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0342 - Schnee und schwarze Diamanten

0342 - Schnee und schwarze Diamanten

Titel: 0342 - Schnee und schwarze Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schnee und schwarze Diamanten
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auf und sprang auf die Beine. In diesem Augenblick fegte auch der zweite Gangster Richtung Ausgang. Phil hinterher. Mein Freund war ihm dicht auf den Fersen.
    Mister High hatte recht. Wir hatten es diesmal mit überaus cleveren Burschen zu tun. Der erste Verbrecher hatte sich in Sicherheit gebracht, der zweite sprang durch die offene Stahltür und riss die Tür, ehe Phil zupacken konnte, hinter sich zu.
    Phil griff nach der Klinke. Aber seine Hand packte ins Leere. Denn diese Stahltür besaß an unserer Seite weder Griff noch Klinke. Sie konnte nur mit einem Vierkantschlüssel geöffnet werden.
    Mein Freund jagte zu seinem Versteck zurück. Er erinnerte sich, in der Tür des Karrens einen solchen Schlüssel gesehen zu haben. Es dauerte nur Sekunden, bis Phil wieder neben mir stand. Der Vierkant passte, die Tür ließ sich öffnen. Vor uns lag eine zweite Halle. Die war bis auf zwei kleine Sportflugzeuge leer. Genau gegenüber sahen wir eine Tür, die offenbar nach draußen führte.
    Im Endspurt rasten wir durch die Halle. Die andere Tür stand tatsächlich offen, offenbar waren die Gangster auf diesem Weg entwischt. Wir traten ins Freie und sahen uns nach allen Seiten um. Wenige Meter vor uns zog sich eine halbhohe Mauer um das Flugfeld. Die dahinter liegende Straße war unseren Blicken entzogen.
    In diesem Augenblick heulte der Motor eines schweren Wagens auf. Wir fegten los und nahmen die Mauer im Sprung. Das Vehikel schoss vorwärts. Bis zu unserem Parkplatz waren es nur zwanzig Schritt.
    Phil zog die Pistole hoch und zielte auf die Pneus des davonjagenden Wagens, ich hatte jetzt meinen Jaguar erreicht, ihn gestartet und fuhr im Rückwärtsgang auf Phil zu. Während ich bremste, und den ersten Gang reinschob, warf sich Phil auf den Beifahrersitz.
    Die Gangster aber waren mit ihrem Buick entkommen. Über Funk verständigte Phil die Leitung des Flugplatzes von den kleinen Geschenkkartons, die die Gangster im Cockpit deponiert hatten. Wir selbst schlugen die Richtung zum Hackensack River ein. Ganz in der Nähe befand sich die Absturzstelle der Linienmaschine nach Chicago. Lauerten die Gangster auf den großen Coup Nr. 2?
    Der Vorsprung des Buicks war zu groß, wir hatten ihn aus den Augen verloren. Wir riefen aus unserem Wagen die Zentrale an und gaben »freie Jagd« auf den Gangsterbuick. Die Kennzeichen hatten wir bis auf die letzte Zahl ablesen können. Phil und ich gondelten dann in aller Gemütsruhe zum Lincoln-Tunnel. Von der Fahndungsaktion versprachen wir uns nicht allzu viel, denn die Burschen waren gerissen und hatten sicher alle Eventualitäten einkalkuliert.
    ***
    Phil kam mir vor wie ein passionierter Jäger. Er hielt ein Nachtglas vor die Augen. Plötzlich stieß er mir mit dem Ellbogen in die rechte Seite.
    »Das ist doch nicht möglich. Da hinten steht unser Buick, los, gib Gas!«
    Ich verdoppelte die Geschwindigkeit und rieb mir die Augen. Meine Scheinwerfer bohrten sich in das Halbdunkel und erfassten den Wagen. Er stand friedlich da. Trotzdem zog Phil seine Waffe und steckte den Kopf aus dem Fenster.
    »Die Ratten haben das sinkende Schiff verlassen«, sagte ich.
    »Oder aber - Sie warten auf uns. Fahr langsamer«, brüllte Phil gegen den Fahrtwind.
    Uns trennten 250 Schritt von dem abgestellten Wagen. Ich drosselte meine Geschwindigkeit. In diesem Augenblick stoben rote Funken aus dem Auspuff des Buicks. Mit einem Riesensprung entkam der Wagen in Richtung Lincoln-Tunnel. Sofort stellte ich meinen Fuß wieder aufs Gaspedal, und der Abstand verringerte sich.
    An der Abfahrt zum Lincoln-Tunnel schoben sich zwei andere Wagen zwischen uns und die Verfolgten. Die Gangster benutzten den nördlichen Tunnelgang. Kurz entschlossen bog ich in den südlichen ein. Vor uns eine lange Schlange von Autos. Jetzt nützte uns auch Rotlicht nichts mehr, wir mussten auf das Glück hoffen.
    Spätestens an der Mündung des Tunnels auf der Dyer Avenue würden wir unsere Freunde wieder sehen.
    »Nur ruhig Blut«, riet Phil, »die Burschen legen offenbar sehr viel Wert auf unsere Gesellschaft, wie mir scheint.«
    In der Ferne sahen wir den Abendhimmel von New York, anfangs wie einen winzigen Halbkreis, der rasch wuchs.
    Ich kurbelte das Fenster herunter und duckte mich über das Steuer. Phil beugte sich hinter meinem Rücken nach links. Als wir den Tunnel verließen, sahen wir in einigen Yards Entfernung den Buick. Er stob nach links davon in die 40. Straße hinein. Nach knapp tausend Schritt bog er links in die Ninth

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