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0343 - Der Satan schickt seine Rechnung

0343 - Der Satan schickt seine Rechnung

Titel: 0343 - Der Satan schickt seine Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan schickt seine Rechnung
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Decke.
    »Ich war der einzige Freund, zu dem er Vertrauen hatte, ja, es ist wahr, meine Herren. Sam war ein einsamer Mensch — und ein guter Mensch.«
    »Hat er ein Testament hinterlassen?« fragte Phil.
    Morris, sichtlich ernüchtert, starrte ihn an
    »Nein, Mister Decker! Er hat kein Testament hinterlassen!«
    »Das bedeutet, es kommt die gesetzliche Regelung zur Anwendung. Danach wird das Vermögen unter den Kindern gleichmäßig verteilt.«
    »Ja, die einzige Schwierigkeit liegt bei Orville. Er ist entmündigt. Es wird also ein Vormund bestellt werden, der seinen Anteil verwaltet!«
    Morris hatte sich also auch schon mit dieser Seite des Falles beschäftigt.
    »Und Sie selbst?« fragte ich. »Sam hat Sie doch bestimmt bedacht!«
    Morris schüttelte den Kopf.
    »Nein, ich hätte es auch nicht gewollt. Ich bin Idealist, meine Herren. Ich hänge nicht an materiellen Dingen. Gute Freunde, Bücher, Kunst und die Medizin — das ist meine Welt!«
    Ich versuchte noch ein paar Einzelheiten über die Familie in Erfahrung zu bringen, kam aber nicht weit. Morris war eine wunderliche Erscheinung. Im selben Augenblick versicherte er, Idealist zu sein und konnte auf den Dollar genau das Vermögen des alten Hamish angeben. Es war in der Tat eindrucksvoll, belief sich, alles zusammen, auf Millionen Dollar. Obwohl er an diese Tatsache gewöhnt sein mußte, schien sie ihn doch immer wieder von neuem aufzuregen.
    Schließlich hatte ich noch eine technische Frage.
    »Was trug Orville in Gayness Sanatory?«
    »Anstaltskleidung, Mister Cotton. Weiße Leinenhosen, eine Jacke ohne Gürtel…«
    »Was für Schuhe?«
    »Weiße Sandalen!«
    »Was ist mit der Kleidung, die er anhatte, als er in die Anstalt eingeliefert wurde.«
    »Die wird in Gayness aufbewahrt, nehme ich an. Ich verstehe den Sinn Ihrer Frage nicht, Mister Cotton!«
    »Wissen Sie im einzelnen noch, was für Kleidungsstücke das waren?«
    »Ich müßte nachdenken. Ein grauer Flanellanzug; es war nämlich Winter, als Orville eingeliefert wurde. Ein Tweedmantel…«
    »Was für Schuhe?«
    »Keine Ahnung!«
    »Gibt es eine Möglichkeit, das jetzt noch festzustellen? Ich meine die Marke!« Morris überlegte.
    »Als Orville eingeliefert wurde, übernahm Sam seine sämtlichen Sachen. Sie sind hier im Haus. Es ist auch der ganze Papierkram dabei. Vielleicht hat er die Rechnung aufbewahrt. Das könnte gut sein. Der alte Sam war ein Pfennigfuchser. Er hat jeden Fahrschein aufbewahrt. Vielleicht hat Orville diese Eigenschaft von ihm geerbt.«
    »Sehen Sie doch bitte nach«, bat ich. »Es ist ziemlich wichtig.«
    Morris verschwand, und ich zog mir das Telefon heran. Ich rief in Gayness Sanatory an, verlangte den Chefarzt.
    Ich bat ihn, festzustellen, ob Orvilles Kleider verschwunden waren. Der Arzt war ziemlich verwundert, aber er tat mir den Gefallen.
    Als er sich wieder meldete, klang seine Stimme aufgeregt.
    »Ja, Mister Cotton, Orville hat offenbar seine Privatkleidung aus der Kleiderkammer geholt. Sie ist nicht mehr da!«
    »War es schwierig, da heranzukommen?«
    »Nein! Der Raum ist nur durch ein einfaches Schloß gesichert, das mit einem Dietrich sicher leicht zu öffnen ist. Und Qrville kannte sich natürlich bei uns aus!«
    Phil, der über den Zweitapparat mitgehört hatte, fragte: »Hat er auch die Schuhe mitgenommen?«
    »Natürlich. Wäre' ja auch komisch, wenn er barfuß abmarschiert wäre.«
    Kurz darauf kam Morris und schleppte eine Schachtel, die vollgestopft mit Zetteln war. Lauter Rechnungen, die von Orville stammten. Wir kramten sie gemeinsam durch. Die meisten Rechnungen bezogen sich auf Dinge, die ihrer Natur nach nur für irgendwelche Girls bestimmt gewesen sein konnten — Orchideen aus Südamerika beispielsweise, extra mit dem Flugzeug für Mr. Orville Hamish herangeschafft. Oder drei niedliche Nerzstolen auf einmal, mit Mengenrabatt gekauft.
    Dazwischen lagen Rechnungen für Manschettenknöpfe, Rasierwasser, manchmal nur winzige Beträge, Fahrscheine der New Yorker Subway, ein Flugtickett New York—Honolulu — und da, endlich —, ich fischte einen Zettel heraus.
    Eine Rechnung vom Oktober 1961, ausgestellt von Mandalays, dem feudalsten Schuhsalon von New York, in der Fifth Avenue gelegen. Ein paar Schuhe der Achztig-Dollar-Klasse, braune Halbschuhe, Marke Dora Maryland, Der Fall schien ziemlich eindeutig.
    ***
    Wir mieteten uns im. Grace-Hotel ein. Das Hotel lag auf halbem Wege zwischen der Stadt und Sam Hamishs Schlößchen. Das Hotel war nicht, das

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