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0343 - Der Satan schickt seine Rechnung

0343 - Der Satan schickt seine Rechnung

Titel: 0343 - Der Satan schickt seine Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan schickt seine Rechnung
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feinste, aber es lag günstig, und darauf kam es uns an.
    Der Kellner klopfte und brachte etwas Trinkbares.
    »Was sollen wir hier noch?« fragte Phil, als der Mann wieder fort war. »Meines Erachtens kann die City Police den Fall genausogut lösen. Es handelt sich nur darum, den Hamishs Polizeischutz zu geben und Orville festzusetzen.« Ich hob die Schultern. »Ich rufe Mister High an. Vielleicht bläst er den Alarm ab.«
    Phil nickte und verschwand.
    Ich wartete zwei Minuten, dann ließ ich mir über die Zentrale ein Gespräch. LE 5 - 7700 New York vermitteln.
    Ich wußte, daß Phil jetzt unten ln der Telefonzentrale war und darauf achtete, daß keine kleine Hotel-Lizzy in der Leitung saß und mithörte.
    Es war nur eine Kleinigkeit. Aber von den Kleinigkeiten hängt in unserer Branche mitunter viel ab.
    Mr. High meldete sich sofort.
    »Ja, Jerry!«
    »Ich wollte Ihnen einen Zwischenbericht geben, Chef«, sagte ich und teilte mit, wie die Lage war.
    »Gut, Jerry«, sagte Mr. High schließlich. »Ich stimme mit Ihnen überein. Unser Verdacht, daß Orville der Mörder ist, scheint sich zu bestätigen.«
    »Können wir den Rest nicht der City Police überlassen?« fragte ich.
    Mr. High zögerte.
    »Warten wir noch vierundzwanzig Stunden, Jerry. Die beiden Hamishs werden heute noch in Havre de Grace eiritreffen. Aus Orvilles bisherigem Verhalten ist der Schluß zu ziehen, daß er rasch zuschlägt. Halten Sie sich in der Nähe und passen Sie diesen Moment ab. Ich werde inzwischen die Nachrichtensperre aufheben und dafür sorgen, daß die Fahndung nach Orville groß anläuft.«
    »Okay, Chef!«
    »Sowie wir Orville haben, gebe ich Ihnen Bescheid. Rufen Sie mich auf jeden Fall morgen mittag wieder an.«
    »Geht in Ordnung«, sagte ich und hängte auf.
    Phil kam und sagte: »Das ist keine Telefonzentrale in diesem Haus, das ist ein einziges großes Ohr. Ich mußte zwei Pfund Watte verstopfen und bin jetzt mindestens genauso beliebt wie Rockefeiler, als er das Ölmonopol hatte. Was meint der Chef?«
    Ich sagte es ihm. Phil hob die Schultern.
    »Warten wir also auf die lieben Hamishs. Millionenerben bewachen — ich wüßte wirklich nicht, was ich lieber täte«
    ***
    Natürlich waren die beiden Hamishs schon in New York gefährdet. Mr. High hatte auch diese Seite der Angelegenheit bedacht und zwei von unseren Leuten abgestellt, die eine lückenlose Beschattung bis Havre de Grace durchführten.
    Am späten Nachmittag trafen die beiden G-men in kurzem Abstand in dieser Stadt ein. Sie wußten, wo wir zu finden waren und meldeten sich im Grace-Hotel.
    »Bisher hat alles reibungslos geklappt! Frederick Harnish ist in seinem cremefarbenen Cadillac gekommen und Cynthia in dem schwarzen Chrysler ihres Bräutigams. Der ist übrigens auch mitgekommen. Sie sind jetzt alle oben im Haus. — Was ist das eigentlich für eine Burg? Ich dachte immer, in Amerika gäbe es kein-Mittelalter.«
    »Es ist ein aztekischer Königspalast«, grinste Phil.
    »Na ja, wenn das so ist. Braucht ihr uns noch?«
    »No«, sagte ich, »ihr könnt wieder zurückfahren.«
    Sie rauschten in ihrem Dienst-Chevy ab, und ich holte meine 38er aus der Reisetasche, schob sie in die Schulterhalfter. Dann machten wir uns auf den Weg.
    Der Professor, selbst öffnete. Erst jetzt begriff ich, daß es in diesem Haus kein Personal gab. Er sah uns unwillig an.
    »Sie stören«, brummte er.
    »Tut mir leid, aber freiwillig sind wir auch nicht hier!«
    »Schon gut, kommen Sie ’rein. Die Angehörigen sind gerade dabei, Abschied von Sam Hamish zu nehmen. Folgen Sie mir, aber verhalten Sie sich leise.«
    Morris, jetzt im schwarzen Anzug, ging vor uns her. Wir kamen durch eine zweite, mit Steinplatten ausgelegte Halle, dann ging es über ein Treppenhaus, in dem man ein Zweifamilienhaus hätte unterbringen können, vorbei an Statuen, Bildern, gotischen Fenstern mit bunten Scheiben, wieder über eine Treppe nach oben. Eine geschnitzte Holztür schwang auf. Es war eisig kalt.
    Vor uns lag ein dunkler Raum. In der Mitte ein mächtiges Bett, nur eine Kerze brannte. Samuel Hamish lag aufgebahrt. Viel konnte man unter dem schwachen Licht nicht erkennen.
    Ein mächtiger Löwenkopf, dichtes, eisgraues Haar, harte Züge. Daneben, in einem schwarzen Kostüm, Cynthia Hamish. Sie stand reglos, mit bleichem Gesicht. Sie war mittelgroß, eher klein, blond, eine Schönheit.
    Auf der anderen Seite des Bettes ein Mann Anfang dreißig, mittelgroß, schlank, schmales Bärtchen — das mußte

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