Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0340 - Alvas Feuerkuß

0340 - Alvas Feuerkuß

Titel: 0340 - Alvas Feuerkuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
aus.
    Die Maschine besaß einen Scheinwerfer. Sein Licht konnte man vergessen. Was die trübe Funzel abgab, reichte kaum aus, um einen gelben Fleck auf die Straße zu werfen, die zum Glück relativ gut ausgebaut war. Größere Hindernisse lagen nicht im Weg.
    Ich erkundigte mich bei meinem Beifahrer, wie weit wir noch zum Ziel hatten.
    »Wir müssen bald in die Berge!« schrie er mir ins Ohr.
    »Da sind wir doch schon.«
    »Nein, weg von der Straße.«
    Das hatte ich mir gedacht. Es dauerte tatsächlich nicht lange, bis wir die Paßstraße verließen und auf einem Weg weiterfuhren, der so eng war, daß die rechts und links stehenden Büsche ihre Zweige gegen unsere Körper schlugen.
    Auch im Gesicht wurden wir getroffen, und der Weg war als solcher kaum zu gebrauchen. Steine, Wurzeln, enge Kurven, das alles ließ sich noch ertragen, bis zu dem Zeitpunkt, als die Maschine ihren Geist aufgab. Sie wollte nicht mehr. Der Motor stotterte noch einige Male, um danach stillzustehen. Ich fluchte, als ich mich abstieß. Bis zu einem Felsbrocken schob ich die Karre und lehnte sie dort an.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, Sir, daß die Maschine nichts taugt«, lamentierte der Schäfer.
    Das interessierte mich nicht. Andere Dinge waren wichtiger. »Wie weit ist es noch bis zur Hütte?«
    »Die Hälfte oder etwas mehr haben wir hinter uns.«
    Ich deutete in die Höhe. »Brauche ich nur den Weg hochzusteigen?«
    »Ja.«
    »Okay, dann bleiben Sie hier zurück.«
    Bevor Gilmoore noch etwas sagen konnte, hatte ich mich auf den Weg gemacht. Wieder drangen Erinnerungen in mir hoch: In dieser wildromantischen, zerklüfteten Bergwelt hatte ich schon gegen Xorron um den Würfel des Unheils gekämpft und war dabei in die magische Zone der Dämonin Pandora geraten.
    Das Gebiet um das Kloster St. Patrick schien das Unheil wirklich anzuziehen.
    Ich stieg in die Höhe. Normal laufen konnte ich nicht. Der Weg wurde einfach zu steil. Auch mit dem Motorrad wäre ich kaum weiter gekommen. Es hätte sich irgendwann nach hinten überschlagen und wäre mit mir zusammen bis in das Tal gerutscht.
    Mich umgab eine majestätische schweigende Bergwelt. Viel konnte ich von den steilen Gipfeln nicht sehen. Sie waren nur mehr als düstere Schatten zu erkennen, die sich schwarz vor einem dunkelgrauen Himmel abzeichneten.
    Ich kam mir schon bald wie eine Gemse vor. Hin und wieder verließ ich den schmalen Pfad, kürzte ab und kletterte dabei über Felsen hinweg. Zum Glück befanden sich griffige Sohlen unter meinen Schuhen, so daß ich nicht so leicht ins Rutschen kam.
    Dennoch wurde es nicht einfach.
    Der Weg bog schließlich ab und blieb auf einer Höhe. Auch wurde es vor mir dunkel. Wenig später schluckte mich dichter Mischwald. Jetzt mußte ich auf dem Pfad bleiben. Über mir raschelte es. Die noch grünen Blätter wurden vom Nachtwind bewegt und schabten aneinander. Wesentlich besser kam ich jetzt voran, da ich nicht zu steigen brauchte.
    Die Luft war klar. Es gab keine Verschmutzung, und auch der Schall wurde weit getragen.
    Den seltsamen Schrei, den ich plötzlich hörte, hatte kein Vogel ausgestoßen. Das mußte ein Mensch gewesen sein. Mir rann es kalt den Rücken herab. Ich wollte einfach nicht daran glauben, daß sich noch andere Personen in der Nähe herumtrieben, als Bill, Jane und vielleicht auch diese Alva. Demnach mußte einer von ihnen den Laut ausgestoßen haben.
    Ich ging schnell weiter. Von der Hütte sah ich nichts. In Schlangenlinien wand sich der Weg am Berghang entlang. Die Zweige der Bäume wuchsen über und bildeten ein dichtes Dach. Die Unterlage war moosig und gleichzeitig mit Steinen bedeckt, deren graue Spitzen durch das dunkle Grün hervorstachen.
    Links von mir rauschte etwas gleichförmig in die Tiefe. Wahrscheinlich ein entfernt liegender Wasserfall, der seine Massen über die Felsen schleuderte.
    Zum Glück lichtete sich der Wald, so daß ich besser sehen konnte.
    Vor mir lag ein kleines Plateau. Man konnte es auch große Wiese nennen. Der Wald befand sich rechts davon. Er wirkte dort wie eine zur Seite geschobene Wand.
    Auch der Bewuchs hatte sich verändert. Ich lief nicht mehr über Moos, sondern durch hohes Gras, das durch mein Gewicht zusammengedrückt wurde.
    Und noch etwas entdeckte ich.
    Eigentlich hatte ich nur durch Zufall nach unten geschaut. Jetzt stachen mir die Reifenspuren ins Auge.
    Der Porsche war also hochgekommen.
    Für mich ein Rätsel, wie der Wagen dies geschafft hatte.
    Vorsichtig ging ich einige Schritte

Weitere Kostenlose Bücher