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0342 - Schnee und schwarze Diamanten

0342 - Schnee und schwarze Diamanten

Titel: 0342 - Schnee und schwarze Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schnee und schwarze Diamanten
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dann sagte einer: »Es war nicht gut, dass wir Diamond und Lem alleingelassen haben.«
    Die wandelnden Kleiderschränke setzten sich in Bewegung, genau auf uns zu. An der geöffneten Tür stutzten sie. Der Anblick schien für ihre Nerven zuviel.
    Die Gorillas betraten Harthys Privatbüro und beugten sich über die Leichen.
    In diesem Augenblick stürzten Phil und ich vor.
    »So, jetzt endgültig die Hände hoch, Boys«, schrie ich.
    Sie fuhren, wie von einer Tarantel gestochen, herum.
    Automatisch ließen alle die Waffen fallen, um endgültig zu kapitulieren.
    Von ihnen war nicht zu erfahren, wo sich Pete und das Greenhorn aufhielten. Wir vermuteten, dass sie die Gelegenheit zur Flucht genutzt hatten.
    Ich übernahm die Wache, während Phil herunterging, um die Kollegen vom Chicagoer FBI zu alarmieren.
    ***
    Im Distriktgebäude des Chicagoer FBI saßen wir noch eine gute Stunde und brüteten über die neue Situation. Lem und Diamond-Harthy lebten nicht mehr. War mit Harthy das Haupt der Bande beseitigt? Diese Lösung erschien mir als fast zu einfach, deshalb glaubte ich nicht, dass sie zutraf. Unser-Verdacht verstärkte sich auf Pete Howard. Ihn mussten wir stellen, wenn wir weiterkommen wollten.
    Das Beste war, Howard festzusetzen, aber das ist in der Chicagoer Unterwelt nicht leicht. Und wer garantierte uns, dass nicht morgen schon das zweite Flugzeug vom Himmel fiel, dass Menschen umkamen, weil eine beutegierige Gang zu den brutalsten Methoden griff.
    Außerdem - wer garantierte uns, dass Pete nicht schon längst nach New York flog?
    Wir ließen uns eine Blitzverbindung zu Mister High geben.
    Mit einer Kanne starken Kaffee frischten wir uns bei den gastfreundlichen Chicagoer Kollegen auf, so gut es ging. Notfalls konnten wir ins Morrison ziehen. Mein bestelltes Zimmer war immer noch reserviert.
    Gegen zweiundzwanzig Uhr kamen die Cops von einer Haussuchung bei Pete Howard zurück. Sie machten lange Gesichter, denn Pete war nicht zu Hause gewesen. Aber ich wusste, dass sie in jedem Fall ergebnislos verlaufen wäre. Denn dieser schlaue Fuchs hielt nicht ein Milligramm Rauschgift in seinen Elektrokisten versteckt Er musste an anderer Stelle ein Lager besitzen, vielleicht sogar in der Gepäckaufbewahrung eines Bahnhofs.
    Wir ließen uns von einem Taxi zur Fluggesellschaft bringen, bei der Pete Howard seine vierzehntägigen Flüge nach New York buchte.
    Hinter dem Schalter saß ein Mädchen. Es gähnte verstohlen hinter der hohlen Hand, wurde aber zusehend wacher, als sie unsere Ausweise sah und das Foto von Pete Howard.
    Ja, dieser Herr habe eine Flugkarte gekauft. Vor einer Stunde etwa. Sie sah im Buch nach, fuhr mit dem Finger über eine faltige Liste. Die Flugkarte sei nach Los Angeles ausgestellt worden.
    Wir verabschiedeten uns und gingen.
    Offensichtlich wollte uns der Knabe über die Rocky Mountains locken, um uns am Pazifischen Ozean unter Palmen zu beerdigen. Denn Pete Howard rechnete sicher damit, dass wir seine Fluggesellschaft kannten und uns nach seinen Reisezielen erkundigten.
    Wir sprachen im Morrison vor, sagten unser Sprüchlein auf und erhielten unsere Zimmerschlüssel.
    ***
    Ich hatte ein seltsames Gefühl, als ich am Morgen die Augen aufschlug. Über das Haustelefon meldete sich Phil, der ein ausreichendes Frühstück für uns beide bestellt hatte. Ich ging ins Badezimmer, um mich zu waschen und zu rasieren. Mit der Prozedur war ich gerade fertig, als das Mädchen mit dem großen Tablett auf der Bildfläche erschien, in ihrem Gefolge kam Phil.
    Wir ließen uns Zeit, denn erst in einer halben Stunde mussten wir am Flugplatz sein, wenn wir Pete Howard kurz vor seinem Ausflug die Hand auf die Schulter legen wollten.
    Während Phil sich genießerisch mit einer Zigarette befasste, bestellte ich bereits das Taxi. Nach fünf Minuten erhielten wir vom Portier die Nachricht, es warte auf uns.
    Wir fuhren zum Flugplatz, der vor den Toren Chicago liegt. Es war ungewöhnlich mildes Novemberwetter mit einer seidigen Luft wie bei uns in New York in den schönsten Sommertagen. Wir verspürten direkt Lust, uns von Pete zu einem Kurztrip nach Los Angeles einladen zu lassen.
    Im Flughafengebäude herrschte geschäftiger Verkehr. In der Empfangshalle röhrte der Lautsprecher über unseren Köpfen:
    »American Airlines… Flug 55 nach Los Angeles… Passagiere bitte zu Tor IV.«
    Wir sahen den großen silbernen Vogel vor uns. Dem Mann, der am Tor die Tickets kontrollierte, hielten wir unsere FBI-Marken unter die Nase.

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