0339 - Die Kammer der tausend Schrecken

Titel: 0339 - Die Kammer der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dieses Phänomen der Paraenergetik nur oberflächlich informiert war.
    Eine Existenzebene, so entsann er sich, war lediglich ein Begriff für den Energiegehalt der maximalen Wahrscheinlichkeit, der für die Erkennbare Existenz von Materie schlechthin maßgebend ist.
    Die meisten Menschen verwechselten diesen Terminus oft mit dem Begriff der Zeitebene und brachten dadurch alles vollkommen durcheinander.
    Vereinzelt sollten Terraner sich auf fremden Existenzebenen aufgehalten haben, hatte eine populärwissenschaftliche Schrift behauptet, die er gelesen hatte. Tschai Kulu hatte das bisher immer für blanken Unsinn gehalten, denn wenn eine Existenzebene durch den Energiegehalt der maximalen Wahrscheinlichkeit gebildet wurde, so durfte es nur eine einzige Existenzebene geben. Zwei Ebenen mit maximalem Wahrscheinlichkeitsgehalt erschienen Kulu so unmöglich wie zwei mit gleicher Masse belastete Waagschalen, die sich nicht die Waage hielten.
    Je länger er allerdings in seiner Lage darüber nachdachte, desto mehr verflogen seine Zweifel, vor allem, da er sich mit der Tatsache von zwei gleichzeitig existierenden Ebenen gleichen Wahrscheinlichkeitsgehalts konfrontiert sah.
    Wenn seine bisherige Meinung stimmte, hätte er niemals hier sitzen können - oder das Universum, in dem er bislang existierte, hätte spurlos verschwinden müssen.
    Nachdenklich strich er mit den Fingerspitzen über die glatte Oberfläche des durchsichtigen Steinsund plötzlich zuckte er zusammen.
    Die neue Umwelt wies einige bedeutende Unterschiede zur bekannten Umwelt auf. Das Gras war rot anstatt grün, die Wolken schwarz und die Sonne silbern. Die Färbung seiner eigenen Haut hatte sich ebenfalls verändert.
    Bedeutete das, daß der Energiegehalt dieser Existenzebene nur minimal von demjenigen der bisher bekannten abwich, daß diese geringe Abweichung aber immerhin ausreichte, um eine konstante Existenz zu garantieren...
    Der Major schüttelte den Kopf.
    So minimal die bestehende Abweichung vom maximalen Wahrscheinlichkeitsgehalt auch sein mochte, sie hätte unter allen Umständen genügen müssen, um ständige Schwankungen oder gar Auflösungen durch die bestehende Instabilität hervorzurufen.
    Dennoch hatte sich seit seinem Eingehen in diese Ebene nichts verändert - abgesehen von einer Zeitspanne fehlender Orientierung, die aber subjektiv bedingt sein konnte.
    Major Kulu preßte die Lippen zusammen und blickte sich lauernd um.
    Der bestehende Zustand ließ sich nur mittels einer Annahme erklären: der Annahme, daß gigantische paraenergetische Kräfte künstlich die Stabilität dieser Existenzebene aufrechterhielten...
     
    *
     
    „Pfui!" rief John Marshall und schüttelte sich vor Ekel. „Das ist keine Gefängniszelle, sondern ein Mistbeet!"
    Perry Rhodan konnte nicht umhin dem Chef des Solaren Mutantenkorps beizupflichten.
    Die knapp zweieinhalb Meter hohe, etwa zwölf Quadratmeter Fläche einnehmende Zelle war knöcheltief mit halbverwestem Stroh, Heu und fauligen Blättern bedeckt. Der Geruch war dementsprechend.
    „Die Beherrscher der Festung scheinen Wert auf möglichst krasse Gegensätze zu legen", sagte Rhodan sarkastisch. „Auf der einen Seite eine perfekte Hochenergietechnik - auf der anderen meterdicke Stahlwände, Antigravplatten und Wendeltreppen, Abfallröhrensysteme und Zustände wie in einem Schweinestall das 20. Jahrhunderts!"
    Er schob die stinkenden Abfälle mit den Füßen bis zur Öffnung des Abfallschachtes. Marshall unterstützte ihn, und innerhalb einer Viertelstunde brachten sie ihre Zelle in einen wenigstens teilweise menschenwürdigen Zustand.
    Anschließend entnahmen sie den Verstecken in ihren Bioplastohren je eine Kapsel mit Breitbandantibiotikum und schluckten sie. So waren sie wenigstens gegen eine Infektion gefeit, deren Erreger in den Abfällen gehaust haben mochte.
    „Wo kommt eigentlich das Licht her?" fragte Marshall nach einer Weile.
    Der Großadministrator sah sich um. Die Zellenwände waren absolut glatt. Einrichtungsgegenstände gab es nicht, und auch an der Decke war keine Spur einer Lichtquelle zu entdecken.
    Nachdenklich musterte er seinen eigenen Schatten. Er fiel von der Tür in gerader Linie zur gegenüberliegenden Wand. Demnach mußte die Lichtquelle sich in der Tür befinden.
    Indem er nacheinander verschiedene Stellungen einnahm, kam er zu dem Schluß, ddie ganze aß Tür als Lichtquelle fungierte. Er trat dicht heran und versuchte, etwas Genaueres zu erkennen.
    Plötzlich stieß er einen

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