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0342 - Schnee und schwarze Diamanten

0342 - Schnee und schwarze Diamanten

Titel: 0342 - Schnee und schwarze Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schnee und schwarze Diamanten
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Avenue ein. Die Gangster fuhren sorglos, als hätten sie nicht mit Verfolgern zu rechnen.
    Phil grinste. »Das ist die beste Gelegenheit, die ganze Firma kennenzulernen.«
    In der 55. Straße West bogen die Gangster nach links. In dieser Straße standen einige Häuser auf der Abbruchliste. Sie mussten neuen Bauten weichen und warteten, leer und verlassen, auf die Abbruchtrupps.
    Die unbewohnten Häuser boten häufig Gangstern Unterschlupf. Die Burschen mieteten sich eben bis zum Abbruch, allerdings ohne je einen Cent Miete zu zahlen.
    Vor dem ersten Haus auf der rechten Seite hinter der Brücke, stoppte der Buick. Drei Männer sprangen heraus und spurteten auf die Haustür zu. Solch sträflicher Leichtsinn war uns noch nicht begegnet.
    Aber er hätte uns auch gleichzeitig warnen müssen.
    ***
    Ich parkte meinen Wagen vor der Eisenbahnbrücke. Phil und ich stiegen aus.
    »Das wird interessant«, murmelte Phil.
    »Das ist .unsere große Chance. Los, komm«, erwiderte ich. Unter der Brücke donnerte ein Güterzug heran. Für Sekunden nahm uns der Dampf aus der Lokomotive die Sicht. Wir standen im Nebel.
    Mit schnellen Schritten erreichten wir das Haus, in dem die Gangster untergetaucht waren.
    Phil wies auf die Hausfront. Die Fensterscheiben waren zum größten Teil eingeschlagen, in wenigen Tagen würde von dem Kasten nichts mehr zu sehen sein.
    Wir pressten uns in den Eingang. Ich zog meine Smith & Wesson. Die Haustür war unverschlossen, das Türschloss war schon demontiert. In solchen Häusern gab es nur Kerzenbeleuchtung, denn auch der Strom war bereits gesperrt. Phil und ich schlichen uns durch den Flur. Stimmen kamen aus dem fünften Stock, offenbar war hier eine Pokerrunde im Gange.
    Die beiden Sprengstoffbanditen vom Flugplatz wurden gerade mit lautem Hallo begrüßt.
    Mit vorgehaltenen Pistolen stiegen wir die Treppen hinauf. Es war ein zugiges Haus. Der Wind pfiff uns um die Ohren.
    Als wir den fünften Stock erreicht hatten, verstummte der Lärm.
    Phil postierte sich rechts von der Tür, ich links.
    Ich drückte auf die Klinke, aber sie gab nicht nach.
    Wir auf Kommando warfen sich Phil und ich gegen die Tür. Aber offenbar hatten sich die Burschen die stabilste Eichenbohlentür ausgesucht, um dahinter ihre verbotenen Glücksspiele abzuwickeln.
    »Aufmachen, Boys«, schrie ich. »Das ganze Haus ist vom FBI umstellt. Los, kommt heraus!« Wütend schlug ich mit der Faust gegen die Tür.
    Ein höhnisches Lachen antwortete uns.
    Die Tür bewegte sich immer noch nicht. Wir stemmten uns noch einmal dagegen. Hinter den Eichenbohlen hörten wir das eilige Schlurfen von Schuhen, demnach musste die Gesellschaft aus mehreren Personen bestehen.
    Plötzlich war es totenstill. Wir gingen einige Schritte in den Flur zurück. Ich brüllte eine Warnung, zielte dann auf das Schloss. Diesmal hatten wir mehr Glück. Die Tür schwang auf. Phil schrie aus Leibeskräften: »Hände hoch, FBI!«
    Doch der Raum war leer bis auf einige Stühle und einen Tisch, nur das Balkonfenster stand offen.
    Phil leuchtete die Wände ab. Nirgendwo eine Tür. Ich stürzte zum Fenster. Mein Blick fiel auf die Feuerleiter, die an der Rückseite angebracht war.
    »Los, Phil, komm«, schrie ich und schwang mich über die Fensterbrüstung. Unter mir hörte ich, wie die schweren Schuhe der Gangster über die Eisenstufen trommelten. Die Burschen flüchteten.
    Phil winkte über mir. Ich störte mich nicht daran. Ich hatte ein halbes Stockwerk Vorsprung. Dann kam Phil heftig gestikulierend nach. Diese Feuertreppe hatte Absätze und lief wie eine richtige Innentreppe im Zickzackrhythmus nach unten.
    Schon hörte ich Phil hinter mir keuchen. Wir befanden uns bereits im dritten Stock.
    Ich raste weiter. Unter uns pfiff die Lok eines Güterzuges, der zum Spring Terminal dampfte.
    Mich durchfuhr ein eisiger Schreck. Die Treppe war zu Ende, sie war bereits demontiert. Zwei Schritte weiter, und ich wäre in die Tiefe gestürzt - auf die vorbeifahrenden Eisenbahnwaggons. Jäh hielt ich in der Bewegung inne.
    Links von mir, in gleicher Höhe, nur zwei Meter entfernt, gähnte eine leere Fensterhöhle. Ohne mich zu besinnen, hechtete ich durch die Luft, erreichte den Fenstersims und klammerte mich fest. Mit einem Klimmzug schwang ich mich ins Zimmer. Phil folgte auf dem gleichen Weg. Keuchend pressten wir uns gegen die Wand.
    Der Lärm des Zuges verebbte. In diesem Augenblick flammten im Zimmer Schweinwerfer auf, die direkt auf uns gerichtet waren. Ich stand

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