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0342 - Schnee und schwarze Diamanten

0342 - Schnee und schwarze Diamanten

Titel: 0342 - Schnee und schwarze Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schnee und schwarze Diamanten
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und sagte mit leiser Stimme: »Ich möchte diese Kassette, die im Koffer ist, bei Ihnen versichern lassen. Juwelen, Gesamtwert 700 000 Dollar. Ist das möglich?«
    »Aber selbstverständlich«, sagte der Angestellte hinter dem Schalter. Ohne den Inhalt des Koffers zu prüfen, nannte er die Versicherungsprämie und begann, ein Formular auszufüllen. Dann nahm er den verschlossenen Koffer in Empfang und schickte den Auftraggeber mit der Rechnung zur Kasse. Der Mann zahlte, kehrte zum Schalter 5 zurück und erhielt seine Police. Mit schnellen Schritten verließ er die riesige Schalterhallte der Central Assurance.
    Draußen wartete ein staubbedeckter Chevy auf ihn. Der Mann stieg ein. Der Wagen setzte sich in Bewegung und rollte in Richtung West-Broadway. Bevor er die Fulton Street und den Chamber Terminal erreicht hatte, bog der Wagen nach rechts in die Vesey Street ein. Der Mann schien sich in dieser Gegend auszukennen. Er stoppte den Wagen vor Jeromins Geschäft, stieg aus und sah sich nach allen Seiten um. Dann tauchte er mit schnellen Schritten im Geschäftseingang unter. Die Hände hielt er in den Taschen seines Trenchcoats vergraben. Er öffnete die Ladentür mit der linken Hand und trat ein.
    Mrs. Halster stand vor einem Regal mit chinesischen Vasen. Der Mann sah sich um.
    »Ich möchte Mister Jeromin sprechen«, sagte er mit harter Stimme. Er sah an Mrs. Halster vorbei.
    »Das geht nicht«, sagte Mrs. Halster und kam näher.
    »Und warum nicht?«
    »Weil er nicht da ist.«
    »Wissen Sie, es ist ein Vertrauensauftrag. Ich wollte eine Buddhafigur bei Ihnen kaufen, die sofort auf dem Luftweg nach Los Angeles verschickt werden muss. Mister Jeromin wurde mir dafür empfohlen. Es ist bedauerlich, dass ich ihn nicht selbst sprechen kann.«
    »Ihre Bestellung kann ich entgegennehmen«,-sagte Mrs. Halster und musterte ihren Besucher.
    »Sie werden bei uns jederzeit diskret bedient«, fuhr sie fort. Der Mann wandte sich den Buddhastatuen zu, beklopfte sie, tastete sie ab und hob einige von ihnen leicht in die Höhe. Er schien sich in ostasiatischer Kunst auszukennen.
    »Wir erledigen Transport, Versicherung, Verpackung und Zustellung für Sie«, sagte Mrs. Halster.
    »Kann ich nicht trotzdem auf Mister Jeromin warten?«, sagte der Kunde.
    »Nein, das ist leider unmöglich.«
    »Gut. Dann kaufe ich diesen Buddha«, sagte der Mann kurz entschlossen. »Nennen Sie mir den Preis.«
    Mrs. Halster sah in einer Liste nach.
    »24 000 Dollar. Es ist ein sehr altes Stück, Mitte des 12. Jahrhundert, ein Liebhaberstück gewissermaßen.«
    Der Fremde zögerte einige Sekunden, als er die Summe hörte. Dann glitt ein Lächeln über sein Gesicht. Er sagte: »Ich kann Ihnen sogar sagen, wo er herkommt, nämlich aus der Gegend von Saitipeh. Die ausgeprägten Hände .und Füße deuten darauf hin. Ich nehme die Figur, schreiben Sie mir bitte eine Rechnung. Gleichzeitig rufen Sie bei der Versicherung an, der Central Assurance, und fragen nach der Prämie. Ich lasse nämlich alles bei der Central machen. Ich möchte sofort bezahlen.«
    »Die Prämie kann ich Ihnen sofort nennen«, sagte Mrs. Halster, »denn wir verschicken häufig Buddhafiguren.«
    Der Fremde zahlte, sah sich noch einmal im Geschäft um und ging. In der Tür vergewisserte er sich: »Sie geht auch bestimmt mit der Abendmaschine?«
    »Selbstverständlich«, nickte Mrs. Halster. Eine Viertelstunde später fuhr bei Jeromins Kunsthandlung ein Taxi vor. Mrs. Halster ließ ein großes Paket in den Wagen schaffen. Dann stieg sie selbst ein. Sie nannte dem Fkhrer die Adresse der Central Assurance und lehnte sich in die Polster zurück.
    ***
    Ich kann mir kaum Unangenehmeres vorstellen als in einem Flugzeughangar auf Besuch zu warten. Die Maschine, der unsere konzentrierte Aufmerksamkeit galt, stand im Halbdunkel. Sie war vollgetankt, überprüft und sollte in einer halben Stunde in die Luft steigen mit dem Ziel Los Angeles, Zwischenlandung in Chicago. Er war die einzige Maschine, die noch in dieser Nacht bis zur Westküste durchflog.
    Seit einer Viertelstunde waren wir auf dem Newark Airport, Phil und ich, die Direktion hatten wir in unsere Pläne eingeweiht. Die Fluggesellschaft ließ die Motoren stets in der Halle überprüfen.
    Draußen goss es wie aus Kübeln. Wassermassen platschten auf das Wellblechdach. Ich hatte jeden Augenblick das Gefühl, pitschnass zu werden, aber es regnete nirgendwo durch.
    Erst vor wenigen Minuten hatten die Ingenieure in unserer Gegenwart die Maschine

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