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034 - Der schwarze Hengst

034 - Der schwarze Hengst

Titel: 034 - Der schwarze Hengst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ausgeschnittenes Kleid betonte ihre üppigen Formen.
    »Die Leibwächter habe ich fortgeschickt«, sagte Sandra Thornton.
    »Sie sind doch diese Frau …«, stammelte Arnod. »Mit Ihnen habe ich vor Jahren den verfluchten Pakt geschlossen. Was wollen Sie von mir?«
    Sandra kicherte höhnisch. »Dein Schätzchen hat ein gutes Gedächtnis, Amata.«
    Amata Verdier stürzte sich wie eine Furie auf Sandra. Sie wollte ihr mit den langen Fingernägeln das Gesicht zerkratzen, doch Sandra wehrte den Angriff mit einer Handbewegung ab. Amata kreischte vor Wut.
    »Laß diese Dummheiten«, sagte Sandra scharf. »Gegen mich hast du keine Chance.«
    Zornbebend trat Amata zurück. »Du bist wohl völlig übergeschnappt, Sandra? Du hast gegen unsere Abmachung gehandelt. Ich weiß, daß du Capricorn das Bein gebrochen hast. Du bist schuld, daß Charles tot ist!«
    »Du hast recht. Ich wollte nicht, daß Charles das Rennen gewinnt. Daß Capricorn seinem Schöpfer gleich das Genick durchbeißen würde, konnte ich nicht ahnen.«
    »Aber warum …?«
    »Ich habe mich über Charles geärgert. Ich wollte ihm einen Denkzettel verpassen. Er war mir in letzter Zeit zu eingebildet. Er rühmte sich, welch großartiger Jockey er doch sei, dabei gewann er nur dank seiner magischen Kräfte. Dann habe ich gesehen, wie er vergangene Nacht in dein Bett gehuscht ist.«
    Nun kicherte Amata. »Du warst doch nicht etwa eifersüchtig, Schwester?«
    »Nein, ganz sicher nicht. Immerhin haben wir uns Charles in den vergangenen Jahren schwesterlich geteilt.«
    »Was redet ihr da?« fragte Arnod verwirrt.
    Amata ignorierte ihn. »Du hast alles verpatzt, Sandra. Zu gern hätte ich Arnods Gesicht gesehen, wenn Charles seinem geliebten Capricorn das Blut ausgesaugt hätte.«
    »Um Charles tut es dir nicht leid, Schwesterchen?«
    Amata zuckte die Achseln. »Er war mir nützlich. Ein stürmischer Liebhaber, aber von dieser Sorte gibt es viele.«
    »Ich verstehe das alles nicht«, sagte Arnod keuchend. »Ihr seid Schwestern, das habe ich mitbekommen, aber sonst …«
    »Du bist ein Dummkopf, George Arnod«, sagte Amata Verdier und blieb vor ihm stehen. »Sandra und ich sind Halbschwestern. Als wir uns vor sechs Jahren in Paris wiedersahen, war Casbrin mein Liebhaber. Ich brauche jährlich ein Opfer, damit ich weiterleben kann. Dieses Opfer suche ich mir oft schon Jahre vorher aus. Charles schlug dich vor, und Sandra bot dir den Pakt an, der völlig bedeutungslos war, aber seinen Zweck erfüllte: Du solltest in ständiger Angst leben.«
    »Das kann ich nicht glauben«, flüsterte Arnod.
    »Charles war ein Vampir, der sich vom Blut edler Pferde ernährte. Zusammen mit ihm schuf ich Capricorn auf magische Art. Der Brand auf deinem Gestüt, die Mißgeburt und ähnliche Vorfälle gehen alle auf das Konto von Charles. Die Anrufe, den Zwischenfall mit dem Flugzeug und andere Dinge erledigte ich. Ich kann dir gar nicht sagen, welches Vergnügen mir deine ständig wachsende Angst bereitete, mein lieber George.«
    Arnod ließ das Glas fallen und stierte Amata mit geweiteten Augen an.
    Sie schlich um ihn herum und lachte ihm ins Gesicht. »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ich die vergangenen Wochen genossen habe. Nun hat dein letztes Stündlein geschlagen.« Ihre Gestalt wurde halb durchsichtig. Sie hüpfte rasch um Arnod herum und schlüpfte dabei aus ihren Kleidern.
    »Warte!« schrie Sandra. »Irgend etwas stimmt nicht. Im Haus ist jemand. Ich habe Kontakt. Es ist Coco Zamis! Und bei ihr ist Dorian Hunter. Wir müssen …«

    Durch den magischen Stein hatten Coco und Dorian alles mitbekommen.
    »Jetzt schlagen wir zu«, sagte Coco. Sie glitt in die andere Zeitdimension und riß den Dämonenkiller mit. Sie rannten die Stufen hinunter. »Es schwächt mich, dich im rascheren Zeitablauf zu halten. Vertrau mir.«
    Der Dämonenkiller nickte mißmutig. Es schien ihm nicht zu gefallen, daß er sich nicht aktiv beteiligen konnte.
    Coco ließ seine Hand fahren, als sie neben Arnod stehenblieben. Aus der Rocktasche des Dämonenkillers holte sie eine gnostische Gemme, die sie Arnod um den Hals hängte. Sie durchbrach den Kreis der Schwarzen Magie, der um den Stuhl gezogen war.
    Blitzschnell schnitt sie Amata und Sandra Haarsträhnen ab, die sie auf den Rokokospiegel klebte, dann stieß sie die beiden Hexen auf den Spiegel zu und zog ein Hexagramm um sie. Sie malte magische Muster auf den Spiegelrahmen, öffnete Sandras Handtasche und holte den handgroßen Zauberspiegel hervor.

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