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0343 - Der Satan schickt seine Rechnung

0343 - Der Satan schickt seine Rechnung

Titel: 0343 - Der Satan schickt seine Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan schickt seine Rechnung
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»Auch die Bildbeschreibung. War aber nicht nötig. Ich kenne Orville. Ich kannte ihn schon, als er zwölf Jahre alt war.«
    »Und was für einen Eindruck haben Sie von ihm?«
    »Tja — ein schwieriger Fall, Mister Cotton. Ich habe den Jungen ja nur von seiner schwärzesten Seite kennengelernt. Er hat Automaten geknackt, Wagen gestohlen und Mädchen belästigt. Mindestens einmal im Monat landete er bei uns im Revier.«
    »Und?«
    »Der alte Sam Hamish hatte eine Menge zu tun, die Verletzten davon abzubringen, Anzeige zu erstatten. Nun, mit Geld kann man eine Menge machen. Whisky, Mister Cotton?«
    »Nein, danke«, sagte ich.
    Der Captain goß sich ein Glas halbvoll und kippte es hinunter.
    »Natürlich ging das nicht immer gut«, brummte er. »Als Orville achtzehn Jahre alt wurde, veranstaltete er eine Party, deren Höhepunkt darin bestand, die öffentliche Bedürfnisanstalt auf dem Jefferson Square mit Dynamit in die Luft zu sprengen. Nun, da war der Staat der Geschädigte. Orville bekam eine Jugendstrafe und landete anschließend in einer Erziehungsanstalt.«
    »Trotzdem kam er später nach Yale!« »Der Einfluß des alten Samuel — nichts weiter, Cotton. Übrigens haben die ihn auch bald gefeuert. Seine spätere Geschichte kenne ich dann nur vom Hörensagen. Muß aber nicht gerade erfreulich gewesen sein.«
    Ich steckte mir ein Stäbchen an. »Captain, ich möchte gerne wissen, was Sie von Orville denken!«
    »Well, habe ich das nicht angedeutet?«
    »Ich möchte es genauer wissen.« Bumby sah mich undefinierbar an. Dann beugte er sich vor.
    »Mir ist erst jetzt eine Idee gekommen. Wenn Sie also meine private Theorie wissen wollen — Orville ist ebensowenig verrückt wie Sie oder ich! Er ist vielleicht labil, aber das kann man auch anders erklären als mit Geistesschwäche. Seine Verwandten haben vielleicht eine ganz einfache Rechnung aufgemacht. Ein Erbe weniger macht für jeden von ihnen etliche Millionen Dollar mehr aus. Zu dumm, daß ich jetzt erst darauf gekommen bin.«
    »Und der alte Samuel?« fragte ich.
    »Der? Der hat von Orville so viel Gemeinheiten erlebt, daß er nichts mehr für ihn übrig hatte.«
    Der Captain stellte sein Glas ab. »Welche Maßnahmen haben Sie getroffen für den Fall, daß Orville hier auf taucht?« fragte ich.
    »Ich habe die motorisierten Verkehrsstreifen rings um die Stadt verstärkt. Außerdem patrouillieren Beamte zu Fuß in der Stadt. Jeder Cop hat Orvilles Foto bei sich. Sämtliche Kneipen, in denen Orville früher zu verkehren pflegte, sind verständigt und werden uns sofort rufen, falls er etwa dort auftauchen sollte. Dasselbe gilt für alle ehemaligen Freunde.«
    »Das scheint mir besonders wichtig«, nickte ich. »Ich werde den Verdacht nicht los, daß Orville irgendwelche Komplicen hat, die ihn unterstützen. Nur so ist es zu erklären, daß bisher noch nicht die geringste Spur von ihm aufgetaucht ist. Selbst ein Gangster, der darin Übung hat, daß die Polizei hinter ihm her ist, hätte Mühe, durch dieses Fahndungsnetz zu kommen.«
    »Daran habe ich auch gedacht. Orville hat keinen Cent bei sich. Jemand muß ihn unterstützen«, krächzte Bumby. Er schluckte eine Salmiakpastille. Vorübergehend besserte das seine Stimme. Er sagte: »Orville hielt sich in New York auf, nachdem er aus Yale gefeuert worden war. Er verkehrte dort in der Unterwelt, hatte haufenweise Freunde, die ein vernünftiger Mensch nicht mal mit der Feuerzange anpacken würde. Das ist auch kein Wunder. Er hatte Geld, er gilt immer noch als Millionenerbe — vielleicht hat er von da Unterstützung bekommen.«
    Das Läuten des Telefons unterbrach ihn. Er nahm den Hörer ab,, lauschte einen Augenblick, gab mir den Hörer. »Für Sie, Cotton!«
    Am anderen Ende der Leitung war Phil.
    »Hör mal, Alter, ich sagte doch, lieber am Strand von Coney Island Rettungsschwimmer sein, als auf Millionäre aufpassen!«
    »Was ist denn passiert?«
    »Nichts, noch nichts. Nur daß Frederick eben entdeckt hat, daß er keine Zigaretten mehr hat. Er will in die Stadt!«
    »Ich kann ihm doch seine Zigaretten mitbringen?«
    »Hab ich ihm auch gesagt. Aber ich glaube, der wahre Grund ist ein anderer. Er hat so den gewissen Ich-brauch-jetzt-eine-Bar-Blick.«
    »Ist er denn schon weg?«
    »Er ist gerade im Aufbruch!«
    »Okay, halte ihn auf. Ich komme sofort!«
    Das waren die Pannen, die ich schon erwähnte.
    Durch Leichtsinn machten die Leute uns die Arbeit, schwer, ohne zu begreifen, wie sie sich gefährdeten.
    Gleich

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