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0340 - Alvas Feuerkuß

0340 - Alvas Feuerkuß

Titel: 0340 - Alvas Feuerkuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie auch vor der Quälerei ihren Platz gefunden hatte.
    Scharf schaute sie Bill an.
    Der Reporter schwitzte Blut und Wasser. Sein Gesicht war verzerrt, der Kopf so weit zurückgedrückt wie eben möglich. Keuchend saugte er den Atem in seine Lungen.
    »Jetzt bekommst du den Kuß!« rief Alva und begann laut und meckernd zu lachen…
    ***
    Genau in dem Moment stieß ich die Tür auf!
    Sie war zum Glück nicht verschlossen gewesen, und so schoß ich förmlich in die Hütte hinein. Fast wäre ich noch gestolpert, hatte Mühe, mich zu fangen und vernahm einen Stöhnlaut, den Bill Conolly ausgestoßen hatte, als er meinen Namen rief.
    Ich ruderte mit den Armen, kreiselte herum und sah zum erstenmal die geheimnisvolle Zauberfrau.
    Sie war ein spotthäßliches Weib. Eine alte Vettel, wie sie in den Märchenbüchern oft beschrieben wird. Nur trug sie kein Kopftuch, sondern die grauen Haare bis auf den Rücken. Ihr Gesicht war ebenfalls abstoßend häßlich, und zwischen den Händen ihrer ausgebreiteten Arme tanzte eine Feuerzunge.
    Mit einem starren Blick schaute sie mich an. Vergessen war Bill, und das empfand ich als gut, denn in seiner Lage war er wirklich nicht zu beneiden.
    Es dauerte nicht einmal eine Sekunde, bis ich erkannte, daß Alva eine Todfeindin von mir war.
    Ich spürte ihre Aura. Dieser gefährliche, höllische Hauch, der mir entgegenwehte und der im Prinzip nur mehr vom Teufel stammen konnte.
    Aber sie hatte auch Angst. Anstatt mich anzugreifen, ging sie zurück, denn ihr Blick war auf das offen vor meiner Brust hängende Kreuz gefallen. Das Kreuz und die Hölle vertrugen sich ebenso wenig wie Feuer und Wasser. Ich war mir sicher, daß ich mit meinem Kreuz auch das Feuer zwischen ihren Händen löschen konnte.
    Ich ging vor.
    Ihr Gesicht verzerrte sich noch mehr. Plötzlich geriet Bewegung in die grauen Haare. Sie stellten sich auf, so daß sie wie ein Turm wirkten. Auch die Arme hatte sie angehoben. Zwischen den Handflächen tanzte der Flammenstrahl, die Hexe selbst stellte sich auf die Zehenspitzen, um sich im nächsten Moment auf mich stürzen zu wollen.
    Ich hielt mein Kreuz dagegen und sprang vor.
    Zwischen ihren ausgebreiteten Armen fand ich genügend Platz.
    Voll stieß ich hinein, kam auch durch, aber nicht bis zum Körper der Hexe, denn auf einmal umtanzte mich der Flammenring.
    In Halshöhe sah ich ihn, zog den Arm zurück und brachte das Kreuz an die Flamme.
    Der Ring verlöschte.
    Ich war frei.
    Leider auch die Hexe.
    Alva bewegte sich sehr schnell. Bevor ich sie packen konnte, hatte sie den Kamin schon erreicht, sich einen Schürhaken gegriffen und in die Flammen gehalten. Damit holte sie weit aus, um ihn mir auf den Kopf zu schlagen.
    Dabei brüllte sie auf.
    Ich tauchte weg. Viel schneller als sie. Der Schürhaken senste über meine Haare, wurde zurückgezogen, damit die Zauberfrau erneut ausholen konnte.
    Wieder war ich schneller.
    Meine Fäuste und das Kreuz rammten sie so hart, daß sie mit dem Schürhaken in der Hand bis gegen die offene Feuerstelle am Kamin zurückflog.
    Vielleicht war es Zufall, möglicherweise sah auch der Teufel seine Felle davonschwimmen. Jedenfalls bildete sich über dem Haus ein Sturmwind, der gierig in den offenen Schornstein fuhr, seinen Weg weiter fand und in die Flammen hineinstach.
    Er wühlte sie nicht nur auf, er schleuderte sie auch wie gierige Finger nach vorn.
    Plötzlich wurde die Zauberfrau von ihnen erfaßt. Sie erinnerten mich an lange Finger, die sie einhüllten und von hinten ihren gesamten Körper umfaßten.
    Waren sie vor kurzem noch ihr ureigenes Werkzeug gewesen, stellten sie sich nun gegen sie.
    Die Flammen vernichteten sie.
    Für einen Moment sah es so aus, als wollte sie die Eisenstange noch hochheben, doch ihr fehlte einfach die Kraft. Zudem waren die Flammen wie tastende Finger, die keine Stelle ihres Körpers ausließen und überall dort hineindrangen, wo sich Öffnungen befanden.
    In die Augenränder, in den Mund, in die Nasenlöcher, in die Löcher der Ohren…
    Meine Kreuzmagie hatte gewirkt. Der Teufel war nicht mehr in der Lage, seine schützende Klaue über die Zauberfrau zu halten, die trotzdem nicht aufgab und auf mich zukam.
    Ihr Gang konnte ich mit dem einer Aufziehpuppe vergleichen. So abgehackt, ruckartig. Der Schürhaken entfiel ihrer Hand und polterte dumpf zu Boden.
    Ich starrte sie an.
    Gefährlich konnte sie mir nicht mehr werden, das spürte ich instinktiv. Sie war gezeichnet, und ich erlebte ihre Vernichtung. Alles hatte

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