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034 - Der schwarze Hengst

034 - Der schwarze Hengst

Titel: 034 - Der schwarze Hengst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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der verschwommenen Figuren, die mit jeder Bewegung kleiner wurde. Klägliches Schreien war zu hören, dann wurde der winzige Körper von einem Sog erfaßt und flog auf die wild pulsierenden Spiegel zu. Das Bild flackerte, dann erlosch es.
    »War das Sandra?«
    »Nein, das kann ich mit Sicherheit sagen. Der Schatten, der dich verfolgt, ist dieser Robert Craft. Ihm gelang die Flucht. Du stellst den einzigen Bezugspunkt zur Realwelt für ihn dar.
    Deshalb sucht er deine Nähe und die von anderen Körpern, die er aber nicht übernehmen kann.«
    »Wie kann ich den Schatten besiegen?«
    »Darauf weiß ich keine Antwort. Ich sehe auch nichts in der Zukunft. Alles ist dunkel.«
    »Hm, du kannst also auch in die Zukunft sehen?«
    »Ja, aber meine Voraussagen sind ungenau. Es gibt zu viele Möglichkeiten zu bedenken und zu verfolgen. Eine genaue Voraussage ist in den meisten Fällen nicht möglich. Und wenn es um Dämonen geht, dann ist es völlig unmöglich. Beeile dich, Coco, wenn du noch Fragen hast. Lange kann ich den Zustand der Konzentration nicht mehr aufrechterhalten.«
    »Charles Casbrin«, warf ich rasch ein. »Was ist er für ein Dämon?«
    »Unbedeutend. Nur schwache magische Fähigkeiten. Ein künstlich geschaffenes vampirähnliches Monster, das sich von Pferdeblut ernährt. Seine Anziehungskraft auf Frauen und Dämoninnen ist überaus groß.« Leva Croison begann zu keuchen. »Der Pakt. Vielleicht ist das wichtig. George Arnod hat vor Jahren einen Pakt mit einem Dämon abgeschlossen, den er nicht erfüllte. Er sollte Capricorn am Ende seiner Dreijährigen Laufbahn zurückgeben. Morgen soll er sterben. Ja, da sehe ich den Dämon, er …«
    Das Licht in der Kristallkugel erlosch, der düstere Raum wurde nur noch von der flackernden Kerze erhellt. Die Hellseherin atmete heftig.
    »Hat sie jetzt gemeint, daß Capricorn sterben soll oder George Arnod?« fragte ich.
    Coco zuckte die Achseln.
    Immerhin wußten wir nun, daß Sandra Thornton es auf Coco abgesehen hatte. Der Schatten hieß Robert Craft. Charles Casbrin war tatsächlich ein Dämon, und George Arnod schwebte in Lebensgefahr. Das war wesentlich mehr, als ich erhofft hatte zu erfahren.
    Leva Croison öffnete die Augen. Ihre Augen starrten uns glanzlos an. »Ich hoffe, daß ich dir ein wenig helfen konnte«, sagte sie fast unhörbar. »Streck deine rechte Hand aus, Coco.«
    Einen Augenblick zögerte Coco. Leva Croison bewegte sich unsicher. Der mit Tüchern bedeckte Arm näherte sich und hüllte Cocos Hand ein.
    »Nein!« schrie Coco. »Das darfst du nicht tun!«
    Ich wollte aufspringen, doch eine unsichtbare Kraft drückte mich in den Sessel zurück. Es war mir unmöglich, mich zu bewegen.
    »Ich bin alt und müde, mein Kind. Mein Leben ist sinnlos. Ich sehne den Tod herbei.«
    Dann unterhielten sich die beiden in einer Sprache, die ich nie zuvor gehört hatte. Coco versuchte noch immer verzweifelt, ihre Hand zurückzuziehen, doch Leva Croison war stärker.
    »Meine Kraft wird auf dich überfließen, Coco. Du wirst deine magischen Kräfte zurückbekommen. Die Wirkung wird aber höchstens ein paar Tage anhalten; doch in dieser Zeit wirst du stark und mächtig sein. Geh vorsichtig mit deiner Kraft um.«
    »Das ist nicht recht, Leva, das ist …«
    »Es ist mein Wille. Ich wünsche euch viel Glück. Tod den Dämonen.«
    Die Kristallkugel leuchtete nun so grell, daß ich geblendet war und nichts sehen konnte. Ich hörte Coco keuchen, dann wurde der Schein der Kristallkugel schwächer, und einen Augenblick später zersplitterte sie.
    Jetzt konnte ich mich wieder bewegen. Coco war zu Boden gefallen und wimmerte leise. »Ich werde deinen Wunsch erfüllen, Leva. Ich danke dir.« Sie stand schwankend auf, ging um den Tisch herum und hob die schwarzen Tücher auf. »Laß uns gehen, Dorian.«
    Als ich die Kerze ausblasen wollte, riß mich Coco zurück. »Sie soll weiterbrennen. Leva wollte es so haben.«
    »Das Tuch wird Feuer fangen«, warf ich ein.
    »Genau das soll geschehen. Das Haus soll bis auf die Grundmauern verbrennen.«
    Wir traten in den Gang. Coco warf einen Blick zurück in das Zimmer, dann sah sie mich an. Ihre grünen Augen leuchteten in der Dunkelheit, und ihr Körper war in ein geheimnisvolles Licht getaucht. Eine unwahrscheinliche Kraft ging von ihr aus, wie ich sie nie zuvor bei ihr gespürt hatte – bis auf unser erstes Zusammentreffen, als sie noch ein Mitglied der Schwarzen Familie gewesen war.

    Nochmals konzentrierte sich Sandra Thornton auf den

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