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0342 - Schnee und schwarze Diamanten

0342 - Schnee und schwarze Diamanten

Titel: 0342 - Schnee und schwarze Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schnee und schwarze Diamanten
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Er schaltete blitzschnell. Phil zeigte ihm ein Foto von Pete Howard. Er zuckte mit den Schultern und ließ uns passieren.
    Phil hatte seine Smith & Wesson in die Manteltasche verfrachtet. Wir gingen zu der Maschine, die an Tor IV stand und bestiegen die Gangway. Etwa die Hälfte der Plätze war im Flugzeug bereits besetzt, aber Pete Howard fehlte.
    Die Spannung wuchs. Die Startzeit rückte näher.
    Aber Pete Howard erschien nicht. Zwei Plätze blieben frei.
    Als die Besatzung einstieg, räumten wir das Feld. Wir passierten gerade die Sperre, da kam der Ticket-Kontrolleur hinter uns hergerast.
    »Hallo, Mister… Wenn ich mich genau erinnere, hat dieser Kerl, den Sie mir gezeigt haben, heute Nacht die Maschine nach New York genommen«, sagte er.
    ***
    Mister High war froh, als wir heil zurückkamen. Weniger begeistert über unser plötzliches Auftreten war Evelyn. Sie stand hinter der Theke. Aber diesmal erkannte sie uns auf den ersten Blick.
    »Einen Schluck Whisky könnten wir gut gebrauchen«, sagte ich schmunzelnd. Ich musste herausbekommen, ob sie über die ganze Chicagoer Affäre Bescheid wusste, ob Pete vor uns nach New York gekommen war.
    »Na, Harthy noch nicht hier gewesen?«, fragte ich. Sie sah uns mit hasserfüllten Augen an. Uns fiel auf, dass ihre Wimpern nicht getuscht waren, Eve sah müde und übemächtigt aus.
    »Aber dafür ist Howard gekommen, nicht wahr?«, mischte sich Phil in die Unterhaltung. Eve hielt in der Bewegung inne und schien zu überlegen, welches Glas sie meinem Freund an den Kopf schleudern wollte.
    »Pete sollte sich vorsehen. Es gibt Leute, die sind ihm auf den Fersen«, fuhr mein Freund fort. »Sie sind ganz wild auf den Schmuck. Hoffentlich hat Howard ihn zur Bank gebracht und im sicheren Safe einschließen lassen.«
    »Ich weiß weder etwas von Pete noch von irgendwelchem Schmuck«, zischte sie.
    »Überdies ist der Schmuck unecht«, sagte Phil seelenruhig. »Morrison, der Juwelier, hat es mir anvertraut.«
    Evelyn machte ein verdutztes Gesicht. Wir zahlten mit einer Fünf-Dollar-Note und verließen das Lokal.
    Als wir ins Districtgebäude zurückkehrten, erwartete uns Besuch. Mister Morrison, der Juwelier, sprang vom Stuhl auf, als er uns erblickte.
    »So eine Unverschämtheit«, schimpfte er, »wieder dieser junge Bursche! Er trug einen Arm in der Schlinge. Vor einer halben Stunde hat er diesen Brief abgegeben.« Während er schrie, dass die halbe FBI-Mannschaft zusammenlief, zerrte er einen Schrieb aus der Brusttasche.
    »Da, lesen Sie selbst. Ich bin ein ruinierter Mann.«
    Die Unterhaltung hatte sich bis dahin in einem Vorzimmer angespielt. Wir baten den Juwelier in unser Office.
    Vorsichtig faltete ich den Brief auseinander, bestrebt, keine unnötigen Fingerabdrücke zu machen. Er war wieder mit der Maschine geschrieben. Ich kramte in meiner Schreibtischschublade und verglich ihn mit dem ersten Exemplar. Es war offenbar die gleiche Maschine und der gleiche Schreiber. Er besaß einen ungleichen Anschlag.
    Sonst gab es nichts Auffallendes. Ich las laut vor:
    »Sehr geehrter Mister Morrison. Die Polizei ist machtlos in Ihrem Fall. Lassen Sie 500 000 Dollar durch einen Kurier mit der Maschine morgen 8.13 Uhr ab Newark Airport nach Chicago bringen. Am Flughafen wird sich alles Weitere finden…«
    Dann kamen die üblichen Floskeln. Ich legte den Brief auf den Schreibtisch. Der Gangsterboss existierte also doch. Waren Pete Howard und Evelyn das Haupt der Gang? Ich stützte den Kopf in die Hände und seufzte.
    »Mister Morrison«, sagte ich, »was gedenken Sie jetzt zu tun?«
    »Wenn Sie meinen, dann bekommen diese Gangster natürlich keinen Cent von mir«, sagte er kleinlaut.
    »Das ist okay«, stimmte Phil zu. »Ich glaube, wir schicken Ihnen jemand, der für die nächsten vierundzwanzig Stunden in wachsames Auge auf Sie hält. Verlassen Sie bitte nicht das Haus, ohne Ihrem Bewacher vorher Nachricht zu geben. Auch wenn Sie ihn nicht dauernd vor der Haustür stehen sehen, so passt er doch auf Sie und Ihre Familie auf wie ein Wachhund.«
    ***
    An diesem Tag, gegen 16.30 Uhr, erschien ein Mann im Gebäude der Central Assurance, das ich vor einigen Tagen besucht hatte. Der Mann trug einen schwarzen Lederkoffer unter dem Arm. Unschlüssig sah er von einem Schalter zum anderen und las die Beschilderung. Er machte beinahe den Eindruck eines Bankräubers, der sich nicht schlüssig ist, welche Kasse er ausplündem will.
    Er ging zum Schalter 5, legte den Koffer vor sich auf die Platte

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