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0339 - Die Kammer der tausend Schrecken

Titel: 0339 - Die Kammer der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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halblauten Pfiff aus.
    „Kommen Sie bitte mal her, John!"
    Der Telepath kam herbei und stellte sich neben den Großadministrator. Eine ganze Weile lang starrte er angestrengt auf die Tür, bis er mit einemmal leise zu lachen begann.
    „Nun...?" fragte Rhodan.
    Marshall schüttelte den Kopf.
    „Die Beherrscher der Festung scheinen die Mentalität von geistigen Krüppeln zu besitzen."
    „Moment, bitte!" unterbrach Rhodan ihn. „Wie kommen Sie darauf? Ich erkenne nur, daß sie eine ideale Lösung gefunden haben, mit Hilfe eines einfachen Spiegelsystems, einer doppelwandigen Hohltür und einer transparenten Innenwand das Licht der großen Gefängnishalle aufzufangen und in die Zelle zu reflektieren."
    „Eben, Sir!" gab John Marshall trocken zurück. „Das ist ja das Verrückte. Die Fusionskraftwerke der Festung würden doch nur unmerkbar mehr belastet, wenn man die Zellen elektrisch beleuchtete.
    Dennoch spart man ausgerechnet an diesen wenigen Kilowatt und verwendet Spiegelsysteme anstatt Lampen."
    „Also haben wir es mit krankhaft geizigen Wesen zu tun, wie?" fragte Rhodan lächelnd.
    Marshall zuckte die Schultern.
    „Ob geizig oder nicht, das Spiegelsystem erlaubt uns wenigstens, einen Blick in die Halle zu werfen.
    Man muß nur dicht genug an die transparente Innenwandung der Tür herangehen und außerdem im richtigen Winkel zum Lichteinfall stehen."
    „Das könnte sich später als nützlich erweisen." Perry Rhodan hatte unterdessen die Wände und die Decke noch einmal einer genauen Überprüfung unterzogen. Er suchte auch den Boden genauestens ab sowie den Abfallschacht. Immerhin scheint man uns nicht allzu viel zuzutrauen, sonst hätte man eine Abhöranlage installiert. Ich halte das für eine ausgesprochen beleidigende Nichtachtung unseres geistigen Potentials."
    Er wandte sich zu Marshall um. Der Telepath aber schien ihm gar nicht zugehört zu haben. Er stand reglos in der Mitte der Zelle und hielt die Augen geschlossen.
    Perry Rhodan wußte, daß John Marshall irgendwelche wichtigen Gedankenimpulse auffing. Deshalb verhielt er sich ruhig, bis der Telepath die Augen wieder öffnete.
    „Etwas von den Eigentümern dieses Etablissements?" fragte er ironisch.
    Marshall schüttelte den Kopf.
    „Nein. Aber ich konnte die Gedankenimpulse unseres Nachbarn zur Linken auffangen. Sein Name lautet, wenn ich mich nicht irre, Pharo Walkee. Er grübelt verzweifelt darüber nach, warum man ihn verhört und eingesperrt hat. Er leidet unter den Nachwirkungen eines scharfen Detektorstrahlenverhörs."
    „Pharo Walkee...!" murmelte Rhodan nachdenklich. „Das könnte sogar einer dieser neuen terranischen Namen sein..."
    John grinste.
    „Bei mir ruft er Gedankenassoziationen zu alten terranischen Namen hervor. Ich denke da an den uralten Titel Pharao..." - Er schnippte mit den Fingern. „Aber dieser Pharo Walkee ist bestimmt nicht mit einem der alten ägyptischen Könige verwandt; er ist nämlich ein Blauer und war bis vor kurzem als Steuerungs- und Regelungsfachmann für Plantagenmaschinen eingesetzt. Seiner persönlichen Ansicht nach jedoch hätte er als Ingenieur auf einem Industrieplaneten eingesetzt werden müssen."
    „Also fühlt auch er sich falsch eingestuft, nicht wahr?"
    „Ja, Sir. Und das ist der Grund, warum man ihn hier eingesperrt hat. Auflehnung - auch nur gedankliche Auflehnung - ist hier offenbar unerwünscht."
    „Fein!" erwiderte der Großadministrator, und Marshall war sich einen Moment lang nicht darüber im klaren, ob Rhodan damit die Maßnahmen der Unbekannten oder die Stimmung Pharo Walkees gemeint hatte.
    Rhodans weitere Handlungen beantworteten die Frage jedoch von selbst. Der Administrator kniete vor der Öffnung des Abfallschachts nieder und lauschte. Nach einer Weile nickte er befriedigt. Er legte die Hände zu einem Schalltrichter zusammen und rief im Zentrums-Idiom: „Können Sie mich hören, Pharo Walkee? Hier sind Freunde!"
    „Er ist erschrocken", teilte Marshall mit. „Nun überlegt er, ob er antworten soll, oder ob es sich nur um einen Trick der Konstrukteure des Zentrums handelt. - Ah! Diese Zentrumskonstrukteure scheinen die Herren der Festung zu sein. Komisch! Er hat lediglich abstrakte Vorstellungen von ihnen. Ob er sie nie gesehen hat?"
    „Hier spricht Pharo Walkee", tönte es seltsam hohl und dumpf aus der Schachtöffnung. „Ich bin unschuldig. Man hat mich nur falsch eingestuft, und ich will weiter nichts als eine Korrektur dieses Mißgriffs."
    „Immerhin zeugt seine

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