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0340 - Sinfonie des Schreckens

0340 - Sinfonie des Schreckens

Titel: 0340 - Sinfonie des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Richtung Château. Nicht, daß ihr der Wagen nicht mehr gefallèn hätte - er war groß, schnell, auffällig und immer noch zuverlässig. Aber der Benzinverbrauch war unangemessen hoch. Nicole spekulierte mit einem etwas sparsameren Porsche, BMW-Coupé oder Mercedes-Cabrio.
    Aber das alles, rief sie sich zur Ordnung, waren noch ungelegte Eier. Ein dringenderes Thema war zunächst die Sichtung der Zeitungsmeldungen, die sich in den letzten Tagen angesammelt hatten.
    ***
    »Franco Samara? nie gehört«, versicherte Zamorra glaubwürdig. »Kann sich nur um eine lokale Berühmtheit handeln. Bloß durch diese Show, die er da abgezogen hat, kommt er in aller Munde.«
    »Du hältst die Story für Blödsinn?« fragte Nicole vorsichtig.
    Zamorra nickte.
    »Mit ziemlicher Sicherheit«, sagte er. »Kein Grund, deshalb aus dem Häuschen zu geraten und mit der nächsten Maschine nach Texas zu fliegen.«
    »Du bist von seriösen Zeitungsmeldungen à la Ted Ewigk verwöhnt«, sagte Nicole. »Wie geht es unserem Freund überhaupt?«
    »Ich habe, während du vorhin unten im Dorf warst und deine Schönheit vorführtest, mit Leicester telefoniert«, sagte Zamorra. »Er ist immer noch ans Bett gefesselt, aber nach dem starken Rückschlag, den er kürzlich erlitt, wieder auf dem Weg zur Besserung. Aber höchstwahrscheinlich wird er nie mehr gehen können.«
    »Er bleibt gelähmt?«
    »Die Ärzte befürchten es«, sagte Zamorra.
    Ted Ewigk, millionenschwerer Star-Journalist, war von einer magischen Bombe in seinem Wagen erwischt worden. Seitdem hatte er das Krankenhaus in Leicester, in das man ihn gebracht hatte, noch nicht wieder verlassen. Es war fast ein Wunder, daß er überhaupt noch lebte. Nur sein Dhyarra-Kristall, den er stets bei sich trug, hatte ihn gerettet.
    »Wie dem auch sei«, fuhr Zamorra fort, »was Zeitungsmeldungen aus USA angeht, bin ich ziemlich skeptisch.«
    »Das warst du bei diesem Biest im Death Valley zunächst auch«, warf Nicole ihm vor.
    Zamorra seufzte.
    »Ja doch. Aber das heißt doch nicht, daß jedesmal etwas dran ist, wenn einem Federfuchser das Tintenfaß überfließt. Oder zieht es dich unbedingt nach Texas?«
    »Hier ist es derzeit nicht gerade kalt, aber in Texas ist es ein paar Grad wärmer«, stellte Nicole fest.
    »Na, wenn das alles ist«, murmelte Zamorra und legte die Zeitungsausschnitte zur Seite. Er war froh, wieder für ein paar Tage im Château zu sein.
    Indischer Ozean, Italien, USA - ausgerechnet Texas! -, und gerade erst waren sie aus dem Harz zurückgekommen, wo sie eine Hexe zur Strecke gebracht hatten. Dabei waren sie eigentlich nur der Bitte Stephan Möbius gefolgt, der sie in sein Urlaubs-Domizil eingeladen hatte, um dort ein Geschäft zu tätigen; Zamorra hatte einen Teil seiner Bibliothek dorthin ausgelagert und war ohnehin schon vor Jahren hinter dem Cottage her gewesen. Nun hatte der alte Mann sich entschieden, das Haus zu verkaufen.
    Es war ein Freundschaftspreis gewesen, hatte aber dennoch ein Löchlein in die große Kasse gerissen. In den nächsten Monaten würden sie finanziell etwas kürzer treten müssen. Immerhin hatte Zamorra einen Vertrag mit dem Möbius-Konzern getätigt, der dem Konzern Nutzungsrechte gewährte - immerhin gab es in London eine große Filiale -, und Zamorra Mieteinnahmen brachte. So ganz nebenbei hatte Möbius auch noch durchblicken lassen, daß man dabei sei, den weltweiten King-Konzern zu übernehmen, der einst der inzwischen spurlos verschollenen Weißen Hexe Damona King gehört hatte. »Sag mal, willst du die ganze Welt regieren?« hatte Zamorra den alten Möbius überrascht gefragt.
    »Ich will Gsschäfte machen und verhindern, daß andere über den Machtfaktor Industrie die ganze Welt regieren«, hatte Stephan Möbius geantwortet, mit dem Zamorra eine langjährige Freundschaft verband.
    Möbius war weiterhin im Harz geblieben. Zamorra und Nicole waren erst vorgestern zurückgekehrt. Zamorra hatte keine Lust, schon wieder zu verreisen. Er liebte das Château und hielt sich gern hier auf, wenngleich er auch nur viel zu selten Zeit dazu hatte, den Luxus und die Weiträumigkeit des Schlosses zu genießen.
    Außerdem galt es hin und wieder, Post aufzuarbeiten, Verwaltungskram zu machen und Erkenntnisse über magische und parapsychische Phänomene in Artikelform zu bringen und an diverse Fachverlage zu verkaufen. Das und die verpachteten ausgedehnten Ländereien, die zum Château gehörten, waren die Haupteinnahmequellen. Vorlesungen hielt der Professor

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