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034 - Der schwarze Hengst

034 - Der schwarze Hengst

Titel: 034 - Der schwarze Hengst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Dann stellte sie sich vor Arnod, zog einen magischen Kreis auf den Boden und beendete den rascheren Zeitablauf.
    Sandra und Amata stürzten zu Boden und stöhnten gequält auf.
    »Ich rufe dich, Robert Craft!« schrie Coco. »Ich rufe dich, eisiger Schatten, der von Amata Verdier gequält und vernichtet wurde. Erscheine, Robert Craft!«
    Amatas Gesicht wurde durchscheinend. Sandra versuchte verzweifelt, das Hexagramm zu verlassen. Coco hob Sandras Zauberspiegel hoch. Keuchend wich die Hexe zurück. Ihr Gesicht verzerrte sich schmerzhaft.
    »Dieser Zauberspiegel ist fast ein Körperteil von dir geworden, Sandra«, sagte Coco mit unbewegter Stimme. »Ich brauche ihn nur zu zerbrechen, und du wirst zu einer harmlosen Irren.«
    Im Rokokospiegel erschien ein Gesicht. Es zeigte einen jungen Mann. Sein dunkles Haar war kurz geschnitten und die Augen strahlend blau.
    »Nein«, heulte Amata auf, als eine riesige, eisbedeckte Hand aus dem Spiegel glitt und nach ihr griff. Die Hexe versuchte zu fliehen, konnte aber die unsichtbare Sperre nicht durchbrechen.
    »Auf diesen Tag habe ich gewartet«, sagte Robert Craft. »Ich danke dir, Coco Zamis. Es tut mir leid, daß durch meine Unwissenheit ein junges Mädchen sterben mußte. Ich irrte sinnlos durch Raum und Zeit. Ich werde Amata Verdier in das Schattenreich reißen, denn sie ist am Tod von mehr als hundert Menschen schuld.«
    Die eisige Hand wurde groß wie ein Brotlaib, und sie schlug auf Amata ein, die immer kleiner wurde. Ihr schrumpfender Körper war mit einer Eisschicht bedeckt. Die bläulich schillernden Finger hoben die daumengroße Amata hoch, und die Hand verschwand langsam im Spiegel. Sekundenlang war noch das Kreischen der löwenmähnigen Hexe zu hören, dann war sie verschwunden.
    Sandra Thornton wagte sich nicht zu bewegen.
    »Diese rothaarige Hexe ist die Halbschwester von Amata«, sprach Robert Craft weiter. »Sie stammen vom selben Vater, und beide sind bösartige Geschöpfe. Was soll mit ihr geschehen, Coco?«
    »Gnade«, wimmerte Sandra.
    »Hast du je Gnade mit deinen Opfern gehabt?« fragte Craft.
    Sandra schwieg.
    »Richte den Spiegel auf Sandra«, befahl Craft.
    Der Rokokospiegel war mit einer dicken Eisschicht bedeckt, nur mehr Crafts Gesicht war eisfrei.
    »Nicht, Coco!« schrie Sandra. »Denk daran, daß du nur durch mich die Geheimnisse der Magie erkannt hast!«
    »Du hast mich fünf Jahre lang geschunden und gemartert. Aber ich hasse dich nicht einmal. Ich will nicht über dich richten. Craft soll entscheiden, was mit dir geschehen soll.« Coco schleuderte den Zauberspiegel mit einer fließenden Bewegung auf Robert Crafts Gesicht zu. Die magische Sperre flammte rot auf.
    Sandra griff nach dem Spiegel, doch der eisige Sog, der von Crafts Gesicht ausging, war stärker. Zornig heulte sie auf, als Craft den Spiegel verschluckte. Plötzlich schwebte sie in der Luft, und dann begann auch ihr Körper zu schrumpfen. Ihre Kleider fielen zu Boden, und sie war nur mehr puppengroß.
    »Komm, Sandra, das Schattenreich wartet auf dich.« Craft öffnete den Mund. Seine Nasenflügel bebten.
    »Verflucht sollst du sein, Coco«, war Sandras piepsende Stimme zu hören, dann wurde sie von Craft verschlungen.
    »Ich kann in dieser Welt nicht leben«, sagte Craft.
    Sein Gesicht verwandelte sich, und nun war der schwarze, unheimliche Schatten in der freien Stelle des Spiegels zu sehen. »Meine Qual ist zu Ende, Coco. Dafür danke ich dir. Ich stelle keine Gefahr mehr dar. Zerschmettere den Spiegel, sobald das Eis geschmolzen ist. Du kannst dir nicht vorstellen, welche Qualen ich in den vergangenen Jahren erdulden mußte. Amata und auch Behemoth quälten uns alle, die wir im Spiegelkabinett gefangen waren. Nun kommt endlich die Erlösung für mich. Der unheimliche Schatten wird vergehen, und ich hoffe, daß Gott meine Seele gnädig aufnehmen wird, denn ich war immer ein gläubiger Mensch.«
    Der Schatten löste sich langsam auf. Der Spiegel war nun vollständig mit einer dicken Eisschicht bedeckt, die langsam zu schmelzen begann. Als der Spiegel eisfrei war, verließen wir das Hexagramm. Die Oberfläche war jetzt blind. Coco zertrümmerte den Spiegel und kehrte die Scherben zusammen. Dann zog sie einen Kreis um die Trümmer, bewegte ihre Hände und murmelte einen magischen Spruch. Innerhalb des Kreises loderten grüne Irrlichter auf, welche die Spiegelreste zum Schmelzen brachten. Das gespenstische Feuer brannte etwa eine Minute, dann erlosch es, und ein Haufen Asche war

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