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0341 - Keiner kennt die Todesstunde

0341 - Keiner kennt die Todesstunde

Titel: 0341 - Keiner kennt die Todesstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keiner kennt die Todesstunde
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wo die beiden Gangster wohnten. Es war ganz in der Nähe, und wir würden es schon finden.
    Der Sergeant kam zurück.
    »Die nächste Rettungsstation ist zum Glück nur neun Blocks entfernt. Der Wagen und ein Arzt müssen jeden Augenblick eintreffen.«
    »Gut«, sagte Phil.
    Dann warteten wir schweigend. Als der Arzt mit zwei Trägern erschien, gab Schulz ihm eine rasche Erklärung. Aus irgendeinem Grunde hatte er es jetzt eilig, hier wegzukommen. Im Treppenhaus fragte ich ihn danach. Er sah mich groß an.
    »Ich dachte, ich hätte Ihnen das lang und breit erklärt?« wunderte sich Schulz. »Blaine ist auf Easton gestoßen, als der Lieutenant offenbar bewußtlos war, nicht? Ist das kein Grund, sich zu beeilen?«
    Ich legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »In Ordnung, Sergeant. Beeilen wir uns. Aber womit?«
    »Erst zu Rock und Levaldi!« rief Phil. »Die hatten Easton, als Blaine dazukam. Vielleicht wissen sie, was Blaine mit dem Lieutenant tat!«
    »Einleuchtend«, brummte Schulz.
    Ein paar Minuten später standen wir in dem Haus, in dem Rock und Levaldi zusammen eine kleine Wohnung hatten. Aber die Gesuchten waren ausgeflogen. Ratlos stiegen wir die Treppen wieder hinab.
    »Jetzt bin ich am Ende«, brummte mein Freund düster. »Wissen Sie, was wir noch tun könnten, Schulz?«
    »Zuerst einmal ziehe ich die acht Mann ab, die Renier bisher beobachtet haben. Das ist jetzt ja nicht mehr nötig. Sie sollen sich hier postieren und auf die beiden Gangster warten. Wenn sie aufkreuzen, machen wir kurzen Prozeß. Sie müssen Handschellen haben, bevor sie wissen, wie ihnen geschieht.«
    »Aber wann kommen sie?« wandte Phil ein. »Wollen wir so lange tatenlos herumsitzen und auf ihr gnädiges Erscheinen warten?«
    »Eine-Spur habe ich noch«, sagte der Sergeant lebhaft. »ROYAL BEAUTY SALON in der Fünften Avenue.«
    Wir sahen ihn entgeistert an. Er berichtete uns von seiner Unterhaltung mit Dorrit Marvins Chef und dem erwähnten Schönheitssalon. Als er hinzufügte, daß alle Opfer außer dem Zettel in der Tasche bisher nur eins miteinander gemeinsam hatten, nämlich, daß sie alle wirkten wie frisch aus dem Schönheitssalon entlassen, rief Phil begeistert:
    »Aber das ist doch sehr verheißungsvoll! Nichts wie hin!«
    »Heute ist Sonntag«, warnte ich. »Vielleicht wohnt der Chef auch im Hause wie Winters über seinem Tabakgeschäft!«
    Zuerst holten wir unsere Limousine. Unterwegs telefonierte Schulz über Sprechfunk und organisierte die ständige Beobachtung des Hauses, in dem Rock und Levaldi lebten. Danach kam übers Hauptquartier der Stadtpolizei die Freudenbotschaft, daß mein Jaguar mit Zündschlüssel an der Uferstraße am East River von einem Streifenwagen herrenlos aufgefunden worden war. Einer der Cops kutschierte ihn zum Distriktgebäude.
    »Es gibt noch Gerechtigkeit«, sagte ich zufrieden. »Wenigstens haben sie ihn nicht in den Fluß rollen lassen.«
    Dann fuhren wir langsam die Fünfte Avenue von Norden nach Süden. Phil hielt nach links Ausschau, Schulz blickte nach rechts. Auf der Höhe der Siebzigsten Straße flackerte wieder das Ruflämpchen am Armaturenbrett. Phil nahm den Ruf an.
    »Die Kollegen haben den vierten einkassiert«, berichtete er. »Er war im Yankee-Stadion bei einer Sportveranstaltung. Anderthalb Stunden haben sie die Parkplätze abgesucht. Dann hatten sie den Drei-Liter-Alvis gefunden. Sie blieben in der Nähe, bis er mit seiner Freundin kam und einsteigen wollte. Als sie ihm sagten, sie sollten schöne Grüße von uns beiden bestellen, ist ihm die Zigarre auf den Pelzmantel seiner Freundin gefallen.«
    »Da drüben ist es!« rief ich eine Minute später. »Royal Beauty — Königliche Schönheit! Wenn das nichts ist!«
    »In erster Linie dürfte es eine Sache des Bankkontos sein«, sagte Schulz trocken, während ich den Wagen anhielt.
    Das Glück war endlich einmal auf unserer Seite. Von einem uniformierten Türsteher, der würdevoll unter einem den ganzen Bürgersteig überspannenden Baldachin auf und ab schritt, erfuhren wir, daß der Schönheitssalon das Eigentum von einer gewissen Mrs. Rouchefoucald sei, die im sechzehnten Stock ein Apartment mit der Nummer 1673 innehabe. Wir bedankten uns und durchquerten die Halle. Alles atmete vornehme Reserviertheit, sogar das langhaarige, weiße Knäuel, das sich selbsttätig fortbewegte und möglicherweise ein richtiges Lebewesen war. Da es unbedingt mit in den Lift wollte, ließen wir es herein.
    Wir stiegen in der sechzehnten Etage aus, das

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