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0344 - Die Hexe von Nottingham

0344 - Die Hexe von Nottingham

Titel: 0344 - Die Hexe von Nottingham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Augenlider stellte seine Art des Grußes dar, als Zamorra und Nicole das mit Instrumenten vollgestopfte Krankenzimmer betraten.
    Ted Ewigk hob etwas den Kopf. Er sah blaß aus, sein Gesicht war eingefallen. Aber in seinen Augen funkelte ein unbändiger Lebenswille.
    »Zamorra am Morgen heilt Kummer und Sorgen«, reimte er. »Schön, daß ihr euch auch wieder einmal sehen laßt. Es ist lange her. Beta hat euch angemeldet. Ihr hättet mich fast schlafend gefunden. Die Morgenvisite ist vorbei, und ich wollte eigentlich noch eine Mütze Schlaf nehmen.«
    Nicole trat an das Krankenbett. »Du bist durchschaut, Ted«, sagte sie. »Du willst gar nicht gesund werden. Hier kannst du den ganzen Tag faul herumliegen, wirst von hübschen Karbolmäuschen versorgt, mußt dir keine Sorgen machen…«
    »Ha, ha«, machte Ted.
    Zamorra half Ted, sich etwas weiter aufzurichten, und stopfte ihm ein Kissen fester unter den Rücken, damit er besseren Halt fand.
    »Deine Telefonate haben uns auf etlichen Umwegen erreicht«, sagte er. »Die Geschichte mit dem UFO und den nichtgenehmigten Dhyarra-Kristallen ist geklärt.«
    Ted hob die Brauen.
    »Ach«, sagte er. »Was ist mit Gryf? Ich hatte ihn ebenfalls gebeten…«
    »Gryf macht dir Konkurrenz«, warf Nicole ein. »Unser unverbesserlicher Frauenheld hätte sich fast von einer Beinahe-Eroberung den Kopf abschneiden lassen. Er liegt jetzt in Mexico-City im Krankenhaus und sieht seiner Genesung entgegen. Er hatte eine Menge Blut verloren.«
    »Oh, verflixt. Was ist da schiefgegangen?« wollte Ted wissen.
    Zamorra und Nicole berichteten abwechselnd von dem abgeschossenen Sternenschiff der DYNASTIE, von der Jagd nach dem Amulett, das ein Unbekannter an sich genommen hatte, von der Rothaarigen aus dem Tempel südlich von Mexico-City… Ted lauschte gespannt.
    »Also gut«, sagte er schließlich. »Ihr habt wieder mal alles im Griff. Und was hat euch hierher getrieben? Doch hoffentlich nicht wieder ein Fall?«
    »Wir wollten dich nur auf dem Rückweg besuchen. Warum läßt du dich eigentlich nicht nach Deutschland verlegen, nach Frankfurt in die Nähe deiner Wohnung?«
    »Dort wäre der ERHABENE gefährderter als hier«, warf Beta ein. »Seine Wohnung kennt man. Daß er hier ist, muß man erst herausfinden.«
    »Für viele kein Problem«, fürchtete Zamorra. »Wie sieht es eigentlich mit Fortschritten aus?«
    »Keine«, gestand Ted. »Die Ärzte machen mir inzwischen auch keine großen Hoffnungen mehr. Ich werde wohl, wenn ich hier eines Tages wieder herauskomme, im Rollstuhl fahren. Himmel, wenn ich könnte, wie ich wollte… Zamorra, Nicole, was glaubt ihr, wie oft ich mit dem Gedanken spiele, die Magie des Dhyarra für mich einzusetzen?«
    »Magie, die zum Eigennutz verwendet wird, ist Schwarze Magie, selbst wenn sie ein Heilzauber ist«, sagte Zamorra düster. »Laß es, Ted. Vielleicht gibt es aber eine andere Möglichkeit. Wenn ein anderer sich magisch auf dich einstellt und…«
    »Früher wäre es vielleicht gegangen«, wehrte Ted ab. »Aber inzwischen nicht mehr. Erstens müßte der Helfende sich sehr genau auf meine Zellschwingungen und meinen Geist einstellen, und zweitens haben wir inzwischen festgestellt, daß ein Dhyarra das grundsätzlich als Angriff auffassen würde. Er würde mit aller Macht Zurückschlagen.«
    »Eh, du bist verrückt«, behauptete Nicole. »Du verwechselst deinen Dhyarra mit Zamorras Amulett. Das mag zuweilen selbständig handeln, wenn es aktiviert ist, aber ein Dhyarra-Kristall kann das doch nicht. Der gehorcht doch nur den geistigen Befehlen seines Benutzers.«
    »Du unterschätzt den Machtkristall«, sagte Ted lahm. »Er ist inzwischen so auf meinen Geist verschlüsselt, daß kein anderer ihn benutzen kann. Dafür aber schirmt er mich ständig ab, ohne sich jemals abzuschalten. Jeder Versuch, meinen Geist oder meinen Körper mit Magie zu berühren, ruft eine Gegenreaktion hervor. Nicole, ein Machtkristall ist kein gewöhnlicher Dhyarra. Er ist ein Kristall 13. Ordnung und damit ganz anders, viel stärker. Der Unterschied zu den gebräuchlichen Kristallen 5. und 6. Ordnung, wie es die meisten sind, ist wie zwischen einer antiken Rechenmaschine, wo du Kügelchen an Drähten verschiebst, und einem Elektronenrechner der neuesten Generation.«
    »Mhm«, machte die Französin.
    »Aber es muß doch irgend eine Möglichkeit geben«, beharrte Zamorra. »Das gibt es doch nicht, daß absolut nichts zu machen wäre. Vielleicht gibt es etwas, das wir nur nicht erkennen,

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